Alarmpriorität - Siemens SIMATIC S5 S5-90U Systemhandbuch

Onboard-Alarmeingänge
10.3 Alarmpriorität
Bei S5-90U:
Eine laufende Alarmbearbeitung kann nicht unterbrochen werden. Treten Alarm und Zählerüberlauf
gleichzeitig auf, hat die Alarmbearbeitung am Alarmeingang Vorrang.
Während der laufenden Alarmbearbeitung kann maximal eine neu auftretende Alarmursache ge-
speichert werden. Stehen mehr Alarmursachen an als speicherbar sind, werden diese ignoriert.
Bei S5-95U:
Eine alarmgesteuerte Programmbearbeitung (OB3) kann durch einen weiteren Alarm nicht
unterbrochen werden, sondern die entsprechenden Programmbearbeitungen werden nacheinander
ausgeführt.
Während der laufenden alarmgesteuerten Programmbearbeitung können maximal 8 neu auftretende
OB3-Aufrufe gespeichert werden. Die Bearbeitung erfolgt in der Reihenfolge ihres Auftretens
("Warteschlange").
Für jeden aufgetretenen Alarm steht ein eigenes Diagnosebyte mit der entsprechenden Alarmin-
formation (Angabe des alarmauslösenden Kanals) zur Verfügung.
Treten mehrere Alarme gleichzeitig auf bzw. ist die Alarmbearbeitung durch zusätzlich genutzte AG-
Funktionen ( Tab. 10.6) gesperrt, so erfolgen entsprechend mehrere Einträge in das
Diagnosebyte (Angabe mehrerer alarmauslösender Kanäle). Für diese Alarme wird jedoch nur ein-
mal der OB3 aufgerufen.
Treten Alarme und Zählerüberlauf gleichzeitig auf, so erfolgt die Bearbeitung mit folgender Priorität:
1. OB3-Aufruf: Zähler B
2. OB3-Aufruf: Alarmeingänge
3. OB3-Aufruf: Zähler A
Die Diagnoseinformation (EB 35) für die Alarme und den Zähler A werden während der OB3-
Bearbeitung für den Zähler B in der Warteschlange gespeichert.
Verhalten der AGs bei Alarm sperren durch die STEP 5-Operation "AS":
Während die Alarmbearbeitung durch die Operation "AS" (
Alarme vom AG erkannt und die jeweils zugehörige Diagnoseinformation in der Warteschlange
gespeichert (gleiches Verhalten wie bei bereits laufender OB3-Bearbeitung).
Verhalten der AGs bei Alarm freigeben durch die STEP 5-Operation "AF":
Bei Alarmfreigabe durch die Operation "AF" (
(pro Diagnoseeintrag in der Warteschlange wird ein OB3 gestartet und im EB 35 die Alarmursache
angezeigt).
10-4
(E 35.1=1)
(E 35.4 ... 35.7=1)
(E 35.0=1)
Kap. 8.2.8) wird die Warteschlange abgearbeitet
S5-90U/S5-95U
Kap. 8.2.8) gesperrt ist, werden
EWA 4NEB 812 6115-01b