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perkins 1106C-70TA Betriebs- Und Wartungshandbuch Seite 63

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SGBU8731-02
Biodiesel wird als Monoalkyl-Fettsäureester definiert.
Biodiesel ist ein Kraftstoff, der aus verschiedenen
Rohstoffen hergestellt werden kann. Der in Europa
gebräuchlichste Biodiesel ist Rapsmethylester
(RME). Dieser Biodiesel ist ein Rapsöl-Derivat.
Dahingegen ist in den USA Sojamethylester (SME)
der gebräuchlichste Biodiesel. Dieser Biodiesel ist
ein Sojaöl-Derivat. Sojaöl und Rapsöl sind die
wichtigsten Rohstoffe für Biodiesel. Diese Kraftstoffe
werden unter dem Begriff Fettsäure-Methylester
(FAME) zusammengefasst.
Kaltgepresste Pflanzenöle sind als Kraftstoffe in
beliebiger Konzentration in Dieselmotoren NICHT
zulässig. Ohne Veresterung verfestigen sich diese
Kraftstoffe im Kurbelgehäuse und Kraftstofftank.
Diese Kraftstoffe sind unter Umständen mit vielen
Elastomeren, die in heutzutage hergestellten
Motoren verwendet werden, nicht kompatibel. In ihrer
ursprünglichen Form sind diese Öle nicht als
Kraftstoffe für Dieselmotoren geeignet. Zu Alternativ-
Grundstoffen für Biodiesel gehören Tiertalg,
Abfallspeiseöle sowie eine Reihe anderer Rohstoffe.
Damit es als Kraftstoff verwendet werden kann, muss
ein als Kraftstoff zulässiges Öl verestert sein.
Kraftstoff, der zu 100 Prozent aus FAME gewonnen
wurde, wird in der Regel als B100-Biodiesel oder als
sauberer Biodiesel bezeichnet.
Biodiesel kann mit Destillatdieselkraftstoff gemischt
werden. Diese Mischungen sind als Kraftstoff
verwendbar. Die am häufigsten erhältlichen
Biodieselmischungen sind B7 mit 7 Prozent Biodiesel
und 95 Prozent Destillatdieselkraftstoff. B20 ist ein
Gemisch aus 20 Prozent Biodiesel und 80 Prozent
Destillatdieselkraftstoff.
Anmerkung: Die angegebenen Prozentsätze sind
volumenbasierte Werte.
Die US- Spezifikation für Destillatdieselkraftstoff
"ASTM D975-09a" schließt Biodiesel bis B7 (7
Prozent) ein.
Die EU-Spezifikation für Destillatdieselkraftstoff
EN590:2010 schließt Biodiesel bis B7 (7 Prozent)
ein.
Anmerkung: Von Perkins hergestellte Motoren
werden unter Verwendung der von der US-
Umweltschutzbehörde EPA und nach EU-
Zertifizierung vorgeschriebenen Kraftstoffe
zugelassen. Bei Verwendung anderer Kraftstoffe
erteilt Perkins keine Zertifizierung für die
betreffenden Motoren. Es liegt im
Verantwortungsbereich des Motornutzers, den
richtigen Kraftstoff zu verwenden, der vom Hersteller
empfohlen und von der EPA bzw. anderen
Aufsichtsbehörden zugelassen wird.
Anforderungen der Spezifikation
Der saubere Biodiesel muss den neuesten
Standards nach "EN14214 oder ASTM D6751" (in
den USA) entsprechen. Biodiesel darf nur in einer
Menge von bis zu 20 Volumenprozent mit zulässigem
mineralischem Dieselkraftstoff gemischt werden, der
der neuesten Ausgabe von "EN590 oder ASTM D975
S15" entspricht.
In den USA müssen Biodieselmischungen von B6 bis
B20 den Anforderungen entsprechen, die in der
jüngsten Fassung von "ASTM D7467" aufgelistet
sind (B6 bis B20), und müssen eine API-Dichtezahl
von 30-45 aufweisen.
In Nordamerika müssen Biodiesel und
Biodieselmischungen von nach BQ-9000
zugelassenen Herstellern und Händlern bezogen
werden.
Andernorts muss Biodiesel verwendet werden, der
nach BQ-9000 oder von einer vergleichbaren
Biodiesel-Qualitätsprüfstelle mit entsprechenden
Qualitätssicherungsstandards für Biodiesel
zugelassen und zertifiziert ist.
Anforderungen für die Motorwartung
Aggressive Eigenschaften von Biodieselkraftstoff
können zu Fremdkörpern im Kraftstofftank und in den
Kraftstoffleitungen führen. Die aggressiven
Eigenschaften von Biodiesel haben im Kraftstofftank
und in den Kraftstoffleitungen eine reinigende
Wirkung. Diese Reinigung des Kraftstoffsystems
kann die Kraftstofffilter vorzeitig verstopfen. Perkins
empfiehlt, die Kraftstofffilter nach der erstmaligen
Verwendung einer B20-Biodieselmischung alle 50
Betriebsstunden auszutauschen.
Glyzeride im Biodieselkraftstoff führen außerdem zu
einer schnelleren Verstopfung der Kraftstofffilter. Das
normale Wartungsintervall sollte daher auf 250
Betriebsstunden verkürzt werden.
Durch die Verwendung von Biodieselkraftstoff
können Kurbelgehäuseöl und
Nachbehandlungseinrichtungen beeinflusst werden.
Diese Beeinflussungen liegen an der chemischen
Zusammensetzung und an den Eigenschaften von
Biodieselkraftstoff, wie Dichte und Flüchtigkeit, und
an möglicherweise im Kraftstoff vorhandenen
chemischen Verunreinigungen, beispielsweise Alkali
und Alkalimetalle (Natrium, Kalium, Kalzium und
Magnesium).
63
Wartung
Kraftstoffspezifikation

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