Allgemeines
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EMV-gemäße Installation
Elektrische Störungen des Versorgungs-
netzes, leitungsgebundene Netzrückwir-
kungen von 150 kHz-30 MHz und strah-
lungsgebundene Störstrahlungen des
Antriebssystems von 30 MHz-1 GHz
werden, was Frequenzen unter 50 MHz
betrifft, insbesondere vom Wechselrichter,
dem Motorkabel und dem Motorsystem
produziert.
Wie aus der nachstehenden Skizze hervor-
geht, verursacht die Ableitkapazität des
Motorkabels im Falle eines hohen dU/dt-
Verhältnisses der Motorspannung Störun-
gen.
Eine Motorkabelabschirmung erhöht nur
den Störstrom I
(siehe Skizze), da diese
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eine höhere Ableitkapazität als ein nicht
abgeschirmtes Kabel hat. Wird der Stör-
strom nicht weggefiltert, erhöhen sich die
Netzstörungen im Funkstörbereich unter
ca. 5 MHz. Da der Störstrom I
Abschirmung (I
) zurück zum Gerät geleitet
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wird, bildet sich durch das abgeschirmte
Motorkabel nur ein geringes elektromag-
netisches Feld (I
), siehe nachstehende
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Figur.
Soll die Abschirmung an einer Montage-
platte des Frequenzumrichters befestigt
werden, muß diese aus Metall sein, um
Starkstrom zurück zum Gerät zu leiten.
Eine gut leitende Verbindung zwischen der
Platte und dem Frequenzumrichter ist
ebenfalls wichtig. Zu diesem Zweck sind
u. U. Montagekörbe zu verwenden.
Um die Anforderungen von EN55011-1A
(Strahlungsgebundene Emissionen),
30MHz - 1GHz zu erfüllen, muβ ein Motor
eingesetzt werden, wenn ungeschrimte
Kabel verwendet werden.
®
MG.30.A7.03 - VLT
ist ein eingetragenes Warenzeichen von Danfoss
Die Abschirmung reduziert strahlungs-
gebundene Störungen, erhöht jedoch die
niederfrequenten Netzrückwirkungen.
Durch den Einbau eines Netzfilters wird
der Störpegel bei abgeschirmten und nicht
abgeschirmten Kabeln auf etwa den
gleichen Wert reduziert.
Die Motorkabelabschirmung wird am
®
VLT
-Gehäuse und am Motorgehäuse
befestigt, am besten mit speziellen Ab-
schirmbügeln, um zu vermeiden, daß sich
die Enden der Abschirmung zusammen-
drehen. Dadurch wird bei höheren Fre-
quenzen die Impedanz der Abschirmung
erhöht, was deren Wirkung senkt und den
Störstrom erhöht (I
Die Abschirmung der PROFIBUS-Leitung,
der Steuerleitung, der Signalschnittstellen-
leitung und der Leitung der Bremsoption
muß ebenfalls an beiden Gehäusen
über die
befestigt werden. Es kann ggf. notwendig
1
werden, die Abschirmung zu unterbre-
chen, um Stromschleifen zu verhindern.
Um den Störpegel des gesamten Sy-
stems, d. h. Gerät und Installation, so weit
wie möglich zu reduzieren, müssen
Motorkabel und Bremsleitung so kurz wie
möglich sein.
Leitungen, deren Signalpegel möglichst
unbeeinflußt bleiben sollte, dürfen nicht
zusammen mit dem Motorkabel und der
Bremsleitung verlegt werden.
Funkstörungen über 50 MHz (strahlungs-
gebunden) werden insbesondere von der
Steuerelektronik verursacht.
).
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