Als Interferenzen bezeichnet man ein Phänomen, das entsteht, wenn innerhalb eines im Haus
installierten Funksystems die Empfangsantenne sowohl eine direkte als auch eine reflektierte bzw.
Funkwelle eines anderen Senders empfängt. Aufgrund dieses Interferenzeffekts kann es zu einer
Dämpfung oder Überlagerung der Funksignale kommen. Oft hilft hier schon eine geringfügige
Positionsänderung der Komponenten.
14.2.6 Duty Cycle
Wie zahlreiche weitere funkbasierte Geräte unterliegen auch Alpha IP Komponenten gesetzlichen
Beschränkungen in Bezug auf die Sendezeit von Funksignalen (Duty Cycle-Limit). Ziel ist es, dank
der vorgeschriebenen kurzen Sendezeiten die Übertragungssicherheit aller Geräte sicherzustellen,
die in einem definierten Frequenzbereich arbeiten. Alpha IP Geräte arbeiten in den Frequenzen
868,3 MHz und 869,525 MHz, wobei die letztere Frequenz hauptsächlich für Wake-On-Radio (siehe
Abschnitt „14.1.3 Optimierung des Batteriebetriebs") verwendet wird.
Bei der Frequenz von 868,3 MHz, die bei der Funkübertragung von Alpha IP Geräten genutzt wird,
beträgt die maximale Sendezeit eines jeden Gerätes 1 %, also 36 Sekunden innerhalb einer Stunde.
Wird dieses Limit überschritten, darf das betreffende Gerät erst dann wieder senden, wenn die
maximale Sendezeit wieder unterschritten wird, beispielsweise nachdem eine Stunde verstrichen ist.
Der relativ geringe Duty-Cycle-Wert von 1 % hat den Vorteil, dass die Funkkanäle aufgrund der
kurzen Sendezeiten nicht kontinuierlich besetzt sind und so die Übertragungssicherheit sehr hoch ist.
Dieser Aspekt wirkt sich auch positiv auf die Funkwellenverträglichkeit aus (siehe Abschnitt „14.2.8
Informationen zur Funkverträglichkeit" auf Seite 151).
Im normalen Betrieb wird das Duty Cycle-Limit nicht erreicht. In Einzelfällen, beispielsweise bei der
Inbetriebnahme oder Erstinstallation eines Systems, kann es jedoch aufgrund vermehrter und
funkintensiver Anlernprozesse zu einer Überschreitung des Duty Cycle-Limits kommen. Dies äußert
sich in der Regel durch eine fehlende Gerätefunktion und den entsprechenden Blinkcode der Geräte-
LED, da alle weiteren Sendevorgänge unterbunden werden. Nach kurzer Zeit (max. 1 Stunde)
stehen alle Funktionen des Gerätes wieder vollständig zur Verfügung.
14.2.7 Lazy Config
Dank der Lazy Config-Funktion ist das Konfigurieren von Alpha IP Geräten besonders einfach.
Werden in der App Konfigurationsdaten geändert, „merkt" sich der Alpha IP Home Control Access
Point die Daten. Bei der nächsten Bedienung des Gerätes, etwa dem Drücken des Wandtasters oder
– bei einem montierten Fenster- und Türkontakt – dem Öffnen des Fensters, werden diese Daten
automatisch übertragen. Das manuelle Betätigen einer Systemtaste ist nicht notwendig.
14.2.8 Informationen zur Funkverträglichkeit
Auch im Zusammenhang mit HmIP als funkbasiertem System stellt sich die Frage nach der
Funkwellenverträglichkeit– das heißt, ob mit der bestimmungsgemäßen Nutzung des Systems
gesundheitliche Risiken verbunden sind. Für die absolute Betrachtung der gesundheitlichen
Beeinflussung durch Funksysteme für die Hausautomation gibt es keine gesicherten Aussagen. Bei
derart niedrigen Sendeleistungen sind keine direkten Einflüsse messbar. Ergebnisse einer
Langzeitstudie liegen noch nicht vor. Daher ist ein Vergleich mit weit verbreiteten Funktechniken
sinnvoll, wie sie in WLAN- und Mobilfunknetzen und für schnurlose DECT-Telefone genutzt werden.
Bei der Beurteilung der biologischen Verträglichkeit spielen eine Reihe von Faktoren, zum Beispiel
die Sendeleistung, die Sendedauer und insbesondere der Abstand des Körpers zu den verwendeten
Funkgeräten, eine Rolle. In der Gesamtheit beeinflussen diese Faktoren das Maß der in den Körper
eingestrahlten Energie, die den Körper in typischen Nutzungssituationen tatsächlich erreicht
(Expositionsbelastung). Funksysteme sollten in jedem Fall allen gesetzlichen Anforderungen in
Bezug auf Sicherheit und Umwelt entsprechen.
Alpha IP
Planungshandbuch
Seite 151/154