Über Diagnose und Boot-Prozess
Sicherlich haben Sie schon öfters ein Sun System hochgefahren und dem Boot-
Prozess zugesehen. Vielleicht wurden auf Ihrer Konsole dabei Meldungen wie die
folgenden angezeigt:
Executing Power On SelfTest w/%o0 = 0000.0000.0000.2041
0>@(#) Cherrystone POST 4.5.2 2001/10/10 15:41
0>Jump from OBP->POST.
0>CPUs present in system: 0 1 2 3
0>diag-switch? configuration variable set TRUE.
0>Diag level set to MIN.
0>MFG scrpt mode set to NONE
0>I/O port set to serial TTYA.
0>
0>Start selftest...
Die in diesen Meldungen enthaltenen Informationen werden klar, wenn Sie den
Boot-Prozess verstanden haben. Eine Erläuterung der Meldungen finden Sie weiter
hinten in diesem Handbuch.
Zunächst müssen Sie wissen, dass fast alle firmware-basierten Diagnosetests
deaktiviert werden können, um den Serverstart zu beschleunigen. In den folgenden
Abschnitten gehen wir davon aus, dass das System im Diagnosemodus startet, die
firmware-basierten Tests also laufen.
Im Abschnitt „Server im Diagnosemodus" auf Seite 183 erfahren Sie, wie Sie
sicherstellen, dass Ihr Server die Diagnosetests beim Starten ausführt.
Erste Stufe: OpenBoot-Firmware und POST
Jeder Sun Fire V480 Server enthält einen Chip mit ca. 2 MByte firmware-basiertem
Code. Dieser Chip ist das sogenannte Boot-PROM. Nach Einschalten des Systems
führt das System zunächst den Code im Boot-PROM aus.
Dieser Code, als OpenBoot-Firmware bezeichnet, ist bereits ein kleines, abgeschlossenes
Betriebssystem. Im Gegensatz zum herkömmlichen Betriebssystem, das zahlreiche
Anwendungen für mehrere gleichzeitige Benutzer ausführen kann, läuft die OpenBoot-
Firmware allerdings nur im Single-User-Modus und ist nur zur Konfiguration, zum
Booten und zum Testen des Systems gedacht. Sie stellt dabei sicher, dass die Hardware
in Ordnung ist und ihren normalen Betrieb aufnehmen kann.
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Sun Fire V480 Server Handbuch zur Systemverwaltung • Februar 2002