Produktfunktionen
5.2 Kundenspezifische
Anwendungsfunktionen
Bei kundenspezifischen Anwendungsfunktionen handelt es
sich um die gängigsten Funktionen, die Sie zur Verbes-
serung der Systemleistung in den Frequenzumrichter
einprogrammieren können. Sie erfordern einen minimalen
Programmierungs- oder Einrichtungsaufwand.
Anweisungen zur Aktivierung dieser Funktionen finden Sie
im Programmierhandbuch.
5.2.1 Automatische Motoranpassung
5
5
Die automatische Motoranpassung (AMA) ist ein automati-
sierter Testalgorithmus zur Messung der elektrischen
Motorparameter. Die AMA stellt ein genaues elektronisches
Modell des Motors bereit. Mit dieser Funktion kann der
Frequenzumrichter optimale Leistung und Effizienz
berechnen. Indem Sie das AMA-Verfahren durchführen,
wird die Energieoptimierungsfunktion des Frequenzum-
richters verbessert. Die AMA wird bei Motorstillstand
durchgeführt. Ein Abkoppeln der Last vom Motor ist nicht
nötig.
5.2.2 Integrierter PID-Regler
Der integrierte, proportionale, differentiale PID-Regler
macht zusätzliche Steuergeräte überflüssig. Der PID-Regler
sorgt für eine konstante Steuerung von Systemen mit
Rückführung, bei denen eine Regelung von Druck,
Durchfluss, Temperatur oder einer anderen Systemanfor-
derung aufrecht erhalten werden muss.
Der Frequenzumrichter kann zwei Istwertsignale von zwei
verschiedenen Geräten verarbeiten. Der Frequenzumrichter
ergreift Steuerungsmaßnahmen, indem er die beiden
Signale zur Optimierung der Systemleistung vergleicht.
5.2.3 Thermischer Motorschutz
Für die Bereitstellung des thermischen Motorschutzes gibt
es folgende Möglichkeiten:
•
Direkte Temperaturmessung
-
-
20
®
VLT
mittels PTC- oder KTY-Sensor in den mit
einem der Analog- oder Digitaleingänge
verbundenen Motorwicklungen.
mittels PT100 oder PT1000 in den mit
®
der VLT
Sensor Input Card MCB 114
verbundenen Motorwicklungen und
Motorlagern.
Danfoss A/S © 12/2017 Alle Rechte vorbehalten.
AQUA Drive FC 202
-
•
mittels des mechanischen Thermoschalters
(Klixon-Schalter) an einem Digitaleingang.
•
mittels des integrierten elektronischen Thermo-
relais (ETR).
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur, indem
es den Strom, die Frequenz und die Betriebszeit misst. Der
Frequenzumrichter zeigt die thermische Belastung des
Motors in Prozent an und kann bei einem program-
mierbaren Überlast-Sollwert eine Warnung ausgeben.
Durch die programmierbaren Optionen bei einer Überlast
kann der Frequenzumrichter den Motor stoppen, die
Ausgangsleistung reduzieren oder den Zustand ignorieren.
Sogar bei niedrigen Drehzahlen erfüllt der Frequenzum-
richter die Normen der I2t Klasse 20 für elektronische
Motorüberwachung.
t [s]
2.000
1.000
600
500
400
300
200
100
60
50
40
30
20
10
1,0
Abbildung 5.1 ETR-Eigenschaften
Die X-Achse zeigt das Verhältnis zwischen Motorstrom
(I
) und Motornennstrom (I
motor
die Zeit in Sekunden, bevor ETR eingreift und den
Frequenzumrichter abschaltet. Die Kurven zeigen das
Verhalten der Nenndrehzahl bei Nenndrehzahl x 2 und
Nenndrehzahl x 0,2.
Bei geringerer Drehzahl schaltet das ETR aufgrund einer
geringeren Kühlung des Motors schon bei geringerer
Wärmeentwicklung ab. So wird der Motor auch in
niedrigen Drehzahlbereichen vor Überhitzung geschützt.
Die ETR-Funktion berechnet die Motortemperatur anhand
der Istwerte von Strom und Drehzahl. Sie können die
berechnete Temperatur als Anzeigeparameter in
Parameter 16-18 Motor Thermal ablesen.
Für Ex-e-Motoren in ATEX-Bereichen ist auch eine spezielle
Ausführung des ETR verfügbar. Mit dieser Funktion können
Sie eine spezifische Kurve zum Schutz des Ex-e-Motors
mittels PTC-Thermistoreingang an der
®
VLT
PTC Thermistor Card MCB 112 (mit
ATEX-Zulassung).
1,2
1,4
1,6
1,8
2,0
). Die Y-Achse zeigt
motor, nom
fOUT = 1 x f M,N
fOUT = 2 x f M,N
fOUT = 0,2 x f M,N
IM
IMN
MG22B203