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Motoren Mit/Ohne Vorschaltinduktivität - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Anforderungen an fremdmotoren
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Spannungsbelastung
7.5 Leiter-Erde-Spannung
Damit wird aus dem unübersichtlichen Verlauf der Leiter-Erde-Spannung ein einfach
handhabbarer Wert erzeugt.
Hinweis
Die Teilentladungseinsetzspannung aller gängigen Niederspannungsisolationssysteme geht
mit steigender Temperatur erheblich zurück. Üblich ist ein Rückgang um 30 ... 45 % bei 100 K
Erwärmung. Dies muss bei der Auslegung und Prüfung des Isolationssystems berücksichtigt
werden.
Hinweis
Die Systemschwingungen können durch ungünstige Eigenschaften der
Kommutierungsinduktivität oder unzulässig lange Leistungsleitungen beträchtlich vergrößert
werden. Insbesondere die Dämpfung der Kommutierungsinduktivität spielt eine entscheidende
Rolle. Die oben genannten Werte der Leiter-Erde-Spannungsbelastung haben nur Gültigkeit,
• wenn ausschließlich die für die jeweilige Konfiguration zugelassenen
Netzanschaltungskomponenten verwendet werden (Kommutierungsinduktivität, Filter ...),
• wenn weder die zugelassene Summenleitungslänge noch eine zugelassene
Einzelleitungslänge überschritten wird,
• wenn ausschließlich an zugelassene Netze angeschlossen wird (TN-, TT- und IT- Netze, aber
keine Netze mit geerdetem Außenleiter).
Motoren mit/ohne Vorschaltinduktivität
Für Motoren ohne Vorschaltinduktivität gilt:
In SINAMICS Antriebssystemen entspricht die Leiter-Erde-Spannungsbelastung, gemessen über
einen längeren Zeitraum (≥ 100 ms), typischerweise einem Spitze-Spitze-Wert (Peak-Peak) von:
• Upk, pk, LE = 1960 V
• Upk, pk, LE = 2350 V
• Upk, pk, LE = 3200 V
Für andere Zwischenkreisspannungen kann die Amplitude näherungsweise linear umgerechnet
werden.
Die tatsächliche Spannungsbelastung hängt am Ende vom realen Aufbau ab. So haben z. B. die
Leitung und auch der Motor selbst (Stichwort "Wellenwiderstand") einen nicht zu
vernachlässigenden Einfluss. Im Zweifelsfall muss die Spannungsbelastung am tatsächlichen
Aufbau bestimmt und gegebenenfalls applikativ reduziert werden.
Für Motoren mit Vorschaltinduktivität gilt:
Bei Verwendung einer Vorschaltinduktivität greift die EMK auf die Motorklemmen durch. Der
EMK-Durchgriff erhöht die oben genannten Werte der Leiter-Erde-Spannungsbelastung. Die
EMK wird dabei nicht mehr vollständig im Motor abgebaut, sondern greift im
Spannungsteilerverhältnis von externer Vorschaltinduktivität (L
142
bei UZK = 600 V
Spitze-Spitze
bei UZK = 720 V
Spitze-Spitze
bei UZK = 1035 V
Spitze-Spitze
) zu Summenstreuinduktivität
vor
Anforderungen an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 01/2021, 6SL3097-5BE00-0AP3

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