Funktionsprinzip - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Qualitative Anforderungen an eine Vorschaltinduktivität
5.2 Vorschaltdrossel Plus
Hinweis
Kabeloszillation
Das Auftreten der Kabeloszillation ist ein Merkmal des ungedämpften Schwingkreises aus
Vorschaltinduktivität und Erdkapazität.
Kabeloszillation ist kein Merkmal des Umrichters und tritt an Umrichtern anderer Fabrikate in
gleicher Weise auf.
5.2.2

Funktionsprinzip

Die Vorschaltdrossel Plus führt die benötigte Dämpfung in den Schwingkreis ein; siehe "Bild 5-1
VSD_Plus_A: Schwingkreis aus Vorschaltinduktivität und Erdkapazität (Seite 97)".
In der vereinfacht dargestellten Wirkung ergibt sich folgendes Schaltbild:
Bild 5-3
Die Unterscheidung zwischen den Anteilen des Drehstroms und des Common Mode Stroms
trägt zum Verständnis der Wirkungsweise der Drossel bei:
• Drehstromanteil
Summe der 3 Phasenströme ist stets und immer streng Null
→ bewirkt Drehmoment und wird vom Umrichter kontrolliert
• Common Mode Strom
Strom, der sich nicht zu Null aufsummiert, sondern über die Erde abfließt.
→ ist unbeabsichtigter "Beifang" und kann nicht vom Umrichter kontrolliert werden
Für die Spannungen im Antriebssystem gilt exakt das Gleiche. Es ist offensichtlich, dass der
Schwingkreis nach obiger Abbildung VSD_Plus_C ausschließlich durch den Common Mode-
Stromanteil gespeist wird, denn die oszillierende Ladung der Erdkapazitäten fließt zur Erde ab.
Das Prinzip der Vorschaltdrossel Plus ist, exakt jene Spannungen, die sich nicht zu Null
summieren (das sind die Common Mode Spannungen), aufzufangen und einem
Dämpfungswiderstand zuzuführen.
Dazu ist jeder Leistungsspule der dreiphasigen Drossel eine galvanisch getrennte Sekundärspule
als transformatorischer Abgriff zugeordnet. Wie beim Transformator mit Primär- und
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VSD_Plus_C: Repräsentation der Dämpfung der Vorschaltdrossel Plus
Anforderungen an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 01/2021, 6SL3097-5BE00-0AP3