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Notwendigkeit Und Wirkung - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Anforderungen an fremdmotoren
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Qualitative Anforderungen an eine Vorschaltinduktivität
5.2 Vorschaltdrossel Plus
Die Sekundärwicklung erhöht den Bauraum, das Gewicht und die Kosten der Vorschaltdrossel
nur unwesentlich, denn
• Die Windungszahl der zusätzlichen Wicklung beträgt nur 1/3 (der Leistungsspulen)
• Der Drahtquerschnitt der zusätzlichen Wicklung beträgt in den meisten Fällen nur 1 mm² -
2,5 mm² und ist somit um ein Vielfaches kleiner als der Drahtquerschnitt der
Leistungsspulen.
Weil die Vorschaltdrossel Plus das erhebliche Risiko der elektrischen Kabeloszillationen bei
überschaubarem Mehraufwand praktisch völlig ausschaltet, wird nachdrücklich empfohlen an
SINAMICS S120 Antriebssystemen keine Vorschaltinduktivität zu verwenden, die nicht nach den
hier niedergelegten Richtlinien der Vorschaltdrossel Plus gebaut ist.
Hinweis
Verzicht auf die Bauform Vorschaltdrossel Plus
Bei offener Sekundärwicklung geht die Vorschaltdrossel Plus in eine herkömmliche
Vorschaltdrossel über.
Diejenigen Anwender, die durch Messung überprüft haben, dass auch bei offener
Sekundärwicklung die Leiter-Erde-Spannung an der Motorklemme im akzeptablen Rahmen
bleibt und sich auf der Motorleitung keine Schwingungen ausgebreitet haben, können in der
gegeben Konfiguration der Anlage mit den gegebenen Motorleitungen für die Ausrüstung
nachfolgender Anlagen auf die Bauform Vorschaltdrossel Plus verzichten und zur
herkömmlichen Vorschaltdrossel zurückkehren.
Hinweis
Verwendung einer herkömmlichen Drossel
Auf die Bauform "Vorschaltdrossel Plus" kann zugunsten einer herkömmlich Drossel verzichtet
werden, wenn die Verbindungsleitung zwischen Vorschaltinduktivität und Motor kürzer als 3 m
ist, und zudem das Nennmoment des Motors weniger als 10 Nm beträgt.
5.2.1

Notwendigkeit und Wirkung

Die Leitung zwischen Motor und Vorschaltinduktivität stellt eine nicht unerhebliche Kapazität
zur Erde dar. Zu dieser Kapazität kommt die Erdkapazität des Motors hinzu.
Vom Umrichterausgang aus gesehen spannt sich damit, im Zusammenspiel mit der
Vorschaltinduktivität, ein Schwingkreis gegenüber Erde auf. Leitungs- und Motorkapazität
treten dabei als gemeinsame Erdkapazität in Erscheinung.
Insbesondere bei Leitungslängen über 10 m und Induktivitäten über 0,15 mH reicht die
natürliche Dämpfung nicht mehr aus, um elektrische Oszillationen auf der Motorleitung sicher
zu vermeiden.
Die nachfolgende Abbildung VSD_Plus_A zeigt den vereinfachten Schwingkreis sowie eine
typische, real vorgefundene Kabeloszillation. Die Kabeloszillation wird häufig erst beim
Endanwender entdeckt, wenn sich Motor-Isolationsschäden gehäuft haben.
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Anforderungen an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 01/2021, 6SL3097-5BE00-0AP3

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