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Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom/-Kurzschlussstrom; Motor-Kurzschlussstrom, P0320 Für Synchronmotoren - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

Anforderungen an fremdmotoren
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Motorbezogene Umrichterparameter und damit verbundene Anforderungen an die Motorqualität
Wird die Vorschaltinduktivität verändert, muss ein neues Datenblatt mit
Umrichtereinstellparametern erstellt werden.
Aus Sicht des Regelungsverhaltens kann in denjenigen Fällen, in denen die Vorschaltinduktivität
nur einen Anteil von unter 20 % zur Summenstreuinduktivität beitragen würde, auf die
Vorschaltinduktivität verzichtet werden.
Falls die Vorschaltdrossel aus anderen Gründen wie beispielsweise Erwärmung oder Geräusch
vom Motorhersteller vorgeschrieben ist, setzt das hier vorliegende Handbuch die Vorschrift des
Motorherstellers nicht außer Kraft.
Die Erhöhung der Pulsfrequenz verringert nach den oben stehenden Formeln die notwendige
Mindest-Summenstreuinduktivität. Durch Erhöhung der Pulsfrequenz kann die Notwendigkeit
einer Vorschaltdrossel vermieden werden.
Gegebenenfalls hat der Motorhersteller aus thermischen Gründen eine Vorschaltinduktivität
bemessen, die größer ist, als es nach obiger Vorschrift erforderlich wäre. Dies ist zulässig, sofern
der mit der Vorschaltinduktivität verbundene zusätzliche Spannungsbedarf die Leistung und die
Drehmoment-Änderungsgeschwindigkeit nicht in unzulässiger Weise beeinträchtigt.
4.19

Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom/-kurzschlussstrom

Die Bedeutung des Parameters p0320, "Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom/-
kurzschlussstrom" unterscheidet sich erheblich zwischen Synchron- und Asynchronmotoren.
4.19.1
Motor-Kurzschlussstrom, p0320 für Synchronmotoren
Bei Synchronmotoren ist mit diesem Parameter der Kurzschlussstrom für den Grenzwert
unendlich hoher Drehzahl und verschwindend geringem ohmschen Ständerwiderstandes
gemeint. Er ist bei Synchronmotoren (neben der Feldschwächeinsatzdrehzahl) das wesentliche
physikalische Merkmal, das den zur Feldschwächung notwendigen Strom bestimmt (siehe
Kapitel "Einsatzdrehzahl Feldschwächung, p0348 für Synchronmotoren (Seite 61)").
Begründung
• Es werde ein Synchronmotor mit verschwindend geringem ohmschen Ständerwiderstand
betrachtet.
• Der Motor werde fremdgetrieben.
Im Falle eines Kurzschlusses an den Umrichterklemmen ist die Klemmenspannung exakt Null.
Der Strom, der sich dabei einstellt, kompensiert somit die EMK exakt zu Null und wird
Kurzschlussstrom genannt.
Da kein ohmscher Widerstand vorhanden ist, entstehen keine Verluste. Zur Drehung der
Motorwelle ist deshalb auch kein Drehmoment erforderlich.
Da Strom fließt, ohne dass Drehmoment erzeugt wird, liegt der so definierte Kurzschlussstrom
ausschließlich in d-Richtung.
Unter Feldschwächung im Synchronmotorbetrieb wird also die Verringerung des
Spannungsbedarfs durch Kompensation der EMK mittels Feldschwächstrom verstanden. Da der
Kurzschlussstrom die EMK exakt vollständig kompensiert, kann er als Maximalwert eines
sinnvollen Feldschwächstroms aufgefasst werden.
Anforderungen an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 01/2021, 6SL3097-5BE00-0AP3
4.19 Motor-Bemessungsmagnetisierungsstrom/-kurzschlussstrom
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