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Word Clock; Einsatz Und Technik; Verkabelung Und Abschlusswiderstände - RME Audio Hammerfall DSP System Bedienungsanleitung

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27. Word Clock

27.1 Einsatz und Technik

In der analogen Technik kann man beliebige Geräte beliebig miteinander verschalten, eine
Synchronisation ist nicht erforderlich. Digital Audio jedoch ist einem Grundtakt, der Samplefre-
quenz, unterworfen. Das Signal kann nur korrekt weiterverarbeitet oder transportiert werden,
wenn alle beteiligten Geräte dem gleichen Takt folgen. Ansonsten kommt es zu Fehlabtastun-
gen des digitalen Signales. Verzerrungen, Knackgeräusche und Aussetzer sind die Folge.
AES/EBU, SPDIF und ADAT sind selbsttaktend, eine zusätzliche Wordclockleitung ist also prin-
zipiell nicht erforderlich. In der Praxis kommt es bei der gleichzeitigen Benutzung mehrerer Ge-
räte jedoch zu Problemen. Beispielsweise kann die Selbsttaktung bei einer Schleifenverkabe-
lung zusammenbrechen, wenn es innerhalb der Schleife keinen 'Master' (zentralen Taktgeber)
gibt. Ausserdem muss die Clock aller Geräte synchron sein, was sich bei reinen Wiedergabe-
geräten wie einem CD-Player über die Selbsttaktung gar nicht realisieren lässt, da CD-Player
keinen SPDIF-Eingang besitzen.
Der Bedarf an Synchronisation in einem Digital Studio wird daher durch das Anschliessen an
eine zentrale Synchronisationsquelle befriedigt. Beispielsweise arbeitet das Mischpult als Mas-
ter und liefert an alle anderen Geräte ein Referenzsignal, die Wordclock. Das geht aber nur,
wenn die anderen Geräte auch einen Wordclockeingang besitzen, also Slave-fähig sind. (Pro-
fessionelle CD-Player besitzen daher einen Wordclockeingang). Dann werden alle Geräte syn-
chron mit dem gleichen Takt versorgt und arbeiten problemlos miteinander.
Innerhalb eines digitalen Verbundes darf es nur einen Master geben!
27.2 Verkabelung und Abschlusswiderstände
Wordclock wird üblicherweise in Form eines Netzwerkes verteilt, also mit BNC-T-Adaptern wei-
tergeleitet und mit BNC-Abschlusswiderständen terminiert. Als Verbindungskabel empfehlen
sich fertig konfektionierte BNC-Kabel. Insgesamt handelt es sich um die gleiche Verkabelung
wie sie auch bei Netzwerken in der Computertechnik üblich ist. Tatsächlich erhalten Sie ent-
sprechendes Zubehör (T-Stücke, Abschlusswiderstände, Kabel) sowohl im Elektronik- als auch
im Computerfachhandel.
Das Wordclocksignal entspricht idealerweise einem 5 Volt Rechteck mit der Frequenz der Sam-
plerate, dessen Oberwellen bis weit über 500 kHz reichen. Sowohl die verwendeten Kabel als
auch der Abschlusswiderstand am Ende der Verteilungskette sollten 75 Ohm betragen, um
Spannungsabfall und Reflektionen zu vermeiden. Eine zu geringe Spannung führt zu einerm
Ausfall der Wordclock, und Reflektionen können Jitter oder ebenfalls einen Ausfall verursachen.
Leider befinden sich im Markt nach wie vor viele Geräte, selbst neuere Digitalmischpulte, die
mit einem nur als mangelhaft zu bezeichnenden Wordclockausgang ausgestattet sind. Wenn
der Ausgang bei Abschluss mit 75 Ohm auf 3 Volt zusammenbricht, muss man damit rechnen,
dass ein Gerät, dessen Eingang erst ab 2,8 Volt arbeitet, nach 3 Metern Kabel bereits nicht
mehr funktioniert. Kein Wunder, dass das Wordclocknetzwerk in manchen Fällen nur ohne Ab-
schlusswiderstand wegen des insgesamt höheren Pegels überhaupt arbeitet.
Im Idealfall sind alle Ausgänge Wordclock-liefernder Geräte sehr niederohmig aufgebaut, alle
Wordclockeingänge dagegen hochohmig, um das Signal auf der Kette nicht abzuschwächen.
Doch auch hier gibt es negative Beispiele, wenn die 75 Ohm fest im Gerät eingebaut sind und
sich nicht abschalten lassen. Damit wird oftmals das Netzwerk mit zwei mal 75 Ohm stark be-
lastet, und der Anwender zum Kauf eines speziellen Wordclockverteilers gezwungen. Ein sol-
ches Gerät ist in grösseren Studios allerdings grundsätzlich empfehlenswert.
Bedienungsanleitung HDSP-System Multiface II © RME
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