Zerlegen/Inspektion und Wartung
Komponenten des Kurbelgehäuses
M
L
A Kurbelgehäusedichtung B
C
Kolbenbolzensicherung D
E
Kolben
G
Kurbelwellenlager
I
Pleuellagerdeckel
K
Nockenwelle
M
Nockenwellenscheibe
Ausbau der Nockenwelle
Bauen Sie die Nockenwelle mit Wellenfeder und
Nockenwellenscheibe aus dem Kurbelgehäuse aus.
Inspektion und Wartung
Inspizieren Sie die Verzahnung der Nockenwelle.
Falls die Verzahnung stark verschlissen, gekerbt oder
teilweise ausgebrochen ist, müssen Sie die Nockenwelle
auswechseln. Wenn die Nocken der Nockenwelle oder
die zugehörigen Ventilheber übermäßig abgenutzt oder
beschädigt sind, müssen Nockenwelle und Ventilheber
ersetzt werden. Überprüfen Sie Zustand und Funktion
der automatischen Dekompressionseinrichtung.
Automatische Dekompressionseinrichtung (ACR)
Diese Motoren sind mit einer automatischen
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A
B
C
D
F
G
E
C
H
I
J
K
Kurbelgehäuse
Kolbenbolzen
F
Kurbelwelle
H
Pleuel
J
Ventilheber
L
Wellenfeder
KohlerEngines.com
Dekompressionseinrichtung ausgestattet. Die ACR
verringert die Kompression bei Motorstart-Drehzahl,
um das Anspringen des Motors zu erleichtern.
Die automatische Dekompressionseinrichtung besteht
aus einem Dekompressionsgewicht und einem Arm
an der Nockenwelle und wird über eine Rückholfeder
betätigt. Wenn der Motor mit niedrigen Startdrehzahlen
(1000 U/min oder geringer) durchgedreht wird, hält
das Dekompressionsgewicht den Arm so, dass er am
hinteren Ende des Auslassventilnockens übersteht.
Dadurch wird das Auslassventil während der erste
Phase des Kompressionshubs off en gehalten.
Sobald die Motordrehzahl auf über ca. 1000 U/min
ansteigt, bewegt sich das Dekompressionsgewicht
durch die Fliehkraft nach außen und zieht den Arm
zurück. In dieser Stellung wirkt der Arm nicht mehr
auf das Auslassventil, so dass der Motor mit VOLLER
Kompression und Leistung läuft.
Vorteile
Eine geringere Kompression bei Startdrehzahlen bietet
einige wichtige Vorteile:
1. Das manuelle Starten mit dem Seilzugstarter wird
deutlich erleichtert. Ohne Dekompressionssystem
wäre ein manuelles Starten praktisch nicht möglich.
2. Dank der automatischen Dekompressionseinrich-
tung wird kein Zündversteller benötigt. Auf Motoren
ohne automatische Dekompressionseinrichtung
wäre ein Zündversteller erforderlich, um den beim
Motorstart auftretenden Rückschlag zu eliminieren.
Die Dekompressionseinrichtung beseitigt diesen
Rückschlag und macht den Motorstart von Hand
dadurch sicherer.
3. Die Chokehebel-Einstellung ist mit einer
automatischen Dekompressionseinrichtung weniger
kritisch. Bei einem Fluten des Vergasers wird der
überschüssige Kraftstoff am geöff neten Auslassventil
ausgeblasen und behindert den Startvorgang nicht.
4. Motoren mit Dekompressionseinrichtung starten
bei niedrigen Temperaturen schneller als Motoren
ohne ACR.
5. Motoren mit ACR-System lassen sich auch mit
verschlissenen oder nassen Zündkerzen starten.
Motoren ohne ACR sind mit denselben
Zündkerzen deutlich schwieriger zu starten.
Ausbau der Ventilheber
Bauen Sie die Ventilheber aus. Markieren Sie die Stößel
für den Wiedereinbau als EINLASS und AUSLASS.
Ausbau des Pleuellagerdeckels
Drehen Sie die Kurbelwelle durch, um auf die 2
Schrauben im Pleuellagerdeckel zugreifen zu können.
Entfernen Sie Schrauben und Lagerdeckel. Beachten
Sie die Position der Markierungen (zur Ölwannenseite).
Ausbau des Kolbens und der Pleuelstange
Nehmen Sie den Kolben zusammen mit der
Pleuelstange vorsichtig aus der Zylinderbohrung.
Inspektion und Wartung der Pleuelstange
Prüfen Sie die Lagerfl äche (Pleuelfuß) auf übermäßigen
Verschleiß, Riefen, Lauf- und Seitenspiel. Ersetzen Sie
Pleuel und Lagerdeckel, wenn sie stark gerieft oder
verschlissen sind.
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