KOMPRESSIONSDRUCKPRÜFUNG
Die Kompressionsdruckprüfung führen Sie am besten am betriebswarmen Motor durch. Säubern Sie die Zündkerze unten
gewissenhaft von Schmutz und Ablagerungen, bevor Sie sie herausschrauben. Vergewissern Sie sich, dass die Batterie
vollständig geladen ist, der Choke ausgeschaltet ist und der Gashebel auf Vollgas steht. Der Kompressionsdruck muss
mindestens 11 bar (160 psi) betragen und darf nicht mehr als 15 % zwischen den Zylindern variieren.
Einige dieser Motoren (Seilzuganlasser) können mit einem automatischem Dekompressionsmechanismus
(ACR, Automatic Compression Release) ausgestattet sein. Aufgrund der ACR-Einrichtung lässt sich nur schwer
ein genauer Kompressionsdruck-Messwert ermitteln. Alternativ dazu können Sie die nachstehend beschriebene
Zylinder-Druckverlustprüfung anwenden.
ZYLINDER-DRUCKVERLUSTPRÜFUNG
Eine Zylinder-Druckverlustprüfung ist eine Alternative zur Kompressionsdruckprüfung. Bei dieser Prüfung wird der
Brennraum aus einer externen Druckluftquelle mit Druck beaufschlagt, um eventuelle Undichtigkeiten und das
Ausmaß der Gasverluste an Ventilen und Kolbenringen festzustellen.
Der Druckverlusttester für Zylinder ist ein relativ unkompliziertes und preiswertes Druckprüfgerät für Kleinmotoren.
Dieser Tester enthält eine Schnellkupplung für den Anschluss des Adapterschlauchs und ein Arretierwerkzeug.
Doppelmanometer-Testverfahren
1. Lassen Sie den Motor mindestens 5 Minuten lang
laufen, bis sich das Öl auf 66 °C (150°C) oder höher
erwärmt hat. Im Idealfall sollte der Motor unter
normalen Lastbedingungen laufen.
2. Bauen Sie die Zündkerze(n) aus und nehmen Sie
den Luftfi lter vom Motor ab.
3. Drehen Sie die Kurbelwelle durch, bis der Kolben
(des zu prüfenden Zylinders) am oberen Totpunkt
des Kompressionshubs steht. Halten Sie den Motor
während der Prüfung in dieser Stellung. Das mit
dem Teilesatz gelieferte Arretierwerkzeug kann
verwendet werden, wenn der Abtrieb an der
Kurbelwelle zugänglich ist. Fixieren Sie das
Arretierwerkzeug an der Kurbelwelle. Setzen
Sie einen 3/8-Zoll-Gelenkgriff in die Öff nung bzw.
den Schlitz des Arretierwerkzeugs ein; er muss
senkrecht zum Arretierwerkzeug und zur
Abtriebsseite der Kurbelwelle stehen.
Falls die Schwungradseite besser zugänglich ist,
können Sie an der Schwungradmutter/-schraube
einen Gelenkgriff mit Steckschlüsseleinsatz
ansetzen, um das Werkzeug in Position zu halten.
Zum Halten des Gelenkgriff s während der Prüfung
ist eventuell eine Hilfsperson erforderlich. Wenn
der Motor an einem Aggregat montiert ist, können
Sie ihn evtl. durch Festspannen oder Verkeilen des
angetriebenen Bauteils kontern. Vergewissern Sie
sich, dass der Motor vom oberen Totpunkt in keine
Richtung wegdrehen kann.
4. Schließen Sie eine Druckluftquelle mit mindestens
3,45 bar (100 psi) Druck an den Prüfgerät an.
5. Drehen Sie den Reglerknopf im Uhrzeigersinn
(Erhöhen-Richtung). Vergewissern Sie sich, dass
beide Manometer ungefähr denselben Luftdruck
im Bereich von 0 - 5,5 bar (0 - 80 PSI) anzeigen.
Notieren Sie alle Abweichungen zwischen den
Anzeigewerten für die Druckverlustberechnung.
Entlasten Sie den Druck, indem Sie den Reglerknopf
bis zum Anschlag gegen den Uhrzeigersinn drehen,
bevor Sie fortfahren.
6. Bringen Sie den Adapterschlauch an der Zündkerzen-
bohrung des getesteten Zylinders an. Verwenden Sie
bei Bedarf einen 12 mm x 14 mm Adapter.
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7. Halten Sie den Motor stabil am OT. Schließen Sie
das andere Ende des Adapterschlauchs an die
Schnellkupplung des Prüfgeräts an. Drehen Sie den
Reglerknopf im Uhrzeigersinn (Erhöhen-Richtung),
bis der linke Zeiger an 1,4 bar (20 PSI) steht.
HINWEIS: In der Stellung Kolben am OT dürfte nur eine
geringe oder gar keine Haltekraft erforderlich
sein, wenn der Luftdruck am Zylinder anliegt.
Falls eine übermäßige Haltekraft erforderlich ist,
steht der Kolben nicht am OT. Justieren Sie die
Stellung bei Bedarf, bevor Sie fortfahren.
8. Drehen Sie den Reglerknopf langsam im
Uhrzeigersinn, bis das linke Manometer stabil den
gewählten Prüfdruck anzeigt (siehe die Tabelle unten).
Auswahl des Prüfdrucks (linkes Manometer)
5,5 bar (80 PSI)
Empfohlen für Motoren mit über
200 ccm Hubraum
oder Motoren mit einer hohen
Undichtigkeit bei Einstellung 35 PSI.
2,4 bar (35 PSI)
Empfohlen für Einzylinder-
Schieberasenmäher.
9. Vergleichen Sie den Messwert des rechten
Manometers mit dem Prüfdruck in der Tabelle auf
der nächsten Seite und ermitteln Sie den
prozentualen Druckverlust. Schlagen Sie in der
Ergebnistabelle der Druckverlustprüfung auf der
nächsten Seite ebenfalls die Bedeutung der Farben,
die Motorzustände und die erforderlichen
Abhilfemaßnahmen nach.
10. Für Motoren mit einem Druckverlust im gelben oder
roten Bereich müssen Sie die Prüfung wiederholen.
Betreiben Sie den Motor vor der Druckprüfung unter
normalen Lastbedingungen. Vergewissern Sie sich,
dass der Kolben bei der Prüfung am OT steht.
HINWEIS: Verhindern Sie Schäden an der
Messausrüstung und drehen Sie
den Druckregler-Drehknopf nach jeder
Druckprüfung gegen den Uhrzeigersinn
auf null zurück.
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