Gleichstrombremsung - Siemens SINAMICS G115D Betriebsanleitung

Bremsen im generatorischen Betrieb des Motors
Wenn der Motor die gekoppelte Last elektrisch bremst, wandelt er die kinetische Energie des
Motor in elektrische Energie um. Die beim Bremsen freigesetzte elektrische Energie E ist
proportional zum Trägheitsmoment J des Motors samt Last und zum Quadrat der Drehzahl n.
Der Motor versucht, die Energie an den Umrichter weiterzugeben.
6.19.1

Gleichstrombremsung

Die Gleichstrombremsung wird für Anwendungen verwendet, in denen der Motor aktiv
stillgesetzt werden muss; für diese Funktion ist jedoch weder ein Umrichter mit
Netzrückspeisung noch ein Bremswiderstand erforderlich. Gleichstrombremsung ist bei
Permanentmagnet-Synchronmotoren nicht möglich.
Typische Anwendungen für Gleichstrombremsung:
• Zentrifugen
• Sägen
• Schleifmaschinen
• Förderbänder
Gleichstrombremsung ist nicht zulässig in Anwendungen mit schwebender Last, z.B.
Hubwerken/Kranen und Vertikalförderern.
Funktion
ACHTUNG
Motorüberhitzung infolge von Gleichstrombremsung
Der Motor überhitzt, wenn Sie die Gleichstrombremsung zu häufig oder zu lange einsetzen.
Dadurch kann der Motor beschädigt werden.
• Überwachen Sie die Motortemperatur.
• Lassen Sie den Motor vor Bremsvorgängen angemessen abkühlen.
• Wählen Sie gegebenenfalls eine andere Bremsmethode.
Bei Gleichstrombremsung gibt der Umrichter einen internen Befehl AUS2 für die Zeit p0347 zum
Entregen des Motors aus – und legt dann den Bremsstrom für die Dauer der
Gleichstrombremsung an.
Die Funktion Gleichstrombremsung ist nur bei Asynchronmotoren möglich.
Vier unterschiedliche Ereignisse lösen die Funktion Gleichstrombremsung aus:
Dezentraler Antrieb SINAMICS G115D
Betriebsanleitung, 12/2021, FW V4.7 SP13, A5E48681219A-004
Erweiterte Inbetriebnahme
6.19 Elektrische Motorbremsung
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