Herunterladen Inhalt Inhalt Diese Seite drucken

Mettler Toledo APW Handbuch Seite 51

Inhaltsverzeichnis

Werbung

Da das integrierte Prüfgewicht jedoch nicht zugänglich ist, gilt es als nicht rückverfolgbar. Denn die Rückverfolgbar-
keit erfordert, dass das Gewicht entnommen und in periodischen Abständen mit einem Referenzgewicht mit einer
höheren Genauigkeitsklasse verglichen werden kann. Trotzdem lässt sich das integrierte Gewicht gegen ein
externes Referenzgewicht prüfen, indem das Wägeresultat des internen Gewichts mit dem Wägeresultat eines
externen Referenzgewichts verglichen wird, das gleich im Anschluss gewogen wird. Das Wägemodul dient dabei
als Komparator.
Anhand dieses Vergleichs lässt sich die Integrität des integrierten Kalibriermechanismus überprüfen. Dieser
Vergleich wird als Standardjustierung bezeichnet und mit dem Befehl „C4" durchgeführt. Er muss in regelmässigen
Intervallen erfolgen. Der Vergleich wird jedoch nicht so häufig wie die integrierte Justierung selbst durchgeführt, um
die Integrität des internen Gewichts zu erhalten.
Wenn ein Wägemodul einen solchen Justiermechanismus bietet, sollte dieser (häufig) verwendet werden, da er nur
wenig oder keinen Aufwand erfordert und die Nutzung des Wägemoduls nur kurzzeitig unterbrochen werden muss.
Infolgedessen sind routinemässige Empfindlichkeitsprüfungen mit externen Referenzgewichten dann weniger häufig
erforderlich.
Vorteile:
• Eliminierung von Drift und Korrektur temperaturbedingter Abweichungseffekte
• Verringerung von Kosten und Aufwand, weil für Wägemodule mit integrierter Justierung Routineprüfungen nicht
so häufig erforderlich sind
• Schutz der Kalibriergewichte vor externen Einflüssen, wie physikalische Beschädigung, Korrosion und
Verschmutzung
• Möglichkeit von Justierungen und Funktionsprüfungen in geschlossenen Umgebungen
• Gewährleistung der korrekten Messfunktion unter Betriebsbedingungen
• Option der Einstellung auf eine lokale Gravitationskonstante
• Schutz der Bediener vor Aktivitäten an kontaminierten Systemen
Einschränkungen:
• Gewichte sind offiziell nicht auf nationale oder internationale Standards rückführbar.
• Es können nur Empfindlichkeitsfehler erkannt werden.
Unterschiedliche Justierstufen: APW-Wägemodule unterstützen die Empfindlichkeitsjustierung auf zwei
unterschiedlichen Ebenen, die als werkseitige Justierung und als anwenderseitige Justierung bezeichnet werden.
Eine anwenderseitige Empfindlichkeitsjustierung kann von jedem Anwender ohne spezielle Software durchgeführt
werden, indem er MT-SICS-Befehle sendet. Die anwenderseitige Justierung bezieht sich auf die tatsächliche
werkseitige Justierung und die Einstellung von Konfigurationsdaten, wie Ablesbarkeit und Filterkriterien. Die
anwenderseitige Justierung ist erforderlich, um die Empfindlichkeit entsprechend der lokalen Umgebung (z. B.
Gravitation) basierend auf der tatsächlichen Empfindlichkeitsdrift des Wägemoduls einzustellen. Diese Justierung
kann durch ein Rücksetzen auf die Werkseinstellungen (mit dem Befehl „FSET") jederzeit neutralisiert werden.
Justierungen auf Anwenderebene können mit externen Referenzgewichten und abhängig vom Wägemodul auch mit
dem internen Gewichtssatz durchgeführt werden.
Die Justierung auf Werksebene erfolgt im Werk am Ende des Produktionsprozesses mit zertifizierten Referenzge-
wichten. Danach kann diese Justierung so oft wie erforderlich von METTLER TOLEDO-Wartungstechnikern mit einer
speziellen Wartungssoftware durchgeführt werden. Anwender können keine werkseitige Justierung vornehmen. Die
bei einer werkseitigen Justierung eingestellten Daten können nur durch eine neue werkseitige Justierung geändert
werden. Eine werkseitige Justierung durch METTLER TOLEDO-Wartungstechniker ist erforderlich, wenn anwender-
seitig keine Justierung auf den tatsächlichen Gewichtswert möglich ist, beispielsweise nach einer Reparatur oder
Wartung von Wägemodulen.
51
Kalibrierung
METTLER TOLEDO
© 06/2014

Werbung

Inhaltsverzeichnis
loading

Inhaltsverzeichnis