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Umgebungsanforderungen - Mettler Toledo APW Handbuch

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Umgebungsanforderungen

In diesem Schritt ermittelt der Benutzer die Anforderungen, die sich durch die Wägeumgebung ergeben.
Folgende Umgebungsparameter wirken sich auf den Wägeprozess aus:
• Temperatur
• Feuchtigkeit der Atmosphäre
• Zugluft und Luftdruckänderungen
• Vibrationen
• Elektrostatische Ladungen
• Magnetismus
• Über- und Unterdruck
• Vakuum
• Radioaktivität
Temperatur: Die Umgebungstemperatur wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf den Wägeprozess aus.
Im Fall von Wägemodulen verursachen Temperaturänderungen eine Ausdehnung der Komponenten oder eine
Veränderung der Materialeigenschaften. Gewogene Objekte, die nicht auf die Umgebungstemperatur akklimatisiert
wurden, können Übergangseffekte bewirken (z. B. Luftströme). Insbesondere beim Wägen mit hoher Auflösung
können diese Effekte das Resultat ungültig machen, indem sie entweder systematische Fehler verursachen, eine
Drift des Messwerts bewirken oder die Wiederholbarkeit negativ beeinflussen. Obwohl es möglich ist, diese
Abweichungen bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren, werden für den Betrieb von Wägemodulen
Temperaturgrenzen definiert. Wir unterscheiden zwischen dem Betriebstemperaturbereich (normalerweise
+10 bis 30 °C) und der zulässigen Umgebungstemperatur (normalerweise +5 bis 40 °C). Die Wägemodule
werden innerhalb des Betriebstemperaturbereichs kompensiert. Aus diesem Grund wird empfohlen, das
Wägemodul immer innerhalb des Betriebstemperaturbereichs einzusetzen.
Wägemodule sollten niemals ausserhalb des zulässigen Umgebungstemperaturbereichs gelagert werden.
Die Spezifikation der Temperaturdrift wird normalerweise als Grenzwert in 1/°C oder 1/K angegeben.
Es wird empfohlen, zwischen der Plattform (Waagschale) und der Wägezelle eine thermische Isolierung zu
verwenden, wenn die Temperatur der zu wägenden Objekte von der Umgebungstemperatur abweicht.
Wägemodule benötigen eine Aufwärmzeit, bevor sie einsatzbereit sind. Während des Aufwärmens kann eine
Drift auftreten, die instabile Messwerte verursacht.
Feuchtigkeit der Atmosphäre: Idealerweise sollte die relative Feuchtigkeit (% RH) zwischen 45 und 60 %
betragen. Wägemodule dürfen nicht ausserhalb des Messbereichs von 20 bis 80 % RH betrieben werden. Für
Wägemodule mit hoher Auflösung wird eine kontinuierliche Überwachung empfohlen. Veränderungen sind nach
Möglichkeit zu korrigieren. Fällt die Feuchtigkeit unter 45 % RH, können die gewogenen Objekte sich mit
statischer Elektrizität aufladen, was zu instabilen Messwerten führt. Andererseits können die gewogenen Objekte
bei zu hoher Luftfeuchtigkeit Feuchtigkeit absorbieren, sodass die Wägeresultate beeinflusst werden. Bei über
80 % RH kann Kondensation auftreten und somit Fehler oder Störungen des Wägemoduls verursachen.
Zugluft und Luftdruckänderungen: Luftströme verursachen durch den wirkenden Druck oder viskose Reibung
störende Kräfte an der Wägeplattform und dem zu wägenden Objekt. Eine direkte Folge dieses Effekts ist die
verschlechterte Wiederholbarkeit des Wägewerts.
Druckschwankungen können Luftströme bewirken, die Strömungskräfte auf die Waagschale oder Wägezelle
ausüben und den Wägewert beeinflussen. Dies gilt insbesondere für Wägemodule mit fünf und sechs
Dezimalstellen (Ablesbarkeit von 10 oder 1 μg).
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Umgebungsanforderungen
METTLER TOLEDO
© 06/2014

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