Netzrückwirkungen
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7 Netzrückwirkungen
7.1 Was sind Oberschwingungen?
7.1.1 Lineare Lasten
An einer sinusförmigen Wechselstromversorgung wird eine rein ohmsche Last (etwa eine weißglü-
hende Glühbirne) einen sinusförmigen Strom in Phase mit der Versorgungsspannung aufnehmen.
Die von der Last abgeführte Leistung ist: P = U × I
Bei Blindlasten (wie beim Asynchronmotor) wird der Strom nicht mehr in Phase mit der
Spannung sein, sondern eilt der Spannung nach und erzeugt dadurch einen induktiven
Wirkleistungsfaktor mit einem Wert von unter 1. Bei kapazitiven Lasten ist der Strom vor der
Spannung und erzeugt einen kapazitiven Wirkleistungsfaktor mit einem Wert von unter 1.
Spannung
Strom
Verschiebungswinkel, ϕ
Abb. 7.1 Lineare Last
In diesem Fall besteht der Wechselstrom aus drei Komponenten: Wirkleistung (P), Blindleistung
(Q) und Scheinleistung (S).
Die Scheinleistung ist: S = U × I
Bei einer optimal sinusförmigen Wellenform können P, Q und S als Vektoren ausgedrückt werden,
die ein Dreieck bilden:
2
2
2
S
= P
+ Q
Einheiten: S in [kVA], P in [kW] und Q in [kVAR].