Energieeinsparung mit Frequenzumrichtern
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4.8 Systemeinsparungen
Beim Versuch, die Energieeizienz eines neuen oder bestehenden Prozesses bzw einer Maschine
zu verbessern, muss immer das Gesamtsystem im Mittelpunkt der Betrachtung stehen.
Vorhandene Anlagen haben den Vorteil, dass Messungen zur Bestimmung der Verluste möglich
sind. Außerdem lässt sich anhand von Vergleichswerten ermitteln, ob sich die Verbesserungen
des Systems wie gewünscht auswirken.
Abb. 4.18 „Übersicht des Motorantriebssystems mit verschiedenen Komponenten" zeigt den
Antrieb einer Fördereinrichtung mit den meisten Komponenten, die in einem Antriebssystem zu
inden sind.
Abb. 4.18 Übersicht des Motorantriebssystems mit verschiedenen Komponenten
Aufbau und Dimensionierung des Systems hängen von der Anwendung (Übersetzung, Motor,
Ausgangsilter und Motorkabel) und ihrer Umgebung (EMV-Filter, Netzilter, Kabel, Netz,
Klimabedingungen usw.) ab. Deshalb sollten Planung und Beurteilung für Energieeinsparungen
immer mit der Bewertung der Anwendung starten. Es ist sinnlos, ein oder zwei sehr eiziente
Komponenten auszuwählen, wenn diese negative Auswirkungen auf die Systemeizienz haben.
Dies verdeutlicht das nachfolgende Beispiel.
Bevor man sich für eine Investition entscheidet, muss man nicht nur die technischen, sondern
auch die wirtschaftlichen und logistischen Aspekte prüfen, um kostenintensive oder kontra-
produktive Maßnahmen zu vermeiden oder zu minimieren. TCO (Gesamtbetriebskosten, d. h.
Gesamtkosten innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens) und LCC (Lebenszykluskosten, d. h.
Kosten, die im gesamten Lebenszyklus aulaufen) sind mögliche Bewertungsmethoden.
Eine Analyse der Lebenszykluskosten umfasst nicht nur Anschafungs- und Installationskosten,
sondern auch die Kosten für Energie, Betrieb, Wartung, Ausfallzeiten, Umwelt und Entsorgung.
Zwei dieser Faktoren – Energie- und Wartungskosten – haben einen entscheidenden Einluss auf
die Lebenszykluskosten.