Planungshinweise
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4.2.7 Volumenstrom Q-const
In der Regelungsart konstanter Volumenstrom Q-const
hält die Pumpe einen eingestellten Volumenstrom-Soll-
wert konstant. Dazu erhöht sie die Drehzahl im zulässigen
Bereich, falls der gemessene Volumenstrom kleiner ist als
der Sollwert und umgekehrt.
Regelungseigenschaften:
Der gewünschte Volumenstrom wird konstant eingehalten,
unabhängig vom Differenzdruck.
Einsatzbereiche z.B.:
Erzeugerkreis einer Wärmepumpe ohne geregelten
ƒ
Inverter, um eine Heizleistung fest einzuhalten
Speicherladung mit Speicherladepumpe
ƒ
Rückkühlkreis mit Rückkühlwerk mit konstanter Leistung
ƒ
4.2.8 Multi-Flow Adaptation
Die Regelungsart Multi-Flow Adaptation ist für eine
Stratos MAXO Zubringerpumpe im Primärkreis anwendbar,
die zum Beispiel einen offenen Verteiler, eine hydrau-
lische Weiche oder einen Wärmetauscher versorgt. Die
Zubringerpumpe ist mit den Stratos MAXO Pumpen in den
Sekundärkreisen per Datenkabel verbunden. Die Zubrin-
gerpumpe erhält von jeder einzelnen Sekundärpumpe fort-
laufend in kurzen Zeitabständen den jeweils erforderlichen
Volumenstrom. Die Summe der erforderlichen Volumen-
ströme von allen Sekundärpumpen stellt die Zubringer-
pumpe als Soll-Volumenstrom ein. Bei der Inbetriebnahme
müssen dafür alle zugehörige Sekundärpumpen bei der
Primärpumpe angemeldet werden, damit diese deren Volu-
menströme berücksichtigt. Für nicht kommunikationsfähi-
ge Sekundärpumpen kann ein fester Volumenstrom-Wert
eingegeben werden.
Regelungseigenschaften:
Die Zubringerpumpe fördert genau so viel Volumenstrom
wie von den Sekundärpumpen benötigt wird. Es wird dabei
im Vergleich zur Δp-Regelung elektrische Pumpenener-
gie eingespart. Der Nutzungsgrad des Wärmeerzeugers
wird durch eine geringere Rücklauftemperatur optimiert.
Dies führt zu einer Brennstoffeinsparung. Bei Nah- und
Fernwärmeübergabestationen führt die geringere Rück-
lauftemperatur zu einer höheren Betriebssicherheit, da ein
Ansprechen des Rücklauftemperaturbegrenzers und eine
Überströmung vermieden wird.
Einsatzbereich z.B.:
Pumpen in Fernwärmeübergabestationen ohne Ansteu-
ƒ
erung durch einen Regler, die auf Verteiler mit Sekun-
därpumpen fördern
Zubringerpumpen, die ohne Drehzahl-Ansteuerung
ƒ
durch den Wärmeerzeuger auf offene Verteiler oder
Wärmetauscher mit Sekundärpumpen fördern
Planungshinweise Stratos MAXO - Ausgabe 2017/2018 - Änderungen vorbehalten
Wilo-Stratos MAXO
4.2.9 Drehzahl n-const
In der Regelungsart konstante Drehzahl n hält die Pum-
penregelung eine eingestellte Soll-Drehzahl konstant.
Regelungseigenschaften:
Der Sollwert der Drehzahl wird meist über ein externes
Signal vorgegeben, z.B. über 0-10 V. Es bleibt immer der
gleiche Sollwert oder er wird bedarfsorientiert geändert.
Einsatzbereich z.B.:
Ansteuerung der Stratos MAXO durch einen Heizkessel-
ƒ
Regler über das Signal 0-10 V.
4.2.10 PID-Regelung
In der Regelungsart PID regelt die Pumpe einen eingestell-
ten Sollwert mittels eines PID-Reglers konstant. Bei dem
Sollwert kann es sich um eine Temperatur, einen Druck
oder eine beliebige andere physikalische Größe handeln.
Als Ist-Wert kann ein Signalwert über einen Analogeingang
der Pumpe verwendet werden. Der Wirksinn des Reglers
und seine Verstärkungsfaktoren P, I und D können indivi-
duell an die Anwendung angepasst werden.
Regelungseigenschaften:
Die P, I und D-Faktoren der Pumpe werden anhand indi-
vidueller, besonderer Anforderungen eingestellt. Dazu ist
vertiefstes Wissen aus der Regelungstechnik zur Paramet-
risierung erforderlich.
Einsatzbereich z.B.:
Füllstandsregelung für eine Speisepumpe eines Dampf-
ƒ
kessels
4.3 Zusatzfunktionen zu den Regelungsarten
4.3.1 No-Flow Stop
Die Pumpe erkennt, wenn sie trotz ihrer laufenden Dreh-
zahl einen zu geringen Volumenstrom fördert. Dies bedeu-
tet, dass die Ventile im Verbraucherkreis geschlossen sind.
Die Pumpe stoppt den Motor, wenn ein eingestellter
Mindest-Volumenstrom unterschritten wird. In regelmä-
ßigen Abständen prüft die Pumpe, ob der Mindest-Volu-
menstrom wieder überschritten wird. Sobald das der Fall
ist, fährt die Pumpe in ihrer eingestellten Regelungsart im
Regelbetrieb weiter.
Nutzen:
Durch die Vermeidung von unnötigen Laufzeiten wird elek-
trische Pumpenenergie eingespart.
Einsatzbereich z.B.:
Pumpe im Verbraucherkreis mit Heizkörpern, Lufterhit-
ƒ
zern, Fußboden- oder Deckenregistern im Heizen oder
Kühlen als Zusatzfunktion zu allen Regelungsarten außer
Multi-Flow Adaptation