UDC-/UDCM-*GS-*-IO*-Serie
Analysieren von Material und Anwendungsumgebung
8.3
Analyse auf mögliche externe Störeinflüsse
In manchen Anwendungen treten externe Störeinflüsse auf, die zu Fehlfunktionen des Doppel-
bogensensors führen können. Beispielsweise kann es durch starke, fremde Ultraschallsignale
oder auch starke EMV-Einwirkungen vorkommen, dass ein Doppelbogensensor einen Doppel-
bogen nicht als solchen erkennen kann und den Doppelbogen somit als "Einzelbogen" meldet.
Fremde Ultraschallsignale können unter anderem von nicht-synchronisierten, anderen
Ultraschallsensoren mit ähnlicher Ultraschallwandlerfrequenz in unmittelbarer Umgebung
stammen oder auch beispielsweise beim Reiben von Metall auf Metall unter unzureichender
Schmierung in einem breitbandigen Frequenzspektrum entstehen. Trotz eines im Sensor
selbstverständlich vorhandenen, engen Bandpassfilters um die Ultraschallwandlerfrequenz
kann ein solcher Einfluss nicht völlig unterdrückt werden.
In den meisten Fällen mit externer Störbeeinflussung misst der Doppelbogensensor an seinem
Empfänger eine erhöhte Amplitude. Diese liegt aufgrund der Störbeeinflussung höher als sie
rein auf Basis des vom Sender ausgesandten und durch das dazwischenliegende Material
gedämpften Signals sein sollte. Das durch die Störbeeinflussung verursachte Signal überlagert
also das eigentliche Messsignal. Deshalb empfiehlt es sich, für derartige Analysen den Sender
des Sensors abzuschalten. Ist der Sender deaktiviert, werden am Empfänger des Sensors
ausschließlich die in der Anwendung auftretenden Störsignale empfangen, die die Messung
beeinflussen. Auch deren Auswirkungen auf die gemessenen Amplituden im zeitlichen Verlauf
werden nun sichtbar.
Zum Erfassen entsprechender Analysedaten gehen Sie wie folgt vor:
1.
Schalten Sie den Sender durch Drücken der Schaltfläche "Sender abschalten" im DTM aus.
2.
Wählen Sie den Triggermodus "sofort" und aktivieren Sie den Trigger durch Drücken der
Schaltfläche "Trigger aktivieren".
3.
Warten Sie, bis der Sensor seine Messwerte aufgenommen hat.
4.
Analysieren Sie die Daten.
5.
Schalten Sie den Sender durch Drücken der Schaltfläche "Sender einschalten" im DTM wieder
an.
Hinweis!
Es kann in manchen Fällen sinnvoll sein, mehrere Aufnahmen der Signale bei abgeschaltetem
Sender zu machen und diese miteinander zu vergleichen. Auf diese Weise lassen sich zyklisch
wiederholende Störeinflüsse oder typische Signalverläufe der Störeinflüsse ermitteln. Diese
Informationen können oft hilfreich sein, um die Ursache der Störeinflüsse zu finden.
Hinweis!
Durch Trennen der Steckverbindung in der Sender-Empfänger-Leitung kann der Sender
ebenfalls deaktiviert werden. Koppeln sich z. B. EMV-Einflüsse jedoch über diese Leitung
und/oder den Senderkopf in den Sensor ein, können diese Einflüsse bei getrennter Sender-
Empfänger-Leitung nicht erfasst werden und erscheinen nicht in der Analyse-Grafik. Deshalb
ist die Senderabschaltung über die Schaltfläche im DTM in den meisten Fällen dem Auftrennen
der Kabelverbindung vorzuziehen.
Hinweis!
Wurde der Sender nach Abschluss der Analysen über die Schaltfläche "Sender aktiveren" im
DTM nicht wieder eingeschaltet, kann er auch über ein kurzzeitiges Abklemmen des Sensors
von der Versorgungsspannung (Power Cycle) wieder aktiviert werden.
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