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Erneuerbare Kraftstoffe Und Kraftstoffalternativen - perkins 1206F-E70TA Betriebs- Und Wartungshandbuch

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Wartung
Allgemeine Kraftstoffinformationen
Allgemeine Anforderungen
Biodiesel weist eine mangelhafte
Oxidationsbeständigkeit auf, was langfristig zu
Problemen bei der Lagerung von Biodiesel führen
kann. Biodieselkraftstoff sollte innerhalb von sechs
Monaten nach der Herstellung verbraucht werden.
Befindet sich B20-Biodieselmischung im
Kraftstoffsystem, sollte die Maschine bzw. der Motor
höchstens drei Monate gelagert werden.
Aufgrund der unzureichenden
Oxidationsbeständigkeit und anderer potenzieller
Probleme wird dringendst empfohlen, Motoren mit
begrenzter Betriebsdauer entweder gar nicht mit
B20-Biodieselmischungen zu verwenden oder aber -
unter Inkaufnahme bestimmter Risiken - die
Verwendung von Biodiesel auf maximal B5 zu
beschränken. Beispiele für Anwendungen, die für
Biodieselverwendung nur bedingt geeignet sind:
Notstromaggregate und bestimmte
Noteinsatzfahrzeuge.
Bei Notstromaggregaten und Noteinsatzfahrzeugen,
bei denen die Verwendung von Biodieselmischungen
nicht zu vermeiden ist, muss die Kraftstoffqualität im
Motorkraftstofftank monatlich durch Probenahme
kontrolliert werden. Die Prüfung muss die Säurezahl
(EN 14104), die Oxidationsbeständigkeit (EN 15751,
gewöhnlich als Rancimant-Prüfung bezeichnet) und
den Bodensatz (ISO 12937) umfassen. Bei
Notstromaggregaten muss die
Oxidationsbeständigkeit von Biodieselmischungen
gemäß EN 15751 20 Stunden oder länger betragen.
Wenn die Prüfung zeigt, dass der Kraftstoff abgebaut
hat, muss der Kraftstofftank abgelassen und der
Motor mit frischem, qualitativ hochwertigem
Dieselkraftstoff gespült werden.
Perkins empfiehlt dringendst, bei nur saisonal
betriebenen Motoren die Kraftstoffsysteme,
einschließlich Kraftstofftanks, mit herkömmlichem
Dieselkraftstoff durchzuspülen, bevor sie für einen
längeren Zeitraum eingelagert werden. Ein Beispiel
für eine Maschine, bei der das Kraftstoffsystem
saisonal gespült werden sollte, ist ein Mähdrescher.
Mikrobielle Verunreinigung und Mikrobenwachstum
kann Korrosion im Kraftstoffsystem und vorzeitige
Verstopfung des Kraftstofffilters verursachen.
Wenden Sie sich an Ihren Kraftstoffhändler, wenn Sie
Hilfe bei der Auswahl der geeigneten Additive gegen
Mikroben benötigen.
Wasser beschleunigt die mikrobielle Verunreinigung
und das Mikrobenwachstum. Im Vergleich zu
Destillatkraftstoffen ist es wahrscheinlicher, dass
Wasser im Biodiesel vorhanden ist. Daher den
Wasserabscheider häufig überprüfen und ggf.
entleeren.
Materialien wie Messing, Bronze, Kupfer, Blei, Zinn
und Zink beschleunigen den Oxidationsprozess des
Biodieselkraftstoffs. Durch diesen Oxidationsprozess
können sich Ablagerungen bilden. Aus diesem Grund
dürfen diese Materialien nicht für Kraftstofftanks und
Kraftstoffleitungen verwendet werden.
Erneuerbare Kraftstoffe und
Kraftstoffalternativen
Perkins unterstützt die Entwicklung und Nutzung von
nachwachsenden Kraftstoffen durch
Nachhaltigkeitsinitiativen. In den letzten Jahren
kamen immer mehr verschiedene Arten von
nachwachsenden und alternativen (synthetischen)
Dieselkraftstoffen auf den Markt.
Synthetische Dieselkraftstoffe werden durch
Vergasung verschiedener Rohstoffe und
anschließender Synthese zu Flüssigkeit hergestellt,
um paraffinhaltigen Dieselkraftstoff zu erhalten. Je
nach den verwendeten Rohstoffen werden diese
Kraftstoffe gewöhnlich als Biomasse zu Flüssigkeit
(BTL), Gas zu Flüssigkeit (GTL) und Kohle zu
Flüssigkeit (CTL) bezeichnet. Die
Wasserstoffbehandlung von Pflanzenölen und
tierischen Fetten ist ein weiterer aufkommender
Prozess zur Herstellung von Dieselkraftstoff auf
biologischer Basis, der wasserstoffbehandeltes
Pflanzenöl (HVO) genannt wird.
BTL- und HVO-Kraftstoffe werden als Kraftstoffe mit
niedrigem Kohlenstoffgehalt angesehen, da sie einen
niedrigeren Kohlenstoff-Fußabdruck haben als
fossile Brennstoffe, und werden gewöhnlich als
nachwachsende Kraftstoffe bezeichnet. Diese
Kraftstoffe dürfen nicht mit FAME-Biodiesel
verwechselt werden, einem völlig anderen Kraftstoff,
der in einem eigenen Kapitel in diesem Handbuch
beschrieben wird.
Diese paraffinhaltigen Kraftstoffe enthalten nahezu
keinen Schwefel oder keine Aromaten und weisen
sehr hohe Cetanzahlen auf, die äußerst saubere
Verbrennung und effizienten Motorbetrieb
ermöglichen. Chemisch ähneln diese Kraftstoffe
Dieselkraftstoff auf Erdölbasis und sind daher für die
Verwendung in Dieselmotoren als Ersatz für
herkömmlichen oder Beimischung zu
herkömmlichem Dieselkraftstoff geeignet. Um
geeignet zu sein, müssen nachwachsende und
alternative Kraftstoffe die jüngste Ausgabe der
Spezifikation für paraffinhaltigen Dieselkraftstoff
"CENTS 15940" erfüllen. Außerdem muss der
Kraftstoff die in Tabelle beschriebenen
Anforderungen, die Perkins-Spezifikation für
Destillatdieselkraftstoff, die EN 590 oder die neueste
Spezifikation ASTM D975 erfüllen.
SGBU8732-07

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