Funktionsüberblick
Korrekter Anschluß der Bezugsleiter
Wenn beide Oszilloskopkanäle verwendet werden, muß der
Bezugsleiter des Tastkopfes jedes Kanals direkt an den Schaltkreis
angeschlossen werden. Diese Verbindungen sind erforderlich, da die
Oszilloskopkanäle elektrisch isoliert sind, d.h. sie haben keine
gemeinsame Gehäuseverbindung. Dabei sollte für jeden Tastkopf ein
möglichst kurzer Bezugsleiter verwendet werden, um eine gute
Signalwiedergabetreue zu gewährleisten. Wenn zusätzlich der
DMM–Kanal verwendet wird, muß auch dessen gemeinsamer Leiter
aus demselben Grund an den Schaltkreis angeschlossen werden.
Der Bezugsleiter des Tastkopfes stellt für den geprüften Schaltkreis
eine höhere kapazitive Last als die Tastkopfspitze dar. Zur
Durchführung einer schwebenden Messung zwischen zwei Knoten
eines Schaltkreises wird der Bezugsleiter des Tastkopfes an den
Knoten, der die geringere Impedanz bzw. die niedrigere Dynamik
aufweist, angeschlossen.
Vorsicht bei Messungen von Hochspannungen!
Der Benutzer muß mit der Nennspannung der eingesetzten Tastköpfe
vertraut sein und darf diese nicht überschreiten. Insbesondere sind
zwei Nennspannungen zu beachten:
die maximale Meßspannung von der Tastkopfspitze zum
Bezugsleiter des Tastkopfes
die maximale Schwebespannung vom Bezugsleiter des
Tastkopfes zur Masse
Diese zwei Nennspannungen hängen jeweils vom Tastkopf und von
der Anwendung ab. Weitere Hinweise sind im Abschnitt Technische
Daten, beginnend auf Seite A–1, enthalten.
WARNUNG. Zur Verhütung eines elektrischen Schocks darf am
Oszilloskop–Eingang (BNC–Anschluß), an der Tastkopfspitze, am
Bezugsleiter des Tastkopfes, am DMM–Eingangsanschluß und am
DMM–Leiter weder die Meßnennspannung noch die Schwebenenn-
spannung überschritten werden.
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THS 710 und THS 720 Benutzerhandbuch