Siemens SIMATIC S7-300 Bedienungsanleitung Seite 18

2 Grundlegende Informationen über Wickeln und Zugregelung
2.3 Wickel- / Zugregelungskonzepte
Die Tänzerrolle lenkt die Warenbahn mit einer definierten Kraft ab. Die
resultierende Bahnspannung ist das Ergebnis aus der Zugkraft gegen den Tänzer
und die Gegenkraft des Tänzers.
Die Tänzer Gegenkraft und daraus folgend die Bahnspannung kann auf
verschiedene Weiße eingestellt werden – abhängig von der mechanischen
Konstruktion des Tänzersystems.
In der einfachsten Ausführung wird der Tänzer durch eine Feder vorgespannt. Die
Federkraft und dadurch der Bahnzug können in diesem Fall jedoch nur
eingeschränkt über die Tänzerauslenkung (Winkel) beeinflusst werden.
Komplexere Systeme können aus druckgeregelten Zylindern
(pneumatisch/hydraulisch) bestehen, die den Zug auch dann konstant halten,
wenn die Tänzerrolle ausgelenkt wird und auch eine genau definierte Gegenkraft
erzeugen können.
Häufig gibt es weitere Faktoren die den Zugistwert aufgrund von mechanischen
Gegebenheiten (Abstand zu Umlenkrollen) oder aufgrund des Gewichts der
Tänzerrolle selbst beeinflussen. Jedoch können diese Einflüsse durch eine gute
Mechanik so gering wie möglich gehalten werden.
Die Tänzerlageregelung hat den Vorteil, dass kurzzeitige Schwankungen im
Bahnzug – hervorgerufen durch äußere Störungen – durch die
Materialpufferwirkung des Tänzers kompensiert werden.
Ein weiterer Vorteil ist der Dämpfende Effekt bei
•
Nicht exakt runden Wickelrollen
•
Sprünge zwischen den Lagen (z.B. beim Wickeln von Kabeln)
•
Einflüsse während eines fliegenden Rollenwechsels (Splice)
Jedoch wird die Bahnführung durch den Einsatz eine Tänzersystems beeinflusst.
Auch wenn die Tänzerlageregelung (mechanisch) anspruchsvoller ist, garantiert
sie meist die beste Regelgüte.
SIMATIC Wickler-/Zugregelung S7-300/S7-400
Beitrags-ID: 58565043, V3.0.1, 01/2020
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