LFO2 fungiert als "Motor" für die Tonhöhenmodulation
(Vibrato), welche über das MODULATION-Rad gesteuert
werden kann.
Auch hier gilt jedoch, daß man LFO1 und LFO2 über die
VIRTUAL PATCH-Funktion auch anderen Parametern
zuordnen kann.
VIRTUAL PATCH
Mit der VIRTUAL PATCH-Funktion können nicht nur die
Hüllkurven (EG) und LFOs, sondern auch die Anschlagdy-
namik sowie die Tonhöhe der gespielten Noten (KBD
Track) als Modulationsquellen für bestimmte Parameter
des MS2000/MS2000R definiert werden. Pro Timbre lassen
sich vier Routings programmieren.
MOD SEQUENCE
MOD SEQUENCE ist ein Step-Sequenzer, welcher die
Klangparameter in Echtzeit beeinflussen kann. Das erin-
nert an eine vergleichbare Funktion eines Analog-Synthesi-
zers.
Mit den 16 Reglern auf der Frontplatte lassen sich für jeden
Schritt (Step) die gewünschten Parameterwerte einstellen.
Während der Wiedergabe einer Sequenz werden diese
Änderungen dann exakt wiederholt.
Vocoder-Programs
Vocoder-Programs enthalten folgende Blöcke: OSC1/NOISE, MIXER, VOCODER SEC., EFFECT und ARPEGGIATOR. Der
Vocoder erlaubt die Bearbeitung einer internen Wellenfom (OSC1/NOISE) oder des über AUDIO IN 1 empfangenen Signals
mit den Frequenzeigenschaften des an AUDIO IN 2 anliegenden Signals. Oftmals wird dieses Prinzip für die Bearbeitung
einen Instrumentklangs mit einer Stimme (AUDIO IN 2) verwendet, so daß der Instrumentklang im wahrsten Sinne des Wor-
tes zu sprechen beginnt.
BLOCKSCHALTBILD DER
VOCODER-PROGRAMS
OSC1/NOISE/AUDIO IN 1-Buchse (Carrier)
Das OSC1/NOISE-Signal fungiert als "Carrier" (Träger)
und wird also mit dem Vocoder-Effekt versehen. Am
besten wählen Sie hierfür eine obertonreiche Wellenform
(SAW oder VOX WAVE).
Statt einer internen Wellenform kann jedoch auch ein über
AUDIO IN 1 empfangenes Audiosignal als Träger verwen-
det oder sogar mit OSC1/NOISE kombiniert werden.
Die Lautstärke von OSC1/NOISE/AUDIO IN kann im
MIXER eingestellt werden. Diese Mischung wird dann an
die VOCODER SEC angelegt.
AUDIO IN 2-Buchse (Modulator)
Das über die AUDIO IN 2-Buchse empfangene Signal fun-
giert als Modulator. In der Regel verwendet man hierfür
eine Stimme. Auch bei Verwendung eines perkussiven
Signals lassen sich jedoch interessante Effekte erzielen.
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AUDIO IN 2 (STIMME)
AUDIO IN 1 (INSTRUMENT)
Selbstverständlich können Sie die Reglerbewegungen auch
in Echtzeit aufzeichnen. Die Zuordnung zu den Sequenz-
schritten erfolgt dann automatisch (Motion Rec-Funktion).
Pro Timbre lassen sich bis zu drei Sequenzen programmie-
ren, so daß sich auch überaus komplexe Sound-Änderun-
gen "fahren" lassen.
EFFEKTE
Alle Programs enthalten einen Modulations- und Delay-
Effekt sowie einen Equalizer (Klangregelung).
Unter den Modulationseffekten finden sich alte Bekannte
wie Chorus usw.
Für den Delay-Effekt stehen drei Typen zur Verfügung,
darunter ein Stereo-Delay.
ARPEGGIATOR
Der Arpeggiator bietet sechs Arpeggio-Typen.
Bei Programs, deren "Mode"-Parameter auf Dual/Split
gestellt wurde können Sie wählen, ob das Arpeggio nur ein
oder beide Timbres ansteuern soll.
Der Arpeggiator kann für jedes Program separat eingestellt
und gespeichert werden, so daß Sie für alle Sounds ein
geeignetes Arpeggio programmieren können.
VOCODER SEC.
Diese Sektion enthält zwei Sätze zu je 16 Bandpaß-Filtern
(ANALYSIS FILTER und SYNTHESIS FILTER) sowie einen
ENVELOPE FOLLOWER (Hüllkurvenanalyse).
Das über AUDIO IN 2 empfangene Audiosignal (Modula-
tor) wird an das ANALYSIS FILTER (16 Bänder) angelegt.
Der nachgeschaltete ENVELOPE FOLLOWER analysiert
fortwährend den Pegel dieser Frequenzbänder.
Das Signal der internen Klangerzeugung und/oder der
AUDIO IN 1-Buchse (Carrier) wird an das SYNTHESIS
FILTER angelegt und in 16 Frequenzbänder unterteilt, die
vom ENVELOPE FOLLOWER in Echtzeit beeinflußt wer-
den, wobei der Eindruck entsteht, daß das Carrier-Signal
zu sprechen beginnt.
Mit FORMANT SHIFT und/oder CUTOFF können die Fre-
quenzen der SYNTHESIS FILTER-Bänder verschoben wer-
den. Damit läßt sich der Klangcharakter –unter Wahrung
der Modulatoreigenschaften– entscheidend beeinflussen.