Siemens SIMOREG DC-MASTER 6RA70 Betriebsanleitung Seite 81

05.2007
Prinzipielle Funktion der Betriebsart „N+1 – Betrieb":
In dieser Betriebsart ist es möglich, bei Ausfall eines Gerätes (z.B. Sicherungsfall im Leistungsteil,
Auftreten einer Fehlermeldung) den Betrieb mit den restlichen SIMOREG-Geräten aufrecht zu
erhalten. Die funktionstüchtigen SIMOREG-Geräte laufen bei Ausfall eines Gerätes unter-
brechungsfrei weiter. Es ist bei der Projektierung darauf zu achten, dass für die Anwendung auch
die Leistung von nur n Geräten (statt n+1 Geräten) ausreichend sein muss.
Durch oben angegebene Parametrierung wird ein SIMOREG-Gerät als „Ersatz-Master" definiert.
Dieser arbeitet bei ungestörtem Betrieb des als „Master" parametrierten SIMOREG-Gerätes als
„Slave", übernimmt aber bei Ausfall des Masters die „Master-Funktion" (signalisiert durch Anzeige-
parameter n810, Segment 15 bzw. Binektor B0225).
Die Übergabe der „Master-Funktion" vom Master an den Ersatz-Master erfolgt prinzipiell nur per
Telegramm über eine intakte Parallelschalt-Schnittstelle. Auch nach Ausschalten der Elektronikver-
sorgungsspannung des Masters bleibt diesem noch genügend Zeit, ein entsprechendes Tele-
gramm zur Übergabe der „Master-Funktion" abzusetzen.
HINWEIS
Voraussetzung für den Redundanzbetrieb der Ankerversorgung ist eine intakte Parallelschalt-
Verbindung. Eine Unterbrechung des Parallelschaltkabels verhindert eine Übergabe der „Master-
Funktion".
Nach einem Ausfall der Elektronikversorgung eines Gerätes darf diese erst nach Stillsetzen des
gesamten Antriebes wiederkehren.
Wenn der Master aktiv ist, sendet der Master die gemäß U804.01 bis 05 eingestellten Werte. Bei
Fehler am Master (d.h. nach Übergabe der „Master-Funktion" an den Ersatz-Master) sendet der
Master die gemäß U804.06 bis 10 eingestellten Werte.
Wenn der Ersatz-Master als Slave arbeitet (d.h. Master ist fehlerfrei und aktiv), sendet der Ersatz-
Master die gemäß U804.01 bis 05 eingestellten Werte. Wenn der Ersatz-Master als Master arbeitet
(d.h. nach Übergabe der „Master-Funktion" wegen eines Fehlers am Master) sendet der Ersatz-
Master die gemäß U804.06 bis 10 eingestellten Werte.
Weitere Details über die Funktionsweise der Parallelschaltung von SIMOREG-Geräten sind dem
Kapitel 8, Funktionspläne, Blatt G195 (Parallelschalt-Schnittstelle) zu entnehmen.
Hinweise:
• Die Steuerkommandos „Einschalten/Stillsetzen", „Betriebsfreigabe", „Schnellhalt" etc. sind einer
Gruppe von parallelgeschalteten SIMOREG-Geräten am Mastergerät UND am „Ersatz-Master"-
Gerät zuzuführen.
An den Slavegeräten müssen die Klemmen 37 und 38 fest mit Klemme 34 verbunden werden.
• Auch der Drehzahlsollwert und der Drehzahlistwert sind einer Gruppe von parallelgeschalteten
SIMOREG-Geräten am Mastergerät UND am „Ersatz-Master"-Gerät zuzuführen.
• Alle Parameter, außer die in obiger Liste angeführten, müssen am Mastergerät und am Ersatz-
Master-Gerät gleich eingestellt werden.
• Die Optimierungsläufe sind am Mastergerät zu starten. Alle Slavegeräte müssen dabei ange-
schlossen und betriebsbereit sein.
Durch die angegebene Parametrierung ist ein unterbrechungsfreies Weiterfließen des Anker-
stromes bei Sicherungsfall im Anker- oder Feld-Leistungsteil (an einem beliebigen Leistungsteil),
bei Auftreten einer Fehlermeldung an einem beliebigen Gerät sowie bei Ausfall der Elektronikver-
sorgung an einem beliebigen Gerät (Master, Ersatz-Master oder Slave) gegeben.
VORSICHT
Sobald die Parallelschalt-Verbindung einmal unterbrochen wird (durch Abstecken des Parallel-
schaltkabels oder Ausfall der Elektronikversorgungsspannung des Masters) ist im Weiteren
keine ordnungsgemäße Master-/Slave-Zuordnung mehr garantiert.
Ein Wiederzuschalten der Elektronikversorgungsspannung des Masters ist nur nach vorherigem
Ausschalten der Elektronikversorgungsspannung des Ersatz-Masters erlaubt (das verhindert,
dass gleichzeitig 2 Master aktiv sind).
SIEMENS AG 6RX1700-0BD00
SIMOREG DC-MASTER Control Module Betriebsanleitung
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