Temperatursensoren
6.1
Funktion der Temperatursensoren
Unter Temperaturmessung wird im Folgenden die Temperaturmessung der Motorwicklung
verstanden. Sie ist der einzig zuverlässige Weg, die Wicklung vor thermischer Überlastung
zu schützen. Eine automatische Begrenzung des mittleren thermisch wirksamen Stroms auf
den Bemessungsstrom findet im Antrieb nicht statt. Um eine belastbare
Temperaturüberwachung zu erhalten, muss das Signal eines Temperatursensors als
verlässliche Information über den thermischen Zustand der Wicklung eingelesen und
verarbeitet werden. Es wird deshalb ausdrücklich empfohlen, den Motor mit einem (oder
mehreren) Temperatursensor(en) auszustatten.
Hinweis
Für Motoren bei denen ein Betrieb mit hohen Strömen bei niedriger Frequenz keine
Ausnahme darstellt, wird eine Ausstattung mit drei Temperatursensoren (Drilling) empfohlen.
Im SINAMICS-Umrichter lässt sich die Auswertung und die Reaktion auf ein
Temperatursensorsignal auf vielschichtige Weise parametrieren. Siehe dazu „SINAMICS
S120/S150 Listenhandbuch"
Hinweis
Das Vorhandensein eines Temperatursensors ist für den Betrieb an SINAMICS-Umrichtern
nicht zwingend erforderlich. Ist kein Temperatursensor vorhanden, kann dies entsprechend
parametriert werden. In diesem Fall ist dann aber auch kein unmittelbarer thermischer
Schutz der Motorwicklung vorhanden.
6.2
Verwendbare Temperatursensoren
Als Temperaturschutz können analog messende Temperaturfühler, im Folgenden „Temp-F"
genannt, oder schaltende Temperatursensoren, im Folgenden „Temp-S" genannt, verwendet
werden. Beide haben spezifische Vor- und Nachteile:
● Temp-F: analog messender Temperaturfühler
Anforderung an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 05/2013, A5E32342468
Vorteil:
– Messung der Temperatur in °C
– Ermöglicht die Einschätzung der thermischen Auslastung
(ermöglicht frühzeitiges Erkennen einer Temperaturüberhöhung und Absetzen einer
Warnmeldung)
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