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Verbreitete Konstruktive Gegenmaßnahmen; Verbreitete Prüfmethoden; Bekannte Applikative Gegenmaßnahmen - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

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Spannungsbelastung
7.5 Leiter-Erde-Spannung
7.5.1
Verbreitete konstruktive Gegenmaßnahmen
Im Gegensatz zur Spannungssteilheit oder der Leitungsreflexion belastet die Leiter-Erde-
Spannung nicht nur die Wicklungsbereiche in der Nähe der Motorklemmen, sondern
durchdringt den gesamten Motor. Einzig die hochfrequenten Anteile werden in den
klemmennahen Wicklungsbereichen bereits absorbiert. Geeignete Motoren weisen häufig
die folgenden Merkmale auf:
● Ausreichende Dimensionierung der Hauptisolation
● Hochwertige Tränkung oder Verguss
● Vermeiden von Kettenleiterresonanzen im Motorinneren
(Siehe Bild "Vereinfachtes Ersatzschaltbild zur Erklärung der Leiter-Erde-Spannung")
7.5.2
Verbreitete Prüfmethoden
Da sich die Leiter-Erde-Belastung hauptsächlich im niederfrequenten Bereich abspielt, ist als
Prüfmethode die Beaufschlagung der Motorklemmen mit einer erdsymmetrischen 50 Hz-
Wechselspannung (gegenüber dem geerdeten Motorkörper) weit verbreitet. Die
Hauptisolation muss dabei einer vorgegebenen Amplitude standhalten, ohne dass dabei
Teilentladung auftritt.
Neben der „50 Hz-Methode" ist auch die Stoßspannungsprüfung der Motorklemmen
gegenüber Erde als alternatives Verfahren gebräuchlich.
Hinweis
Ein Ergebnis der Wechselspannungsprüfung ist nur dann belastbar, wenn es Aufschluss
über die Teilentladungsfreiheit liefert. Die Aussage, dass das Prüfobjekt die Prozedur ohne
Durchschlag überstanden hat, ist nicht hinreichend. Eine geeignete Prüfapparatur muss
deshalb eine Einrichtung zur Detektierung von Teilentladung besitzen.
Hinweis
Der zu erwartende Rückgang der TE-Einsetzspannung bei der
Bemessungsbetriebstemperatur muss berücksichtigt werden. Üblich ist es, das Prüfobjekt
einer entsprechend erhöhten Amplitude der Prüfspannung zu unterziehen.
Eine Stückprüfung ist zu empfehlen.
7.5.3
Bekannte applikative Gegenmaßnahmen
● Active Line Module nur zusammen mit geeigneter Kommutierungsinduktivität (Active
Interface Module) betreiben.
● Von den zugelassenen Alternativen der Kommutierungsinduktivität diejenige mit der
höchsten Dämpfung wählen (z. B. HFD)
● ALM durch nicht pulsende Einspeise-Module (Basic Line Module oder Smart Line
Module) ersetzen.
96
Anforderung an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 05/2013, A5E32342468

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