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Trägheitsmoment - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

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Motorbezogene Umrichterparameter und damit verbundene Anforderungen an die Motorqualität
4.32 Trägheitsmoment
Die Erfahrung hat gezeigt, dass es dennoch bei einzelnen Motoren, insbesondere bei
Motoren mit hohem Feldschwächverhältnis, zu einem Anstehen an der Spannungsgrenze
mit unerwünschten Erscheinungen im Betriebsverhalten kommen kann. Diese treten dann
insbesondere beim schnellen Abbremsen aus hoher Drehzahl auf. Eine Verbesserung lässt
sich erreichen, wenn die Begrenzung der Drehmomentsollwerte früher eingeleitet wird, als
dies nach der theoretischen Spannungsgrenzkennlinie erforderliche wäre. Das Drehmoment
der theoretischen Spannungsgrenzkennlinie wird dabei mit dem Kippmomentkorrekturfaktor
(p0326) multipliziert und als neue Begrenzungslinie für die Drehmomentsollwerte verwendet.
In dem Drehzahlbereich, in dem die Spannungsgrenzkennlinie das maximal verfügbare
Drehmoment bestimmt, wirkt sich der Kippmomentkorrekturfaktor entsprechend mindernd
bzw. steigernd auf das vom Antrieb zugelassene Maximalmoment aus.
Der Kippmomentkorrekturfaktor gleicht eine Abweichung zwischen dem theoretisch
erwarteten und dem in der Praxis vorgefundenen Verhalten des Antriebs aus. Deshalb lässt
sich p0326 nicht a priori aus theoretischen Vorberechnungen ermitteln. Er kann nur bei
Bedarf im praktischen Betrieb ermittelt werden. Solange keine Anpassung in der Praxis
stattgefunden hat, soll der Kippmomentkorrekturfaktor p0326 auf 100 % geschrieben
werden.
Hinweis
Beim Anlegen eines Fremdmotors findet im Umrichter eine Vorbelegung des
Kippmomentkorrekturfaktor (p0326) auf deutlich unter 100 % statt. Deshalb sollte der
Betreiber im Motordatenblatt darauf hingewiesen werden, p0326 mit dem vom Hersteller
vorgesehenen Wert zu überschreiben.
Wenn keine Anpassung in der Praxis stattgefunden hat oder sonstige Erfahrungen mit dem
betreffenden Motor noch nicht vorliegen, wird dieser Wert i. A. 100 % sein.
4.32
Trägheitsmoment
p0341 Motor-Trägheitsmoment
Dieser Parameter dient unter anderem zur automatischen Vorbelegung der
Drehzahlreglerverstärkung. Um dabei einen brauchbaren Wert zu erhalten, muss hier das
gesamte Trägheitsmoment der Welle angegeben werden.
Sofern der Motor als Teilkomponente eines elektromechanischen Systems eingesetzt wird
und sich das Trägheitsmoment des Motors durch die Komplettierung zum
elektromechanischen System vergrößert, soll der Motorhersteller in p0341 keinen Wert
eintragen und das Trägheitsmoment des Rotors in einer gesonderten Zeile des
Motordatenblattes ausweisen. Der Lieferant des elektromechanischen Systems muss dann
das Gesamtträgheitsmoment als p0341 in das Datenblatt eintragen. Häufig ist dies bei
Motorspindeln der Fall, bei denen der Spindelhersteller den Einbaumotor von einem
Unterlieferanten bezieht und das elektromechanische System, nämlich die Motorspindel,
dann an den SINAMICS-Betreiber liefert. In diesem Fall muss der Spindelhersteller das
Gesamtträgheitsmoment in p0341 nennen.
66
Anforderung an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 05/2013, A5E32342468

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Diese Anleitung auch für:

Sinamics s150

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