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Bedingungen Und Kriterien Zum Einsatz Einer Vorschaltinduktivität; Vorschaltinduktivität Ist Vom Motorhersteller Festzulegen - Siemens SINAMICS S120 Systemhandbuch

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Motorbezogene Umrichterparameter und damit verbundene Anforderungen an die Motorqualität
4.22 Bedingungen und Kriterien zum Einsatz einer Vorschaltinduktivität
4.22
Bedingungen und Kriterien zum Einsatz einer Vorschaltinduktivität
4.22.1
Vorschaltinduktivität ist vom Motorhersteller festzulegen
Es obliegt dem Motorhersteller festzulegen, ob der Motor zum einwandfreien Betrieb in der
vorgesehen Antriebskonfiguration eine Drossel benötigt. Falls eine Vorschaltinduktivität
notwendig ist, muss zumindest deren Induktivität vom Motorhersteller im Motordatenblatt
aufgelistet sein. Die Vorschaltinduktivität kann sich nach den folgenden Kriterien als
notwendig erweisen:
● Stromglättung, siehe Kapitel Streuinduktivität(en) und Vorschaltinduktivität (Seite 38)
● Senkung der PWM-Verlustwärme im Motor
● Senkung des Kurzschlussstroms bei Synchronmotoren
Stromglättung:
Nachdem die Pulsfrequenz im Einvernehmen mit dem Kunden festgelegt wurde, kann der
Motorhersteller in eindeutiger und nachvollziehbarer Weise die Vorschaltinduktivität zur
Einhaltung der geforderten Stromglättung, entsprechend Kapitel Streuinduktivität(en) und
Vorschaltinduktivität (Seite 38) dimensionieren. Damit ist sichergestellt, dass die
Kombination von Motor und Umrichter aus regelungstechnischer Sicht funktioniert.
PWM-Verlustwärme in Motor:
Die Bewertung, ob der aus regelungstechnischen Gesichtspunkten geforderte Grad der
Stromglättung (Kapitel Streuinduktivität(en) und Vorschaltinduktivität (Seite 38)) gleichzeitig
auch für die thermischen Gesichtspunkte des Motors ausreicht, obliegt der Verantwortung
des Motorherstellers.
Der Motorhersteller muss die Motorstreuinduktivität, und gegebenenfalls die
Vorschaltinduktivität, so dimensionieren, dass der Motor mit der vereinbarten Pulsfrequenz
an einem beliebigen U/f-Umrichter bei Bemessungsstrom und Bemessungsdrehzahl
thermisch stabil betrieben werden kann.
Senkung des Kurzschlussstroms bei Synchronmotoren:
Bekanntlich sinkt der Kurzschlussstrom eines permanenterregten Synchronmotors mit
zunehmender Summenstreuinduktivität. Damit reduziert sich auch der im
Feldschwächbereich notwendige Feldschwächstrom. Es ist zulässig zur Absenkung des
Feldschwächstroms eine Vorschaltinduktivität vorzuschreiben.
Der Feldschwächstrom kompensiert die hohe EMK des Motors so, dass an den
Motorklemmen, eine für das Antriebsystem verträgliche Spannung ansteht. In Systemen
ohne Vorschaltinduktivität findet die Kompensation vollständig innerhalb des Motors statt, so
dass an keiner Stelle eine unverträgliche hohe Spannung auftreten kann. Wird zusätzlich
eine Vorschaltinduktivität in Reihe geschaltet, so wird ein Teil der Kompensationsspannung
außerhalb des Motors in der Vorschaltinduktivität erzeugt. Vom Umrichter aus gesehen, ist
die Spannung systemverträglich. Zwischen dem Ausgang der Vorschaltinduktivität und den
Motorklemmen kann die Spannung aber, je nach Aufteilung der Induktivitäten, bedeutend
höher sein als am Umrichterausgang.
50
Anforderung an Fremdmotoren
Systemhandbuch, 05/2013, A5E32342468

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