P544/6 (ohne Distanz)
E00628
Abbildung 115: E00628-Zeigerdiagramme für ein isoliertes System mit Fehler in Phase C
Die Unsymmetrie des Stroms, die von einem kernsymmetrischen Stromwandler an störungsfreien
Speiseleitungen erkannt wird, ergibt sich aus der Vektoraddition von Ia1 und Ib1. Daraus ergibt sich ein
Reststrom, der der Polarisierungsspannung (–3Vo) um 90° nacheilt. Da die störungsfreien
Phasenspannungen um einen Faktor von Ö3 angestiegen sind, sind auch die Ladeströme in diesen Phasen
um Ö3 größer als ihre stationären Werte. Deshalb entspricht die Größe des Reststroms IR1 dem Dreifachen
des stationären Ladestroms pro Phase.
Die Zeigerdiagramme zeigen, dass die Restströme der störungsfreien und gestörten Speiseleitungen (IR1
bzw. IR3) gegenphasig sind. Ein gerichtetes Element (sofern vorhanden) könnte deshalb für die
Bereitstellung eines unterscheidenden Erdfehlerschutzes eingesetzt werden.
Wenn die Polarisierung um +90° verschoben wird, liegt der durch das Relais an der gestörten Speiseleitung
erkannte Reststrom innerhalb des Ansprechbereichs der gerichteten Kenngröße, und der Strom an der
störungsfreien Speiseleitung liegt im Stabilisierungsbereich.
Wie bereits ausgeführt, muss der charakteristische Winkel für das EEF-Element bei Einsatz in isolierten
Systemen auf +90° eingestellt werden. Dies ist nötig, wenn das Schutzgerät so angeschlossen ist, dass der
Ansprechstrom von der Quellsammelschiene zur Speiseleitung fließt. Wenn jedoch die Vorwärtsrichtung so
eingestellt ist, dass der Ansprechstrom von der Speiseleitung zur Sammelschiene fließt (was bei manchen
Versorgungsunternehmen üblich ist), ist eine Einstellung von -90° RCA erforderlich.
Hinweis:
Eine Unterscheidung ist ohne Richtungssteuerung möglich. Dies ist jedoch nur dann machbar, wenn es möglich ist,
das Schutzgerät über dem Ladestrom der geschützten Speiseleitung und unter dem Ladestrom des übrigen Teils des
Systems einzustellen.
5.4.2
EINSTELLUNGSRICHTLINIEN (ISOLIERTE SYSTEME)
Der Reststrom der gestörten Speiseleitung entspricht der Summe der Ladeströme, die aus dem übrigen Teil
des Systems fließen. Desweiteren ergibt die Addition der Ladeströme der beiden störungsfreien Phasen auf
jeder Leitung einen Gesamtladestrom, der dem Dreifachen des Phasenwertes entspricht. Folglich entspricht
der Strom der gesamten Unsymmetrie dem Dreifachen des Ladestroms pro Phase des übrigen Teils des
Systems. Eine typische Einstellung kann daher in der Größenordnung von 30% dieses Werts liegen, was
dem Ladestrom pro Phase des übrigen Systems entspricht. In der Praxis kann die erforderliche Einstellung
P54x2NoZ-TM-DE-1
Eine RCA-Einstellung von +90° bewirkt eine
Verschiebung des „Zentrums der Kennlinie" nach hier
Kapitel 8 - Stromschutzfunktionen
abhängig
Betrieb
247