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Siemens SINAMICS S120 Gerätehandbuch Seite 753

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11.1.3
Kühlkreislaufprojektierung
Die flüssigkeitsgekühlten Leistungsteile sind für eine Parallelschaltung am Kühlkreislauf
vorgesehen. Der Druckabfall im gemeinsamen Vor- bzw. Rücklauf soll durch die Wahl eines
ausreichend groß bemessenen Rohrdurchmessers vernachlässigbar gering sein. Der
Vorlauf hat gegenüber dem Rücklauf den Differenzdruck p. Dieser Druck wird üblicherweise
durch eine Pumpe erzeugt.
Der Druck einer Pumpe ist abhängig vom Volumenstrom, daher ergibt sich abhängig von der
Anzahl der angeschlossenen Komponenten ein unterschiedlicher Druck. Beim minimalen
Differenzdruck p1 (gemessen zwischen Vor- und Rücklauf der einzelnen Komponente) soll
durch jede Komponente der erforderliche Volumenstrom an Kühlmedium fließen, um die
Bemessungsleistung bzw. Bemessungsstrom der Komponente zu ermöglichen. Beim
maximalen Differenzdruck p2 (gemessen zwischen Vor- und Rücklauf der einzelnen
Komponente) darf der Volumenstrom zu keiner Schädigung der Komponente führen, z.B.
durch Kavitation. Gegenfalls müssen in der Verrohrung Druckminderer eingebaut werden,
z.B. Stauscheiben, die leicht zugänglich und gut zu reinigen bzw. tauschbar sind.
Bei abgeschalteter Pumpe stellt sich im System der Ruhedruck ein. Der Ruhedruck lässt
sich über den Vordruck des Membranausdehnungsgefäß beeinflussen und soll auf der
Saugseite der Pumpe mindestens 30 kPa betragen. Ist der Ruhedruck zu gering, besteht die
Gefahr, dass die Pumpe im Betrieb durch Kavitation geschädigt wird, gegebenenfalls
abweichende Werte zum Mindestdruck des Pumpenherstellers beachten. Bei Montage der
Komponenten in unterschiedlicher Höhe ist der geodätische Druck aufgrund dieser
Höhendifferenz zu berücksichtigen (1 m Höhendifferenz entspricht 10 kPa).
Bei eingeschalteter Pumpe ergibt sich im Kühlkreislauf der (ortsabhängige) Fließdruck, der
aus der Pumpenkennlinie und dem volumenstromabhängigen Druckabfall zu bestimmen ist.
Zum Druckabfall der Leistungsteile Liquid Cooled (70 kPa für H2O) sind der Druckabfall im
Filter und ggf. ein weiterer Druckabfall in Verbindungsleitungen ist zu addieren ist. Für den
Druckabfall im (verschmutzten) Filter und in Verbindungsleitungen sollten bis 50 kPa
angesetzt werden. Aus dem Schnittpunkt der Pumpenkennlinie mit dem Druckabfall des
gesamten Kühlsystems erhält man den Volumenstrom Vn des Kühlmittels, der sich in
diesem Betriebspunkt einstellt.
Bild 11-1
Leistungsteile Booksize
Gerätehandbuch, (GH2), 06/2009, 6SL3097-4AC00-0AP1
Pumpenkennlinie
Kühlkreislauf und Kühlmitteleigenschaften
11.1 Anforderungen an den Kühlkreislauf
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