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Endress+Hauser Liquisys M CCM223 Betriebsanleitung Seite 46

Messumformer für freies chlor, chlordioxid und gesamtchlor
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Inbetriebnahme
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desinfizierende Wirkung bei erhöhtem Depotaufbau auf. Das bedeutet im Vergleich zu
freiem Chlor:
• Deutlich langsamere Abtötung von vorhandenen Keimen.
• Desinfizierende Wirkung über wesentlich längeren Zeitraum.
• Desinfizierende Wirkung über wesentlich längere Transportstrecken.
Der amperometrische Sensor CCS120 misst als Gesamtchlor sowohl die Bestandteile des
freien Chlors als auch die Chloramine.
Diese Messung reagiert nur sehr wenig auf eine Änderung des pH-Wertes.
pH-Kompensation des Chlorsensorsignals bei der Messung von freiem Chlor
(nur bei Ausführungen ES und EP, für Sensoren CCS140/141)
Zur Kalibrierung und Kontrolle der Chlormesseinrichtung ist eine kolorimetrische Ver-
gleichsmessung nach der DPD-Methode durchzuführen. Freies Chlor reagiert mit Diethyl-
p-phenylendiamin unter Bildung eines roten Farbstoffes, wobei die Intensität der
Rotfärbung proportional zum Chlorgehalt zunimmt. Bei der DPD-Methode wird das Mess-
wasser stets auf einen pH-Wert von ca. 6,3 gepuffert. Deshalb geht der pH-Wert des
Messwassers hier nicht in die DPD-Messung mit ein. Aufgrund der Pufferung werden bei
der DPD-Methode alle Anteile des freien wirksamen Chlors erfasst und somit das gesamte
freie Chlor bestimmt.
Wird im Feld B2 bzw. B3 die pH-Kompensation eingeschaltet, so wird aus dem Messsignal
des Chlorsensors, das der unterchlorigen Säure (HOCl) entspricht, durch Einbeziehung des
pH-Wertes im Bereich pH 4 ... 9 die der DPD-Messung entsprechende Summe von unter-
chloriger Säure und Hypochlorit errechnet. Hierzu ist der Kurvenverlauf im Messumformer
gespeichert.
Bei der Messung des freien Chlors mit eingeschalteter pH-Kompensation ist die Kalib-
rierung stets in der pH-kompensierten Betriebsart vorzunehmen.
Durch Einsatz der pH-Kompensation entspricht der angezeigte und am Geräteausgang
anliegende Chlormesswert dem DPD-Messwert auch bei veränderlichen pH-Werten.
Erfolgt keine pH-Kompensation, so entspricht der Chlormesswert der DPD-Messung nur
bei unverändertem pH-Wert gegenüber der Kalibrierung. Ohne pH-Kompensation muss
die Chlormesseinrichtung bei Veränderung des pH-Wertes neu kalibriert werden.
Die pH-Kompensation kann sowohl automatisch mittels angeschlossener pH-Elektrode
(Ausführung EP) als auch manuell (Ausführung ES) durch Eingabe des vorliegenden pH-
Wertes im Feld B3 erfolgen.
Die Messung von Chlordioxid und Gesamtchlor ist nicht oder nur unwesentlich pH-abhän-
gig und erfordert daher keine pH-Kompensation.
Genauigkeit der pH-Kompensation bei der Messung von freiem Chlor
Die Genauigkeit des pH-kompensierten Chlormesswerts ergibt sich aus der Summe mehre-
rer Einzelabweichungen (Chlor, pH, Temperatur, DPD-Messung etc.).
Ein hoher Anteil an unterchloriger Säure (HOCl) bei der Chlor-Kalibrierung wirkt sich
günstig auf die Genauigkeit aus, ein geringer Anteil an unterchloriger Säure dagegen
ungünstig.
Die Ungenauigkeit des pH-kompensierten Chlormesswerts steigt je größer die pH- Diffe-
renz zwischen Messbetrieb und Chlor-Kalibrierung ist bzw. je ungenauer die zugrunde lie-
genden Einzelmesswerte sind.
Kalibrierung von freiem Chlor bei Berücksichtigung des pH-Wertes
Bei der Referenzmessung (DPD-Methode, Photometer) wird durch die Pufferung auf pH
6,2 das gesamte freie Chlor bestimmt. Dagegen wird bei der amperometrischen Messung
nur die Komponente HOCl erfasst.
Im Betrieb wirkt die pH-Kompensation bis zum pH-Wert 9. Bei diesem pH-Wert liegt
jedoch nahezu kein HOCl mehr vor, der Messstrom ist sehr gering. Die pH-Kompensation
Liquisys M CCM223/253
Endress+Hauser

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