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Je LAN/WAN-Protokollelement können mehrere Redundanzgruppen definiert werden
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Jede Redundanzgruppe besteht aus einer oder mehreren "realen" Connections und nur 1 "virtuellen
Connection" für die systeminterne Kommunikation.
Die Connections einer Redundanzgruppe werden aus Sicht der Kommunikationsfunktion am Basissystem-
element in Senderichtung wie eine Connection (=virtuelle Connection) behandelt.
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Die virtuellen Connections müssen auf beiden LAN/WAN PRE's gleich parametriert werden (gleiche Anzahl
virtueller Connections, gleiche Zuordnung zu Stationsnummern, gleiche Redundanzgruppen).
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Die Anzahl der realen Connections und die Stationsnummern der realen Connections dürfen auf beiden
PRE's unterschiedlich sein.
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Einer Redundanzgruppe dürfen nur max. 4 reale Connections zugeordnet werden.
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Die Datenübertragung wird durch die Controlling-Station mit den Telegrammen STARTDTact gestartet
und je Redundanzgruppe darf nur 1 Connection aktiviert sein. d.h. Je Redundanzgruppe ist entweder eine
Connection auf der Schnittstelle 1 oder auf der Schnittstelle 2 aktiviert.
Die Datenübertragung vom Basissystemelement zum LAN/WAN-Protokollelement wird ebenfalls nur für
die der Redundanzgruppe zugeordneten "virtuellen Connection" der entsprechenden Schnittstelle akti-
viert.
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Die Daten werden vom Basissystemelement zum LAN/WAN-Protokollelement über die der Redundanz-
gruppe zugeordneten "virtuellen Connection" übertragen. Dadurch werden die Connections einer Redun-
danzgruppe für 2 Ethernet Schnittstellen aus nur einem Prozessabbild versorgt.
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Die Daten werden nur über die aktivierte "reale Connection" der Redundanzgruppe auf einer Ethernet
Schnittstelle zur Gegenstelle übertragen.
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Bei allen nicht aktivierten Connections ist die Verbindung auf TCP-Ebene aufgebaut – jede Connection
wird mit Test-Frames überwacht.
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Jede Connection (und damit auch die Sequenznummern) wird unabhängig voneinander verwaltet.
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In Empfangsrichtung werden die Daten eine 104-Redundanzgruppe mit der zugeordneten "virtuellen
Connection" zum Basissystemelement übertragen.
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Auf dem LAN/WAN-Protokollelement können Connections für 104-Redundanz und normale Connections
(ohne Redundanz) nur auf dem niederwertigerem Protokollelement (ZSE=128 oder 129) gemischt
verwendet werden.
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Für die 104-Redundanz mit 2 Ethernet Schnittstellen gelten die selben Regeln für Parametereinstellungen
wie bei 104-Redundanz mit 1 Ethernet Schnittstelle.
6.5.6.3
Redundanzbetriebsart "1703-Redundanz"
Bei der Redundanzbetriebsart "1703-Redundanz" ist eine Unterstation (Controlled Station) mit einer oder
mehreren Zentralstationen (Controlling Stations) über mehrere logische Connections verbunden. Die Daten-
übertragung erfolgt über alle Connections.
Die Redundanzbetriebsart "1703-Redundanz" wird durch Einstellen des Parameters Connectiondefiniti-
onen | Redundanz auf "keine" ausgewählt.
Die Umschaltung des Redundanz-Zustandes ("AKTIV" ⇔"PASSIV") erfolgt systemintern durch Redundanzsteuer-
telegramme.
Redundanzfunktion der Redundanzbetriebsart Standard:
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Die Datenübertragung wird durch die Controlling Station mit STARTDTact für jede Connection gestartet
aber bei Redundanzzustand "PASSIV" nicht gestoppt.
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Die Datenübertragung erfolgt auf allen Connections unabhängig von den anderen Connections
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Alle von Basissystemelement an das LAN/WAN-Protokollelement zur Aussendung weitergeleiteten Daten
werden auch bei Redundanzzustand "PASSIV" zur Gegenstelle übertragen
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Die Datenaussendung wird je Connection aus einem eigenen Prozessabbild gesteuert
SICAM A8000 Serie, CP-8050, Handbuch
DC8-025-2, Ausgabe 06.2018
Kommunikationsprotokolle
6.5 IEC 60870-5-104
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