Funktionspakete
3.1 Systemdienste
Zeitinformationen von Referenzuhren werden erst dann als gültig akzeptiert, wenn mehrere empfangen und
geprüft worden sind. Daten von Referenzuhren die "invalid" gekennzeichnet sind, können nicht für die Zeitsyn-
chronisation verwendet werden.
Bei Zeitsynchronisierung über NTP ruft der NTP-Daemon die Zeitinformationen mit dem "Clock Discipline Algo-
rithm" ab. Dieser Abrufprozess bietet ausreichend Genauigkeit bei Minimierung der Netzlast.
Der Abrufintervall wird mit dem Parameter Systemeinstellungen | Netzwerkeinstellungen |
NTP/SNTP Client | Weiterführende Parameter | NTP min Poll-Intervall (16 s, 32 s, 64 s,
128 s, ...65536 s) konfiguriert. Nach einem Restart des NTP-Daemon beginnt der Abrufintervall mit dem Wert
dieses Parameters. Wenn die Zeitsynchronisierung ausreichend Genauigkeit erreicht hat wird der Abrufinter-
vall verdoppelt bis Max_poll (= NTP min Poll-Intervall * 2; aber >= 128 s) erreicht ist. Bei unzureich-
ender Uhrgenauigkeit wird der Abrufintervall halbiert bis NTP min Poll-Intervall erreicht ist.
3.1.6
Generalabfrage
Bei Hochlauf und nach Fehlern im System (Kommunikationsstörungen, Ringüberläufe) sorgen die beteiligten
Automatisierungseinheiten dafür, dass in einer koordinierten Art und Weise der Betrieb automatisch wieder
aufgenommen wird.
Dies bedeutet, dass die Kommunikationsverbindung aufgebaut wird und alle betroffenen Daten, sowie rele-
vante Systeminformationen zwecks Nachführen der Prozessabbilder systemweit (unter Berücksichtung eines
mehrhierarchischen Netzes) von ihrer Quelle bis zu ihrer Senke übertragen werden. Dies geschieht durch
Anreiz einer Generalabfrage an den entsprechenden Teil des Automatisierungsnetzes, wo der Fehler aufge-
treten war.
3.1.7
Überwachungsfunktionen
Überwachung der Automatisierungseinheit
•
Funktionalität des Prozessors und der Speicher
–
periodischer Test des Programm-, Daten und Parameterspeichers, sowie Watchdog-Funktion
–
permanente hardwareunterstützte Speicherüberwachung (ECC)
–
getrennte Prozessräume mit Speicherzugriffsschutz
•
interne Kommunikationsfähigkeit (periodische interne Prüftelegramme mit Überwachungsfunktion)
•
Datenintegrität (intern gesicherte Datenübertragung mit Parity, Plausibilitätsprüfung an den internen
Schnittstellen, Kennzeichnung der Daten ausgefallener Module)
•
Informationsverlust durch Pufferüberlauf
•
Richtigkeit der internen Abläufe
Überwachung der Systemumgebung
•
Plausibilität der Prozesszustände
•
Plausibilität der Prozessabläufe
•
Verfügbarkeit der Prozesskreise
Überwachung der Kommunikation
•
Funktionalität (periodische Aufruftelegramme mit Überwachungsfunktion, Überwachung der Qualität der
Übertragung)
•
Datenintegrität (gesicherte Übertragung, Kennzeichnung durch Ausfall betroffener Daten)
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SICAM A8000 Serie, CP-8050, Handbuch
DC8-025-2, Ausgabe 06.2018