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Kanalvervielfachung / Redundanz; Realisierung - Siemens SIPLUS RIC IEC on S7 Handbuch

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5. Kanalvervielfachung / Redundanz

Die Norm IEC60870-5-104 spezifiziert für den Betrieb von redundanten Verbindungen die folgenden Re-
geln:
1. Zentralstation und Unterstation müssen in der Lage sein, mehrere logische Verbindungen zu
bearbeiten.
2. Diese logischen Verbindungen bilden eine Redundanzgruppe.
3. Pro Redundanzgruppe ist nur eine logische Verbindung gestartet und sendet und empfängt
Anwendungsdaten.
4. Die Zentralstation entscheidet, welche der existierenden Verbindungen gestartet wird.
5. Alle logischen Verbindungen einer Redundanzgruppe müssen, mit Prüftelegrammen überwacht
werden.
6. Eine Redundanzgruppe muss auf nur einem Prozessabbild (Datenbestand/Ereignispuffer) auf-
gebaut werden.
7. Falls mehr als eine Zentralstation gleichzeitigen Zugriff auf dieselbe Unterstation benötigt, muss
jede Zentralstation einer anderen Redundanzgruppe (Prozessabbild) zugeordnet werden.
Nicht alle Leitstellen unterstützen jedoch diese Redundanzregeln. Statt nur auf einer Verbindung die mit
Start_DT aktiviert wurde Daten zu übertragen, erwarten sie bei Betrieb mit mehreren Verbindungen auch
von allen Verbindungen Daten. Dies konnte bisher nur so realisiert werden, indem mehrere Instanzen der
Kommunikation (FB100) und die komplette Erfassung (SL-Bausteine) gestartet wurden.

5.1. Realisierung

Ab Version V1.4 bietet IEConS7 nun die Möglichkeit der Kaskadierung von FB100 Bausteinen. Dabei
sieht das Grundkonzept so aus, dass an einem FB100 ein (oder mehrere) weitere(r) FB100 gekoppelt
werden können.
Dazu werden diese um die Eingänge ‚Cascade_P_Application' und „Cascade_Mode" erweitert. Der erste
FB100 (Main) ist dabei wie bisher ‚federführend'. An ihm werden über P_Application wie gewohnt alle
Applikationsbausteine (SL-Bausteine) angekoppelt. Bei der Kaskadierung kann jetzt zusätzlich jeweils
EIN weiterer FB100 (Casc) an P_Application über dessen neuen Eingang ‚Cascade_P_Application' ver-
schaltet werden.
In Überwachungsrichtung senden die unterlagerten (Casc) FB100 identische Telegramme wie der jeweils
übergeordnete FB100 indem dieser entweder direkt in das Übergabefach von L7 an L2 schreibt
(Casc_Mode 0) oder in einen Sendepuffer (Casc_Mode 1,2). Im Casc_Mode 3 sendet nur ein Kanal die
im Main-FB100 vorliegenden Sendedaten.
In Steuerrichtung prüft jeder FB100 abwechselnd auf selbst empfangene Telegramme, oder ob von ei-
nem unterlagerten Baustein Empfangstelegramme vorliegen und leitet sie ggf. an den übergeordneten
FB100 bzw. als Main FB100 an P_Application weiter.
Es wird nur einmal (am Main FB100) gepuffert und nur dann wenn KEINE Verbindung mehr besteht. Die
unterlagerten FB100 benötigen in Casc_Modi 0 und 3 keine eigenen Pufferbausteine. Der Parameter
‚No_of_Send_Buffers' kann hier auf 0 gestellt werden. In Mode 1 kann die Anzahl auf 1 reduziert werden.
Hinweis:
Für eine einheitliche Uhrzeitführung in den FB100-Basuteinen sollten die Uhrzeitbits un-
tereinander verschaltet werden (Time_DS, Time_IV, Time_SY).
SIPLUS RIC IEC on S7 V1.5
Funktionsbeschreibung
Seite 73 von 235
I IA CE
©SIEMENS AG 2013

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