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Siemens SICAM A8000 Serie Handbuch Seite 239

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Während der Nachfrage werden weiterhin Nutzdatentelegramme an diese Unterstation übertragen.
Durch eine Nachfrage kann die Zentralstation nach einer Telegrammaussendung (z.B. Befehl, Sollwert) von
der Unterstation rasch geänderte Daten (z.B. Messwerte nach Befehl oder Sollwert) abholen. Die Dauerabfrage
einer Unterstation wird bei Timeout oder einem Telegramm an eine andere Unterstation beendet. Bei Steue-
rung der Dauerabfrage mit Protokollelement-Steuertelegrammen kann die Dauerabfrage einer Unterstation
spontan durch ein entsprechendes Protokollsteuertelegramm beendet werden.
Quittungsverfahren
Alle selektiv an eine Unterstation ausgesendeten Datentelegramme müssen von dieser quittiert werden. Bleibt
die Quittung bei nicht gestörter Übertragungsleitung länger als die Quittungserwartungszeit aus, werden
ausgesendete Telegramme bis zu n-mal (n parametrierbar) wiederholt. Nach Ablauf der Retry-Anzahl wird die
Station als gestört markiert.
Die Quittung von der Unterstation zur Zentralstation kann als Einzelzeichen (E5) übertragen werden, wenn
keine zusätzlichen Informationen (wie DCF-Bit oder ACD-Bit) zu übertragen sind. Wenn zusätzliche Informati-
onen zu übertragen sind, wird die Quittung als Telegramm mit fester Länge (ACK) übertragen.
Anstelle der Quittung mit Einzelzeichen (E5H) kann die Quittung auch als Telegramm mit fester Länge (ACK)
übertragen werden.
Die Telegrammart für die Quittung kann in der Unterstation mit dem Parameter [PRE] IEC60870-5-101
| Verbindungsschicht (Link Layer) | Quittung IEC60870-5-2 ausgewählt werden.
Die erforderliche Quittungserwartungszeit wird aus den eingestellten Parametern automatisch ermittelt, kann
aber bei Bedarf durch den Parameter [PRE] IEC60870-5-101 | Zeiteinstellungen, Retries |
Überwachungszeiten | Quittungserwartungszeit-Korrektur entsprechend verlängert werden.
Dies ist dann erforderlich, wenn zusätzliche Signallaufzeiten, Verzögerungszeiten oder langsame Verarbei-
tungszeiten der angeschlossenen Unterstationen berücksichtigt werden müssen.
Die Retry-Anzahl ist in der Zentralstation für Telegramme zur Stationsabfrage und Datentelegramme mit dem
Parameter [PRE] IEC60870-5-101 | Zeiteinstellungen, Retries | Retries | Retries
für Datentelegramm SEND/CONFIRM (stationsselektiv) bzw. für Telegramme zur Stationsinitiali-
sierung mit dem Parameter [PRE] IEC60870-5-101 | Zeiteinstellungen, Retries | Retries
| Retries für INIT-Telegramme SEND/CONFIRM (stationsselektiv) einzustellen.
Die Retry-Anzahl ist in der Unterstation für Datentelegramme mit dem Parameter [PRE] IEC60870-5-101
| Zeiteinstellungen, Retries | Retries | Retries für Datentelegramm (Untersta-
tion --> Zentrale) einzustellen. Nach Ablauf der Retry-Anzahl (z.B. wenn die Zentralstation in den Tele-
grammen an eine Unterstation bei FCV=1 das FCB-Bit nicht mehr toggelt) wird die Schnittstelle in der Unter-
station als ausgefallen markiert und auf Neuinitialisierung der Schnittstelle (Stationsinitialisierung) gewartet.
Ausfallüberwachung in der Zentralstation
Von der betriebsführenden Zentralstation erfolgt die Überwachung der Schnittstelle durch die zyklisch
laufende Abfrageprozedur (Stationsabfrage). Eine Unterstation wird von der Zentralstation nach Ablauf der
Retryanzahl als ausgefallen gemeldet. Retries an eine Unterstation werden dabei immer nach Ablauf der Quit-
tungserwartungszeit unmittelbar hintereinander ausgesendet d.h. es werden keine anderen Unterstationen
während einer laufenden Retry-Behandlung abgefragt. Für ausgefallene Unterstationen wird eine Kommuni-
kationsstörung nur dann gemeldet, wenn dies im Parameter "Stationsausfall" der [PRE] Stationsde-
finition entsprechend parametriert ist.
Der Ausfall von Unterstationen wird somit von der Zentralstation im normalen Abfragezyklus erkannt. Ausge-
fallene Unterstationen werden von der Zentralstation durch die Abfrageprozedur weiterhin abgefragt, jedoch
wird für solche Unterstationen bei der Stationsabfrage keine Telegrammwiederholung (Retry) durchgeführt.
Der Abfragezyklus für ausgefallene Stationen kann durch den Parameter [PRE] IEC60870-5-101 |
Kommunikationsfunktionen | Datenübertragungssteuerung | Ausgefallene Stationen |
Abfragezyklus für ausgefallene Stationen eingestellt werden. Dadurch werden ausgefallene
Unterstationen für eine bestimmte Zeit aus der laufenden Abfrageprozedur genommen und nur mehr im para-
metrierten Raster abgefragt.
Von der Zentralstation werden keine Daten an ausgefallene Unterstationen übertragen. Die Daten werden in
der Datenhaltung der Kommunikationsfunktion auf dem Basissystemelement (BSE) solange gespeichert bis
diese durch die Verweilzeitüberwachung gelöscht oder an die nicht ausgefallene Unterstation ausgesendet
werden.
SICAM A8000 Serie, CP-8050, Handbuch
DC8-025-2, Ausgabe 06.2018
Kommunikationsprotokolle
6.3 IEC 60870-5-101 (Gemeinschaftsverkehr)
239

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