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ABB Relion 630 Serie Bedienungsanleitung Seite 26

Distanzschutz und einstellhilfe
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sein kann.
Bei Verwendung der fehlereigenen Spannung ist damit die zuverlässige Rich-
tungsbestimmung infolge starker Beeinflussung durch Störgrößen nicht möglich.
Mit der Polarisationsspannung, die aus der Mitsystemspannung gebildet wird,
kann eine ausreichende Messgröße für die Richtungsbestimmung abgeleitet wer-
den. Die resultierende Polarisationsspannung beträgt hier 50% der Leiter-Erde
Spannung und eignet sich damit für die Richtungsbestimmung sehr gut.
Tabelle 4.6.1.-1: Drehung der Polarisationsspannung
Impedanzschleife
Drehung der Mitsystemspannung
j 0°
Z
U
e
1-E
m
j -120°
Z
U
e
2-E
m
j +120°
Z
U
e
3-E
m
j + 30°
Z
U
e
1-2
m
j -90°
Z
U
e
2-3
m
j +150°
Z
U
e
3-1
m
Tabelle 4.6.1.-1:
Drehung der Polarisationsspannung
In Tabelle 4.6.1.-1 ist die Drehung der Polarisationsspannung in Abhängigkeit der berechneten Fehler-
impedanz zusammen gestellt. Für alle unsymmetrischen Fehlerfälle kann damit, auch bei nahen Fehlern,
immer die Richtung der Fehlerstelle zuverlässig bestimmt werden.
4.6.2 Spannungsspeicher für den dreipoligen Fehlerfall
Bei nahen, dreipoligen Fehlern brechen jedoch alle Leitererdspannungen auf nahezu Null zusammen.
Damit ist die Bildung der polarisierten Spannung nicht mehr gegeben. Daher ist für dreipolige Fehlern
ein spezieller Spannungsspeicher vorgesehen. Mit den Spannungsgrößen vor dem Fehlereintritt wird die
benötigte Mitsystemspannung für die Richtungsbestimmung ermittelt und bei Bedarf, wenn die Leiter-
erdspannungen auf Werte unter 15 % (0,15 x Un / √3) zusammenbricht, für die Richtungsbestimmung
ausgegeben. Sobald alle Leitererdspannungen wieder größer als 15 % sind, wird der Spannungsspeicher
wieder außer Betrieb gesetzt.
4.7
Staffelkennlinie
Zur Gestaltung der Staffelkennlinie stehen zunächst drei Impedanzzonen, eine gerichtete und eine un-
gerichtete Zone zur Verfügung. Die Impedanzzonen und die gerichtete Zone kann in beliebiger Richtung
programmiert werden. Darüber hinaus können die Impedanzzonen auch ohne Begrenzung durch die
Richtungskennlinie betrieben werden.
t
t
5
t
4
t
3
t
2
t
1
Bild 4.7.-1:
Staffelkennlinie mit den 3 verfügbaren Zonen
In Bild 4.7.-1 ist die Staffelkennlinie mit den drei Impedanzzonen, einer gerichtete und einer ungerichteter
Zone dargestellt. Die Impedanzzonen und die gerichtete Zone sind in Vorwärtsrichtung eingestellt. Durch
die freie Programmierungsmöglichkeit können entsprechende Staffelkennlinien gemäß der Selektivitätsan-
forderungen im Netz realisiert werden.
Falls die Funktion für die automatische Wiedereinschaltung aktiviert ist, stehen zwei weitere, frei program-
mierbare Impedanzzonen zur freien Verfügung. Die eine Zone kann z.B. zur Realisierung der Übergreifstu-
fe verwendet werden, die zweite Zone zur Steuerung der Kurzunterbrechung, wenn es sich um eine aus
Kabel und Freileitung gemischte Strecke handelt.
Z 1
Z2
Z3
Distanzschutz und Einstellhilfe REF630 | Einstellhinweise 26

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