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ABB Relion 630 Serie Bedienungsanleitung Seite 25

Distanzschutz und einstellhilfe
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Rückwärts
Bild 4.5.-4: Polygonale Auslösekennlinie in Rückwärtsrichtung
4.6 Richtungsbestimmung
Um die Richtung der Fehlerstelle zu unterscheiden muss in Distanzschutzfunktion
4.6
Richtungsbestimmung
eine Richtungsbestimmung vorgenommen werden. Üblicherweise wird die Fehler-
bestimmung mit fehlereigener Spannung ausgeführt. Bei nahen Fehlern kann je-
Um die Richtung der Fehlerstelle zu unterscheiden muss in Distanzschutzfunktion eine Richtungs-
doch die Messspannung auf Werte nahezu Null zusammenbrechen. Damit ist eine
bestimmung vorgenommen werden. Üblicherweise wird die Fehlerbestimmung mit fehlereigener Span-
zuverlässige Fehlerbestimmung ohne ausreichende Messgröße nicht möglich.
nung ausgeführt. Bei nahen Fehlern kann jedoch die Messspannung auf Werte nahezu Null zusammen-
Um bei nahen unsymmetrischen Fehlerfällen mit starkem Zusammenbruch der
brechen. Damit ist eine zuverlässige Fehlerbestimmung ohne ausreichende Messgröße nicht möglich.
Messspannungen ein zuverlässiger Richtungsentscheid weitgehend erfolgen
kann, wird beim REF630 die Richtungsbestimmung mit Hilfe der sogenannten feh-
Um bei nahen unsymmetrischen Fehlerfällen mit starkem Zusammenbruch der Messspannungen ein zu-
lerfremden Spannung vorgenommen.
verlässiger Richtungsentscheid weitgehend erfolgen kann, wird beim REF630 die Richtungsbestimmung
mit Hilfe der sogenannten fehlerfremden Spannung vorgenommen.
4.6.1 Polarisationsspannung mit Mitsystemspannung
4.6.1 Polarisationsspannung mit Mitsystemspannung
In REF630 wird für die Richtungsbestimmung eine Polarisationsspannung aus der
Mitsystemspannung gebildet. Aus der Theorie der symmetrischen Komponenten
In REF630 wird für die Richtungsbestimmung eine Polarisationsspannung aus der Mitsystemspannung
kann für den Bezugsleiter L1 beispielsweise die Mitsystemspannung wie folgt er-
gebildet. Aus der Theorie der symmetrischen Komponenten kann für den Bezugsleiter L1 beispielsweise
mittelt werden:
die Mitsystemspannung wie folgt ermittelt werden:
1
U
U
a
m
1
E
3
Dabei ist U
die Mitsystemspannung für den Bezugsleiter L1, U
Dabei ist U
die Mitsystemspannung für den Bezugsleiter L1, U
m
m
die entsprechende Leitererdspannung. Weiterhin ist a bzw. a² der Einheitszeiger
Leitererdspannung. Weiterhin ist a bzw. a² der Einheitszeiger zur Beschreibung der Drehung um 120°
zur Beschreibung der Drehung um 120° bzw. 240°.
bzw. 240°.
Anschließend wird für die Richtungsermittlung die Mitsystemspannung U
sprechend der zu berechnenden Impedanzschleife nochmals gedreht. Beispiels-
Anschließend wird für die Richtungsermittlung die Mitsystemspannung U
weise für die Richtungsbestimmung beim Fehlerfall zwischen den Leitern L2 und
nenden Impedanzschleife nochmals gedreht. Beispielsweise für die Richtungsbestimmung beim Fehlerfall
L3 wird die Mitspannung um 90° in Uhrzeigersinn gedreht.
zwischen den Leitern L2 und L3 wird die Mitspannung um 90° in Uhrzeigersinn gedreht.
U
3-E
Bild 4.6.1.-1: Drehung der Polarisationsspannung für Richtungsbestimmung bei Fehler L2-
Bild 4.6.1.-1:
L3
Im Bild 4.6.1.-1 ist die Bildung der Polarisationsspannung für die Richtungsbe-
In Bild 4.6.1.-1 ist die Bildung der Polarisationsspannung für die Richtungsbestimmung bei einem Fehler
stimmung bei einem Fehler zwischen dem Leiter L2 und L3. Bei einem nahen
zwischen dem Leiter L2 und L3. Bei einem nahen Fehler, auf der linken Seite der Darstellung zu sehen,
Fehler, auf der linken Seite der Darstellung zu sehen, bricht die Außenleiterspan-
bricht die Außenleiterspannung U
nung U
zusammen: Demzufolge ist die Amplitude sehr klein, die nahezu Null
2-3
sein kann.
sein kann.
Bei Verwendung der fehlereigenen Spannung ist damit die zuverlässige Rich-
Bei Verwendung der fehlereigenen Spannung ist damit die zuverlässige Richtungsbestimmung infolge
tungsbestimmung infolge starker Beeinflussung durch Störgrößen nicht möglich.
starker Beeinflussung durch Störgrößen nicht möglich. Mit der Polarisationsspannung, die aus der Mitsys-
Mit der Polarisationsspannung, die aus der Mitsystemspannung gebildet wird,
temspannung gebildet wird, kann eine ausreichende Messgröße für die Richtungsbestimmung abgeleitet
kann eine ausreichende Messgröße für die Richtungsbestimmung abgeleitet wer-
werden. Die resultierende Polarisationsspannung beträgt hier 50 % der Leiter-Erde Spannung und eignet
den. Die resultierende Polarisationsspannung beträgt hier 50% der Leiter-Erde
sich damit für die Richtungsbestimmung sehr gut.
Spannung und eignet sich damit für die Richtungsbestimmung sehr gut.
Tabelle 4.6.1.-1: Drehung der Polarisationsspannung
Impedanzschleife
Z
1-E
Z
2-E
Z
3-E
Z
1-2
2
U
a
U
2
3
E
E
U
1-E
U
2-E
Drehung der Polarisationsspannung für Richtungsbestimmung bei Fehler L2-L3
zusammen: Demzufolge ist die Amplitude sehr klein, die nahezu Null
2-3
Drehung der Mitsystemspannung
j 0°
U
e
m
j -120°
U
e
m
j +120°
U
e
m
j + 30°
U
e
m
(4.6.-1)
, U
, U
1-E
2-E
1-E
2-E
Um
Up
Distanzschutz und Einstellhilfe REF630 | Einstellhinweise 25
bzw. U
bzw. U
die entsprechende
3-E
3-E
ent-
m
entsprechend der zu berech-
m

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