Advanced
Kryoskop Modell 4250 Bedienungsanleitung
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willkürlich ausgewählten Gefrierpunktwert bei der Quantifizierung der
relativen Abweichung als nützlich erweisen kann. Zum Beispiel kann man
nach Ermittlung des mittleren lokalen Gefrierpunkts und normaler Variation
der Milch einer bestimmten Kuh, Herde oder Rasse den Prozentsatz der
Abweichung aufgrund einer bestimmten Bedingung, Krankheit oder Zusatz
abschätzen.
Die Option zur Einstellung eines grundlegenden Gefrierpunktwerts und
Berechnung der prozentualen Abweichung vom Basiswert durch das Kryoskop,
für jede getestete Probe, ist im Modell 4250 integriert. Da es jedoch nicht
mehr akzeptabel (oder korrekt) ist, alle positiven Abweichungen von einem
Basiswert als
„
Wasserzusatz
"
zu bezeichnen, empfehlen wir, Abweichungen
„
"
von einem Basiswert als
% DFB
(prozentuale Abweichung vom Basiswert)
zu berichten. Die Verwendung von % DFB auf diese Weise kann eine
Richtlinie zur Abschätzung der Qualität von Milchproben hinsichtlich des
festgelegten Basiswerts liefern. Alle unbekannten Milchproben, die im
Vergleich zu diesem Basiswert analysiert werden, werden eine Abweichung
über- oder unterhalb des Basiswerts zeigen.
Das Kryoskop Modell 4250 berechnet die prozentuale Abweichung vom
Basiswert (% DFB) wie folgt:
DFB = (Basiswert – beobachteter Wert)/Basiswert x 100
Wie bereits oben erwähnt, ist diese Abweichung zum Teil auf natürliche
Variation und Messfehler zurückzuführen. Andere Faktoren als der
Wasserzusatz zur Milch, die zusätzliche positive Abweichungen vom
Grundwert (DFB) verursachen können, sind z.B.:
1.
Schlechter Zustand der Herde
2.
Mangelhafte Futter- und/oder Weidebedingungen
3.
Dürrebedingungen
4.
Längere Lagerung der Milch, CO
-Reduktion
2
Faktoren, die unannehmbare negative Abweichungen vom Grundwert (% DFB)
verursachen können, sind z.B.:
1.
Verschmutzte Probenröhrchen
2.
Saure Milch
3.
Chlor-Sanitizer in der Milchprobe
4.
Milch vermischt mit Wasser, das mit Salz angereichert ist
xx
Beachten Sie, dass, während kleine negative % DFB-Werte auf Milch ohne
Wasserzusatz hinweisen können, ein größerer negativer %-DFB-Wert auf saure
Milch hinweisen kann und ein sehr großer negativer %-DFB-Wert eine falsche
Messung anzeigen könnte, dass z.B. die Probe überhaupt nicht gefroren ist.
Die Aufsichtsbehörden haben zwar aktiv obere Grenzwerte und
Bestätigungsniveaus empfohlen, aber bisher wurde noch kein unterer
Grenzwert offiziell empfohlen. Es scheint genauso wichtig, einen unteren
Grenzwert festzulegen (weil er helfen kann, Kontamination auszuschließen).
Ferner kann der Gefrierpunkt wie auch der Geschmack und die Beschaffenheit
im Zuge der Alterung gelagerter Milch durch einen Anstieg des Säuregehalts
beeinträchtigt werden. Die AOAC-METHODEN weisen angemessen darauf
hin, dass ein titrierbarer Säuregehalt von über 0,18 % den Gefrierpunkt
zusehends erniedrigt.
Definitionen
Unterkühlung (Supercooling): Die Tendenz einer Substanz, im flüssigen
Zustand zu bleiben, wenn sie unter ihren Gefrierpunkt abgekühlt wird.
Kristallisierungstemperatur: Unterkühlung ist bei wässrigen Lösungen
die zuverlässigste Methode, Gefrieren (d.h. Kristallisierung) auszulösen. Die
Kristallisierungstemperatur ist die Temperatur, bei der die Kristallisation
ausgelöst wird. Während der Kristallisierung hebt die Fusionswärme die
Probentemperatur auf ein Eis/Wasser-Gefrierplateau an.
Fusionswärme: Die Wärme, die freigesetzt wird, wenn die mobilen Moleküle
einer Flüssigkeit zu festen Kristallen gefrieren.
Gefrierpunkt: Die Temperatur, bei der die flüssigen und festen Phasen einer
Substanz im Gleichgewicht koexistieren.
Gefrierpunkt-Plateau: Die konstante Temperatur, die aufrecht erhalten bleibt
in dem Zeitraum, in dem Eis und Flüssigkeit im Gleichgewicht koexistieren,
nachdem die Kristallisierung eingeleitet wurde (siehe Abb. 1).
Gefrierpunkt-Erniedrigung: Der Gefrierpunkt von Reinwasser ist 0°
C. Solute in einer wasserbasierten Lösung erniedrigen (reduzieren) im
Allgemeinen den Gefrierpunkt im Verhältnis zur Konzentration.
Einleitung
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