3
Funktion, Lieferumfang und technische Kenngrößen
3.1
Funktion des VARTA element backup
Beim Energiespeichersystem VARTA element backup handelt es sich um ein Speichersystem für den Betrieb in
einem 3-phasigen Hausnetz mit der Möglichkeit, eine separate netzgekoppelte Photovoltaikanlage
anzuschließen. Diese muss eine Erzeugungsanlage sein, die nicht auf Volleinspeisung, sondern nach
Überschuss einspeist.
Das VARTA element backup System dient der Erhöhung des Eigenverbrauchsanteils und der Wirtschaftlichkeit
einer Photovoltaikanlage. Produziert die Photovoltaikanlage mehr Strom als unmittelbar verbraucht wird, kann
dieser im Energiespeichersystem zwischengespeichert werden. Der Strom wird vom Speicher erneut in das
Hausnetz eingespeist, sobald der Verbrauch wieder größer als die von der Photovoltaikanlage erzeugte
Strommenge ist.
Das VARTA element backup System wird wechselstromseitig 3-phasig in das Hausnetz eingebunden und
arbeitet unabhängig von der Photovoltaikanlage.
Ein Stromsensor steuert die Lade- und Entladeprozesse des Energiespeichersystems. Misst der Stromsensor
ausgehende Ströme bei vorhandener freier Ladekapazität des Energiespeichersystems, wird dieser beladen.
Dabei wandelt der im VARTA element backup System befindliche Batteriewechselrichter den Wechselstrom in
Gleichstrom und belädt die Batteriemodule. Ist die maximale Ladekapazität erreicht oder übersteigt der solar
erzeugte Strom den maximalen Ladestrom, wird der überschüssige Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist.
Kann die Photovoltaikanlage den aktuellen Strombedarf im Haus nicht decken, dann misst der Stromsensor
eingehende Ströme. Daraufhin gibt das Energiespeichersystem Leistung in das Hausnetz ab, um den externen
Strombezug und die damit verbundenen Kosten zu minimieren.
Darüber hinaus bietet der VARTA element backup eine Ersatzstromfuktion. Mit einem VARTA element backup
können am Ersatzstromnetz ausgewählte elektrische Verbraucher auch bei einem Stromausfall mit
elektrischer Energie versorgt werden. Der Speicher hält dazu eine Reservekapazität bereit, die im Falle eines
Stromausfalls genutzt werden kann.
Im Verbundnetzbetrieb werden die am Ersatzstromnetz angeschlossenen elektrischen Verbraucher aus dem
Verbundnetz versorgt. Dazu wird die Energie nicht durch die Batterien geleitet, sondern durch den Speicher
„durchgeschleift" (Bypass). Bei einem Stromausfall im Verbundnetz wird nach einer kurzen Unterbrechung das
Ersatzstromnetz versorgt. Wenn das Verbundnetz wieder stabil ist, wird die Versorgung auf das Verbundnetz
umgeschaltet. Hierbei kommt es zu einer kurzen Unterbrechung im Ersatzstromnetz. Der Taster „Schwarzstart"
ermöglicht bei einem Stromausfall das manuelle Aufstarten in den Ersatzstrombetrieb.
Die Ersatzstromfunktion des VARTA element backup ist keine unterbrechungsfreie Stromversorgung
•
(USV) oder Sicherheitsstromversorgung.
3.1.1
Begriffsdefinition
3.1.1.1
Bypass
Verbraucher, die am Ersatzstromnetz angeschlossen sind, werden auch im Verbundnetzbetrieb durch einen
Netz- und Anlagenschutz überwacht. Wenn im Verbundnetzbetrieb ein Netzfehler erkannt wird, müssen diese
Verbraucher abgeschaltet werden solange der Netzfehler ansteht.
Dadurch kann es zu Unterbrechungen der Verbraucher am Ersatzstromanschluss im Verbundbetrieb
•
kommen.
3.1.1.2
Verbundnetzbetrieb
Das öffentliche Stromnetz (Verbundnetz) steht zur Verfügung. Am Ersatzstromnetz angeschlossene elektrische
Verbraucher werden durch das Verbundnetz versorgt.
3.1.1.3
Ersatzstromnetz
Das öffentliche Stromnetz (Verbundnetz) steht nicht zur Verfügung. Am Ersatzstromnetz angeschlossene
elektrische Verbraucher werden durch das Speichersystem versorgt. Als Ersatzstromnetz wird der Teil der
Kundenanlage bezeichnet, der am Ersatzstromanschluss des Speichers angeschlossen wird (vergleiche Kapitel
11.7: „Anschlusspläne des VARTA element backup" ab Seite 43). Dazu zählen die Sicherheitseinrichtungen
(Sicherungen, FI) sowie die angeschlossenen Verbraucher.
14