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Siemens S7-200 System Administration Handbuch Seite 253

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In einigen Anwendungen ist das Verringern
der Anzahl der Master im Netz jedoch nicht
möglich. Gibt es mehrere Master, müssen
Sie die Token-Umlaufzeit verwalten und
darauf achten, dass das Netz die
Ziel-Token-Umlaufzeit nicht überschreitet.
(Die Token-Umlaufzeit ist die Zeit, die
zwischen dem Zeitpunkt abläuft, zu dem
ein Master den Token weitergibt und dem
Zeitpunkt, zu dem der Master den Token
erneut erhält.)
Ist die Zeit, die erforderlich ist, damit der Token zum Master zurückkehrt, größer als die
Ziel-Token-Umlaufzeit, dann darf der Master keine Anforderung senden. Der Master darf nur dann
eine Anforderung senden, wenn die tatsächliche Token-Umlaufzeit kleiner als die
Ziel-Token-Umlaufzeit ist.
Die Einstellungen für die höchste Teilnehmeradresse (HSA) und die Baudrate für die S7-200
beeinflussen die Ziel-Token-Umlaufzeit. Tabelle 7-13 führt die Ziel-Umlaufzeiten auf.
Bei den niedrigen Baudraten wie 9,6 kBaud und 19,2 kBaud wartet der Master auf eine Antwort
auf die Anforderung, bevor der Token weitergegeben wird. Weil die Bearbeitung des
Anforderungs-/Antwortzyklus eine relativ lange Zeit in Bezug auf die Zykluszeit einnehmen kann,
ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass jeder Master im Netz jedesmal, wenn er im Besitz des Token
ist, eine Anforderung zum Senden verfügbar hat. Die tatsächliche Token-Umlaufzeit würde sich
dadurch erhöhen, und es kann sein, dass einige Master überhaupt keine Anforderungen mehr
bearbeiten könnten. In einigen Fällen kann es sein, dass ein Master nur sehr selten
Anforderungen bearbeiten darf.
Beispiel: Stellen Sie sich ein Netz mit 10 Mastern vor, die 1 Byte bei 9,6 kBaud und einer HSA von
15 übertragen. In diesem Beispiel hat jeder Master jedesmal eine Anforderung zum Senden. Wie
Sie in Tabelle 7-13 sehen, beträgt die Ziel-Umlaufzeit für dieses Netz 0,613 s. Entsprechend der
Leistungsfähigkeit jedoch (siehe Tabelle 7-11) beträgt die tatsächlich erforderliche
Token-Umlaufzeit für dieses Netz 1,48 s. Weil die tatsächliche Token-Umlaufzeit größer ist als die
Ziel-Token-Umlaufzeit können einige Master erst bei späteren Umläufen des Token Meldungen
senden.
Sie haben zwei Möglichkeiten, um eine Situation zu verbessern, in der die tatsächliche
Token-Umlaufzeit größer als die Ziel-Token-Umlaufzeit ist:
Sie können die tatsächliche Token-Umlaufzeit durch Verringern der Anzahl der Master im
!
Netz verringern. Je nach Anwendung kann diese Lösung nicht machbar sein.
!
Sie können die Ziel-Token-Umlaufzeit durch Erhöhen der HSA für alle Master-Gerät im Netz
erhöhen.
Wenn Sie die HSA erhöhen, kann dies zu einem weiteren Problem im Netz führen, weil sich dies
auf die Zeit auswirkt, die die S7-200 benötigt, um in den Mastermodus umzuschalten und ins Netz
zu gehen. Wenn Sie eine Zeitoperation verwenden, um sicherzustellen, dass die Operationen Aus
Netz lesen und In Netz schreiben innerhalb einer angegebenen Zeit vollständig bearbeitet
werden, kann es sein, dass die Verzögerung beim Initialisieren des Mastermodus und beim
Aufnehmen der S7-200 als Master ins Netz ein Timeout der Operation hervorruft. Sie können die
Verzögerung beim Aufnehmen von Mastern gering halten, indem Sie den
GAP-Aktualisierungsfaktor für alle Master im Netz verringern.
Wegen der Art und Weise, wie Anforderungen bei 187,5 kBaud an den Slave gesendet und dort
gelassen werden, sollten Sie zusätzliche Zeit einplanen, wenn Sie die Ziel-Token-Umlaufzeit
einstellen. Bei 187,5 kBaud muss die tatsächliche Token-Umlaufzeit ungefähr die Hälfte der
Ziel-Token-Umlaufzeit betragen.
Verwenden Sie zum Ermitteln der Token-Umlaufzeit die Leistungsdaten in Tabelle 7-11, um die
Zeit zu berechnen, die zum vollständigen Bearbeiten der Operationen Aus Netz lesen und In Netz
schreiben erforderlich ist. Wenn Sie die erforderliche Zeit für HMI-Geräte (wie das TD 200)
berechnen möchten, ziehen Sie die Leistungsdaten für die Übertragung von 16 Bytes hinzu. Sie
berechnen die Token-Umlaufzeit, indem Sie die Zeit für jedes Gerät im Netz addieren. Wenn Sie
alle Zeitwerte addieren, erhalten Sie den schlimmsten Anwendungsfall, in dem alle Geräte
während des gleichen Token-Umlaufs eine Anforderung bearbeiten möchten. Dies ist die
maximale Token-Umlaufzeit für ein Netz.
Kommunikation im Netz
Tabelle 7-13 HSA und Ziel-Token-Umlaufzeit
HSA
9,6 kBaud
HSA = 15
0,613 s
HSA = 31
1,040 s
HSA = 63
1,890 s
HSA = 126
3,570 s
Kapitel 7
19,2 kBaud
187,5 kBaud
0,307 s
31 ms
0,520 s
53 ms
0,950 s
97 ms
1,790 s
183 ms
239

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