Vorwiderstände bieten ein höheres Maß an Kontrolle
als Stern/Dreieck-Schaltungen. Jedoch verfügen sie
über eine Reihe von Eigenschaften, die ihre
Wirksamkeit beschränken. Diese sind:
1. Die Schwierigkeit, die Starteigenschaften bei der
Inbetriebnahme zu optimieren, ergibt sich daraus,
dass der Widerstandswert berechnet werden
muss, bevor der Motorschalter produziert wird,
und später nicht mehr zu verändern ist.
2. Schlechte Anlaufeigenschaften bei häufigen
Starts, da sich der Widerstandswert ändert. Da
sich während eines Starts in den Widerständen
Wärme entwickelt, ist zwischen den Starts eine
lange Abkühlphase notwendig.
3. Schlechte Anlaufeigenschaften bei schweren oder
ausgedehnten Starts, da die Wärmeentwicklung in
den Widerständen den Widerstandswert
verändert.
4. Kein effektiver Start mit verringerter Spannung bei
Lasten, die verschiedene Anlaufanforderungen
benötigen.
Softstarter sind die fortschrittlichsten der Motorstarter.
Sie bieten hervorragende Kontrolle des Stroms und
Drehmoments und liefern ein ausgesprochen hohes
Maß an Motorschutz wie auch Schnittstellen-
Ausstattungen.
Die wichtigsten Startvorteile mit Softstartern sind:
1. Einfache und flexible Kontrolle über Anlaufstrom
und -drehmoment.
2. Stufenlose Kontrolle von Spannung und Strom
ohne Umschaltungen.
3. Geeignet für häufiges Starten.
4. Geeignet für sich ändernde Startbedingungen.
5. Softstopp-Steuerung zur Ausdehnung von
Motorauslaufphasen.
6. Bremssteuerung zur Reduzierung von
Motorauslaufphasen.
Funktionsbeispiele
Der Ausdruck „Softstart" wird für eine Reihe von
Technologien verwendet. Diese Technologien haben
alle etwas mit dem Anlaufen von Motoren zu tun, aber
es gibt erhebliche Unterschiede hinsichtlich der
verwendeten Methoden und der damit verbundenen
Vorteile. Softstarter können gemäß der folgenden
Einteilung kategorisiert werden:
•
Drehmoment-Steuerungen
•
Spannungssteuerungen mit offenem Regelkreis
•
Spannungssteuerungen mit geschlossenem
Regelkreis
•
Stromsteuerungen mit geschlossenem Regelkreis
MG.15.A2.03 – VLT ist ein eingetragenes Warenzeichen von Dan foss
MCD3000-Serie
Drehmoment-Steuerungen bieten nur eine
Reduzierung des Anlaufdrehmoments. Je nach
Ausführung steuern sie nur eine oder zwei Phasen.
Infolgedessen gibt es keine Steuerung des
Anlaufstromes, wie sie von modernen Softstartern
geliefert wird.
Einphasen-Drehmomentsteuerungen müssen mit
einem Relais und Motorüberlastschalter verwendet
werden. Sie eignen sich für leichte Anwendungen mit
niedrigerer oder mittlerer Startfrequenz. Dreiphasen-
Steuerungen sollten für wiederholte Starts und Starts
von sehr trägen Lasten benutzt werden, da
Einphasen-Steuerungen erhöhte Motorerwärmung
während des Starts erzeugen. Dieses ist der Fall, da in
den nicht von der Einphasen-Steuerung kontrollierten
Motorwindungen nahezu Nennstrom fließt. Dieser
Strom fließt für längere Zeit als bei einem DOL-Start,
was zu erhöhter Motorerwärmung führt.
Zweiphasen-Drehmomentsteuerungen müssen mit
einem Motorüberlastschalter benutzt werden, könne
den Motor aber ohne Relais starten und stoppen, jedoc
ist im Motor selbst dann immer noch Spannung
vorhanden, wenn er nicht läuft. Bei einer solchen
Installierung ist es wichtig, dass geeignete
Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden und dass ein
solcher Betrieb durch die örtlichen Vorschriften erlaubt ist
Spannungssteuerungen mit offenem Regelkreis
kontrollieren alle drei Phasen und bieten sowohl die
elektrischen als auch die mechanischen Vorteile, die
normalerweise mit Softstartern verbunden werden.
Diese Systeme regeln die an den Motor angelegte
Spannung auf Voreinstellungsbasis und erhalten keine
Rückmeldungen über den Anlaufstrom. Die Kontrolle
des Startens wird dem Benutzer durch Einstellungen
wie Startspannung, Rampenzeit und doppelte
Rampenzeit ermöglicht. In der Regel ist auch
Softstopp verfügbar und bietet die Möglichkeit,
Motorstoppzeiten auszudehnen.
Spannungssteuerungen mit offenem Regelkreis
müssen mit einem Motorüberlastschalter und, falls
erforderlich, einem Relais benutzt werden. Dieses sind
dann Geräteteile, die zusammen mit anderen Teilen
verwendet werden müssen, um einen kompletten
Motorstarter zu erhalten.
Spannungssteuerungen mit geschlossenem
Regelkreis sind eine Abwandlung des Systems mit
offenem Regelkreis. Sie erhalten Rückmeldungen über
den Anlaufstrom des Motors und benutzen diese, um
die Spannungsrampe zu stoppen, wenn eine vom
Benutzer eingestellte Anlaufstromgrenze erreicht wird.
Die Einstellungen und Veränderung derselben durch
den Benutzer sind dieselben wie bei
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