B89106/02
1.2.2
Zugriffsverfahren
Der Netzzugriff bei PROFIBUS entspricht der in der EN 50170, Volume 2, festgelegten Methode des "Token Bus"
für aktive und des "Master–Slave" für passive Stationen.
DTE
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Bild 1. 1:
Funktionsprinzip des PROFIBUS–Zugriffsverfahrens
Das Zugriffsverfahren ist unabhängig vom Übertragungsmedium. Bild 1. 1 "Funktionsprinzip des PROFIBUS–Zu–
griffsverfahrens" zeigt das verwendete hybride Verfahren mit aktiven und passiven Teilnehmern. Dies wird im fol-
genden kurz erläutert:
Alle aktiven Teilnehmer (Master) bilden in einer festgelegten Reihenfolge den "logischen Token–Ring", wobei
jedem aktiven Teilnehmer die anderen aktiven Teilnehmer und deren Reihenfolge im logischen Ring bekannt
sind (die Reihenfolge ist unabhängig von der topologischen Anordnung der aktiven Teilnehmer am Bus).
Die Zugriffsberechtigung zum Medium (der "Token") wird von aktivem Teilnehmer zu aktivem Teilnehmer an-
hand der durch den logischen Ring festgelegten Reihenfolge weitergereicht.
Hat ein Teilnehmer den (an ihn adressierten) Token empfangen, so darf er Telegramme senden. Die Zeit, in
der er das darf, ist durch die sogenannte Tokenhaltezeit vorgegeben. Ist diese abgelaufen, darf der Teilneh-
mer nur noch eine hochpriore Nachricht senden. Hat der Teilnehmer keine Nachricht zu senden, gibt er den
Token direkt an den im logischen Ring folgenden Teilnehmer weiter. Die zuständigen Token–Timer ("max.
Token Holding Time" etc.) werden für alle aktiven Teilnehmer projektiert.
Besitzt ein aktiver Teilnehmer den Token und sind für ihn Kopplungen zu passiven Teilnehmern projektiert
(Master–Slave–Verbindungen), so werden diese passiven Teilnehmer abgefragt (z.B. Werte auslesen) bzw.
es werden Daten an sie gesendet (z.B. Sollwert–Vorgaben)
Passive Teilnehmer erhalten nie den Token.
Das Zugriffsverfahren erlaubt das Aufnehmen bzw. Entfernen von Teilnehmern während des Betriebes.
Copyright Siemens AG 1997
Token–Umlauf (logischer Ring)
aktive Busteilnehmer
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passive Busteilnehmer
5
DTE
DTE
DTE
DTE
logischer Ring
Master–Slave–Beziehung
PROFIBUS–Netze