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6.4 Verteiltes Bypass-System für Mehrfach-USV
Die Nutzung eines Verteilten Bypass-Systems erweitert die Kapazität und Redundanz von USV-
Systemen Eaton 9395.
Der Ausgang des Systems wird in der Regel durch UPMs (Uninterruptible Power Modules), mit denen
jede USV ausgestattet ist, versorgt. Mehrere UPMs werden über ihre Ausgänge miteinander
verbunden, um höhere Leistungsdaten als ein einzelnes UPM zu erreichen und/oder Redundanz zu
ermöglichen. Die parallel geschalteten UPMs liefern eine geschützte Stromversorgung des Ausgangs
so lange, wie die angeschlossene Last die Gesamtleistung der UPMs nicht überschreitet.
Das Stromversorgungssystem bietet so lange Redundanz, wie eine der UPMs vom Ausgangs-Bus
getrennt werden kann und die Stromversorgung durch die verbleibenden UPMs weiterhin gesichert ist,
ohne deren Nennleistungen zu überschreiten.
Wenn die Stromversorgung durch die UPMs bereitgestellt wird, wird der Ausgangs-Bus des Systems
kontinuierlich auf eine mögliche Über- oder Unterspannung überprüft. Wird ein Zustand außerhalb des
Grenzbereichs erkannt, schalten die USVs über die statischen Schalter in den Umgehungsbetrieb.
Für die Erfassung der Systemwerte und die Modus-Steuerung ist eine optimale Kommunikation
zwischen den USVs erforderlich. Kommunikation und Steuerung auf Systemebene werden über ein
CAN (Controller Area Network) erreicht. Als zweiter Kommunikationspfad wird ein verkettetes System
in jeder USV genutzt, das mit den anderen USVs und dem Bypass-Statusrelais verbunden ist. Dadurch
wird die Bypass-Steuerung auch bei einem Verlust des CAN-Busses gewährleistet.
Das System bietet (N+1)-Redundanz, solange immer mindestens ein oder mehrere UPMs online, als
für die Spannungsversorgung benötigt werden. Das System wird zur Erhöhung der Kapazität erweitert,
wenn alle UPMs eines Systems zur Spannungsversorgung benötigt werden.
6.4.1 Parallele Systemmodi für Mehrfach-USV
Wie auch bei einem einzelnen USV-System, bietet auch das USV-Parallelsystem Eaton 9395 eine
Spannungsversorgung in fünf unterschiedlichen Betriebsmodi. Die Standard-Betriebsmodi sind:
NOTE
Das variable Modulmanagementsystem und der Energiesparbetrieb schließen sich gegenseitig
aus.
•
Im Normalmodus bieten die parallel geschalteten UPM eine saubere, gefilterte Stromversorgung.
Jedes UPM-Batterieladegerät stellt ggf. auch einen Ladestrom für die Batterie zur Verfügung.
•
Im Energiesparbetrieb (Energy Saver System - ESS) wird der Verbraucher durch den kontinuierlich
betriebsbereiten statischen Schalter direkt mit Netz-Wechselstrom versorgt, wobei in den
Normalmodus umgeschaltet wird, wenn ein anormaler Zustand festgestellt wird. Der EES-Modus
im Parallelsystem funktioniert wie in einem einzelnen USV-System (siehe Kapitel 6.2.5).
•
Im variablen Modulmanagementsystem (VMMS)-Modus fungiert die USV als eine herkömmliche
Doppelwandler-USV, wobei die angeschlossene Last selektiv auf weniger UPMs verteilt wird, um
die Effizienz der USV zu erhöhen. Der VMMS-Modus funktioniert wie in einem einzelnen USV-
System (siehe Kapitel 6.2.4).
•
Im Bypass-Modus wird der Verbraucher über die Umgehungsstromkreise in jeder USV direkt vom
Netzstrom versorgt.
•
Im Batteriemodus stellt die Batterie Gleichstrom zur Verfügung, über den der Betrieb der UPMs
aufrechterhalten wird. Der Verbraucher wird von den UPM-Batterien versorgt.
P-164000477
Revision 003
9395P 750 kVA - 900 kVA und 1000 kVA - 1200 kVA
Benutzer- und Installationshandbuch
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