vorderseite: (
)
Fortsetzung
magnetische (Gleichstrom-)Sättigung wirkt, bei Push-Pull aber nicht erwünscht und auch nicht nötig ist, da sich hier die Magnetfelder
gegenseitig auslöschen.
Verwenden Sie die 10W-Einstellung zum Üben daheim, denn das Spielgefühl ist fantastisch, der Klang voll und satt und hervorragend
beim cleanen Akkord- als auch beim verzerrten Solospiel. Dieser Sound fleht Sie förmlich an, aufzudrehen und die Endstufe clippen
zu lassen, speziell bei relativ geringem Preamp-Gain. Das ergibt einen höchst expressiven und dynamischen Sound, ideal auch im
Studio – für Blues und Classic-Rock unschlagbar. Das funktioniert in allen Modi von Kanal 1 und bei niedrigen GAIN-Werten (10:00
– 13:00) auch in allen Modi auf Kanal 2.
Die 10 Watt-Konfiguration meistert aber auch erstaunlich gut die Sounds mit höherem Gain von Kanal 2 und 3. Sie können hier eine
aberwitzige Sättigung bei ganz niedriger Lautstärke erreichen, die trotzdem noch Fokus und Definition beibehält. Die Straffheit der
Bässe wird am Ende (bei sehr viel Gain) etwas aufweichen und sich langsamer anfühlen, speziell wenn Sie mit dem Graphic EQ
große Mengen Tiefen dazugeben, aber volumentechnisch haben Sie noch viel Freiraum zum Experimentieren, bevor dies anfängt,
wirklich eine Rolle zu spielen.
Probieren Sie unbedingt den TWEED-Modus auf Kanal 1 mit maximaler Gain-Einstellung (GAIN max, TREBLE 14:00, BASS 08:30
– 10:00, PRESENCE 10:00 – 12:00) in Kombination mit der 10W-Einstellung für einen ungeheuer guten Clipsound der alten Schule.
Dies ist einer der coolsten, eindringlichsten, ungehobeltsten Rocksounds, der noch immer genug „Saft" hat und trotzdem dynamischen
Punch entwickelt. Genau genommen ist dies der Sound für all jene Spieler, die eigentlich keine Umschaltung brauchen und ihre
Solosounds nicht in Gain ertränken, die für Rhythmussounds einfach die Gitarre leiser und für Vintage-Leadsounds voll aufdrehen.
TWEED mit 10 Watt ist ein eigenständiger Verstärker für sich.
HINWEIS: Der 10 Watt-Modus ist wegen seines begrenzten Volumens nicht dazu gedacht, mit dem Fußschalter bedient zu werden.
Obwohl er mehr als laut genug für das Spiel zusammen mit anderen ist, bewirkt er intern enorme Spannungsveränderungen beim
Umschalten zwischen 10W und den anderen Power-Konfigurationen (45W und 90W).
Diese Veränderungen in der Betriebsspannung und im Netzteil verursachen Nebengeräusche (Plop-Sounds) im Moment des Um-
schaltens, und obwohl ein ganzer zusätzlicher Schaltkreis dafür sorgt, dass bei sämtlichen Umschaltungen das Signal an vielen
Stellen stillgeschaltet wird, ist dieses "Plop" dennoch hörbar. Wenn Sie es sich also nicht nehmen lassen wollen, beim Umschalten
der Kanäle auch zwischen dem 10W-Modus und den 45W/90W-Modi zu wechseln, um die Sounds, die Sie wünschen, zu realisieren,
müssen Sie mit dem "Plop" leben. Leider unvermeidlich, aber völlig harmlos für den Verstärker.
Unabhängig davon, wie Sie die Powerkonfiguration der verschiedenen Kanäle für Ihre Lieblingssounds nutzen, der MARK V bietet
eine hohe Performance, eine eindrucksvolle Leistungsanpassung an den Preampsounds und ein neue Stufe an Flexibilität, die es
bislang in ein und demselben Verstärker nicht gegeben hat. Jetzt haben Sie gut Lachen, wenn Sie sehen, wie jemand eine ganze
Armada von exotischen, einzelangefertigten Amps, so genannten „Boutique Amps", mit unterschiedlichen Leistungsgrößen mit sich
herumschleppt, um mit seinen Sound glücklich zu werden. Sie brauchen für den MARK V nur einmal zum Auto zu laufen!
Jetzt wollen wir uns einmal die einzelnen Bedienelemente anschauen und dabei lernen, wie sie zusammenarbeiten, um den Sound
entstehen zu lassen, den Sie hören wollen.
SEITE 31