VORDERSEITE - MODI (Fortsetzung):
MARK IV (Modus Schalter in der Mitte):
In diesem Modus wird der jüngste Spross der MARK-Serie zum Leben erweckt. Diese und zukünftige Generationen
können sich fortan an seinem Kultsound erfreuen, der mit vielen neuen Features aufwartet und die Vielseitigkeit von
MK II C+
MK
IV
Verstärkern auf einen neuen Level hebt. Der Vorgänger des MARK V, der MARK IV, wurde achtzehn Jahre lang durch-
EXTREME
CH 3
EQ ON
NORMAL
CH
GAIN
gehend gebaut und gewann ständig überall auf der Welt mehr Fans dazu, was nur zu gut beweist, dass der Sound der
O
TREBLE
3
EQ FS
BRIGHT
90 W
MARK-Serie nicht durch sich ändernde Stilrichtungen oder neue Trends und Technologien in der Musik veraltet. Im
45
10 W
Gegenteil, er ist ein Klassiker und von Dauer.
Im Vergleich mit dem MARK II C+ Modus, verfügt der MARK IV-Modus über mehr tiefe Mitten und sein Attack-Charakter ist breitbandi-
ger angelegt, mit weniger Fokus in den oberen Mitten. Die Tiefen rutschen im Frequenzgang nach unten und werden mehr verstärkt,
wodurch der Sound mehr Fülle und Dichte bekommt und sich so ideal für gewaltige, unheilvolle Crunchsounds oder geschmeidige,
stimmenhaft klingende Solosounds eignet. Diese Unterschiede in der Schaltung verändern auch das Spielgefühl. Der MARK IV-Modus
fühlt sich sahniger an und vermittelt den Eindruck von weniger Widerstand auf den Saiten – er spielt sich für die meisten Gitarristen
also leichter. Der Attack, der durch die zusätzlichen Bässe nicht ganz so unmittelbar wirkt, fühlt sich etwas langsamer an, und man
hat nicht so das Gefühl, dass die Anschlagstechnik "unter einem Mikroskop" liegt. Das kann eine gewisse Freiheit bedeuten, aber
auch einen Verlust an Definition, je nachdem wie Sie die Sache persönlich einschätzen.
Bei Sounds mit weniger Gain klingt der MARK IV-Modus luftiger und räumlicher als das C+ Gegenstück. Es entstehen einige herrlich
schnurrende Sounds an der Grenze zum Clippen, wenn der GAIN sehr niedrig (09:00 – 10:00) und TREBLE auf circa 12:30 steht.
Bei so niedrigem Gain können Sie ruhig eine gute Portion BASS hineindrehen (11:00 – 13:30), bevor das Ganze zu dumpf wird, und
damit einiges an Luft bewegen. Hier liegt auch ein gutes Experimentierfeld für den TRIODE/PENTODE- und den PO-WER MODES-
Schalter. Die 90 Watt Einstellung in Kombination mit der PENTODE-Schaltung erzeugt einen frechen, schlagkräftigen Sound, mit dem
Sie in jeder Spielsituation mit geballter Kraft durchdringen. Die 45 und 10 Watt Positionen ergeben zusammen mit TRIODE einen
Attack mit einem „laid back"-Feeling und einen obertonreicheren, komplexeren Ton voller Feinheiten.
High Gain-Sounds sind im Mark IV-Modus ungeheuer fett! Die tiefen Bassfrequenzen und die Verstärkung der tiefen Mitten erzeugen
die stärksten Crunch-Akkordsounds im ganzen Amp. Dafür müssen Sie aber auf den BASS-Regler aufpassen, denn die tiefen Freu-
qenzen können den Sound nur allzu leicht aufblähen. Wenn Sie bei High Gain-Sounds mächtige Bässe brauchen, empfiehlt es sich
eher, dafür den grafischen EQ zu benutzen, denn der BASS-Regler bringt zu viele Tiefen an einem zu frühen Punkt in den Signalweg.
Diese werden dann immer wieder verstärkt und alles endet in einem undefinierten Soundbrei. Der grafische EQ hingegen kommt
ganz zum Schluss und fügt dem fertigen Preamp-Signal seine klaren Bässe hinzu.
Der NORMAL/BRIGHT-Schalter, der auf alle drei Modi im Kanal 3 wirkt, bringt die oberen Obertöne äußerst effektiv hervor, speziell
wenn der MARK IV-Modus für High Gain-Akkordspiel oder sogar für Einzelton-Solospiel eingesetzt wird. Wenn Sie sich in diese
stratosphärischen Höhen vorwagen, ist es gut möglich, dass Sie den PRESENCE-Regler (der ein engeres, hohes Frequenzband
steuert) ein wenig zurücknehmen müssen, damit der Sound wieder zu der von Ihnen beabsichtigten Anwendung passt. Manche
reagieren sehr empfindlich auf diese sehr prägnanten Höhen, sie empfinden sie als scharfkantig, und unangenehm. Für sie ist die
NORMAL-Position gedacht, denn hier werden diese speziellen Frequenzen fast ganz ausgeblendet. Unserer Meinung nach sind sie
jedoch ein bedeutender Teil des Klangspektrums, weil sie dem Sound räumliche Weite und Offenheit verleihen, außerdem haben
wir so hart daran gearbeitet, diese wunderbaren Schichtungen von Obertönen zu ermöglichen. Damit sie ein Teil des Klangs werden
können, muss man sie allerdings dazumischen.
Das kann man nun auf verschiedene Weisen erreichen, wenn Sie sich nunmehr dazu entschieden haben, diesen Teil des Spektrums
mit dem BRIGHT-Schalter einzubeziehen. Da gibt es erstens die normale Klangregelung, den Graphic EQ, den TRIODE/PENTODE-
Schalter, die Lautsprecher und auch eine Komponente, die für gewöhnlich übersehen wird: Ihre Gitarre und Ihre Pickups. Sogar die
Art, wie Sie anschlagen, die Saitenstärken, alles trägt dazu bei, wie die Obertöne – und welche Obertöne – wahrgenommen werden,
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