VORDERSEITE - MODI (Fortsetzung):
Stellen super geeignet. Das gilt besonders in den 45 und 90 W Power Select-Schaltereinstellungen, wo die Endstufe mühelos dynamische
Feinheiten umsetzt.
Eins sollten Sie nicht außer Acht lassen: Durch die tiefere Zentrierung der Bassfrequenzen ist es leichter möglich, Vorstufe und auch
Lautsprecher zu überlasten, wenn der BASS- und MID-Regler auf höheren Werten (ab 11:30) stehen. Sogar die Endstufe ist davon betrof-
fen, denn Bässe brauchen mehr Leistung bei der Verstärkung, und zusammen mit zu früh einsetzendem Endstufen-clipping bekommen
Sie einen schlaffen, undeutlichen und unangenehmen Sound. Befolgen Sie die einfache Faustregel, die wir bei den „Hilfreichen Tipps"
vorschlugen: Wenn GAIN steigt, sollte BASS sinken. Sie wird Ihnen dabei helfen, Ihre Anlage nicht mit Bässen zu überlasten.
HINWEIS: Die tieferen Frequenzen des FAT-Modus können einen tiefenlastigen, schlappen Sound produzieren, der Ihre Speaker über-
lasten kann und Headroom frisst, wenn der BASS-Regler zu weit aufgedreht ist – besonders bei hohen GAIN-Einstellungen. Es gilt als
normale Einstellung (und wird auch dringend empfohlen) den BASS-Regler (und sogar auch den MID-Regler) im FAT-Modus niedrig zu
halten (10:00 – 07:30/OFF), wenn das GAIN erhöht wird.
TWEED (den MODE SELECT Schalter nach unten):
TWEED klettert die Gainskala noch etwas weiter hinauf und bietet die perfekte Mischung für einen CLEAN-Kanal: ein
dynamisches Ansprechverhalten, einen offenen Höhenbereich, und auf der anderen Seite spürt man in Ansätzen schon
CLEAN
F
A
T
TWEED
die Wärme eines Kanals mit mittlerem Gain, der schon einiges an Drive und Sustain zu bieten hat. Es handelt sich auf
CH 1
EQ ON
NORMAL
CH
O
keinen Fall um einen High Gain- oder Leadkanal, er hat aber von den drei Modi auf Kanal 1 den höchsten Gainwert.
1
EQ FS
BOLD
90 W
INPUT
Er bildet einen glatten Übergang vom glasklaren Attack der CLEAN-Einstellung über die sich entfaltende Wärme von
45
10 W
FAT hin zu den höheren Gainmodi von Kanal 2.
Dieser Modus leiht sich einige Schaltungsfeinheiten und klangliche Merkmale beim Rhythm 2 Modus des Mark IV und bei den Tweed
Modi der Dual Rectifier Road King und Roadster Amps aus. Der Name blickt natürlich zurück auf die hochgeschätzte Vintage-Stimme
des Leo Fender Tweed-Verstärkers, den die Pioniere des Rocks damals volle Pulle aufdrehten, um diesen rauen und wunderschönen
Clip-Sound zu erhalten, der seitdem in der Hall of Fame der Rocksounds seinen festen Platz einnimmt.
In den niedrigeren bis mittleren Bereichen des GAIN-Reglers erzeugt TWEED einen alternativen Cleansound mit betonten Mitten und
Punch, ideal für aggressive Cleanstellen. Wenn Sie diesen Effekt etwas abschwächen wollen, drehen Sie einfach den MID-Regler
zurück (auf 08:30 – 10:30), um die durchschlagende Wirkung dieser zusätzlichen Mitten zu reduzieren. Mit diesem Trick schaffen
Sie eine großartige Überleitung nach oben auf der Skala angezerrter Cleansounds. Ein anderer Hammersound entsteht, wenn Sie
entweder mit den Schiebern oder mit dem PRESET des Graphic EQs die Mitten zurücknehmen und dafür die Bässe und Höhen
anheben... Dieser Sound ist aggressiv und voluminös und kann für viele Stile eingesetzt werden.
TWEED ist ideal für alles „zwischendrin", also fast verzerrte Rhythmussounds, die zur Zeit im Pop so beliebt sind, mit einer Schnod-
derigkeit, die nicht zu überhören ist. Diese Art von Sounds profitieren von jeder Menge GAIN und TREBLE (14:00 – 17:00) und einem
Schuss Durchschlagskraft vom PRESENCE-Regler. TWEED ist bei den gleichen Einstellungen ebenfalls für das Rhythmusspiel in
der Blues- und Rootsmusik sehr gut geeignet. Zum Abrunden des Sounds sollten Sie aber vielleicht etwas mehr BASS- und MID-
Frequenzen zugeben und PRESENCE etwas reduzieren.
Außerdem gibt es auf der Speisekarte von TWEED noch eine besonders anschlagempfindliche und dynamische Solostimme. Sie
brauchen jedoch viel GAIN und TREBLE (16:30 – 17:30), um einen hohen Verstärkungsfaktor zu erreichen und somit die Töne sin-
gen zu lassen. PRESENCE sollte jetzt niedrig eingestellt sein, damit es schön rund und weich klingt, besonders, weil Sie schon viel
TREBLE verwenden um das Letzte an Gain herauszukitzeln. Die Faustregel hinsichtlich des Verhältnisses zwischen BASS und GAIN
gilt auch hier wieder, speziell beim Solo- und perkussiven Rhythmusspiel: Wenn GAIN steigt, sollte BASS sinken.
Zum Schluss dürfen Sie auf keinen Fall vergessen, TWEED auch in den zwei niedrigen Powereinstellungen (45 und 10W) des MULTI-
WATT™ Schalters auszuprobieren, um Ihre eigenen Gerichte aus Vor- und Endstufenverzerrung zu kreieren. Durch die dem TWEED-
Modus eigene Mittenanhebung bleibt der Anschlagscharakter erhalten, auch wenn die Endstufe in die Knie geht, und es entsteht so
eine Verzerrung, die nicht nur gut klingt, sondern auch ein hervorragendes Spielgefühl vermittelt. Diese Sounds sind für Solo- und
Rhythmusarbeit gleichermaßen geeignet und sie scheinen Ihnen hundertfach zurückzugeben, was Sie hineinstecken – und mehr.
Spaß der alten Schule!
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