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Ein Wort Vom Author - Mesa/Boogie Mark Five Bedienungsanleitung

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VORDERSEITE - DIE KANÄLE (Fortsetzung):
EIN WORT VOM AUTHOR: Douglas West alias "Tone Boy"
Randy wollte, dass ich Ihnen folgende Informationen persönlich weitergebe (auch wenn es sich komisch anfühlt "Ich" anstatt "wir" zu
schreiben), damit meine eigenen Erfahrungen zum allgemeinen Verständnis beitragen.
Von 1982 bis 1991 war ich derjenige, der jeden fertiggestellten Verstärker hier bei MESA testete – neben meinen anderen Tätigkeiten
in Forschung und Entwicklung, Kundenservice und dem Schreiben der Bedienungsanleitungen. Ich arbeitete Seite an Seite mit Randy
(ich spielte Gitarre und verlangte ständig mehr Ton und Features) bei der Überarbeitung des MARK II B, der dann später als MARK
II C+ herauskam, und seitdem an jedem Verstärker. Während dieser Zeit bekam ich liebevoll den Beinamen "Tone Boy" angeheftet,
wegen meiner nie endenden Jagd nach einer bestimmten Charakteristik des Attack und sich wandelnder Obertöne, die ich irgendwie
im Kopf hatte. Ich machte Randy damit verrückt und es muss hier und jetzt mal gesagt werden, dass ich ihm zu tiefstem Dank und
größtem Respekt verpflichtet bin, dass er sich mein ständiges Gemotze angehört hat. Er spielte selbst ja nicht mal Gitarre, aber er
hörte mir beim Spielen genau zu und glaubte an diese klangliche Beschaffenheit, die ich zu beschreiben versuchte, genau so ernsthaft
wie ich daran glaubte. Und besser noch – er fand einen Weg sie zu erreichen! Von mir, und uns allen, Gitarristen, die diesen Sound
zu ihrem eigenen machen durften, herzlichen Dank!
Wie auch immer! Jetzt zu dem, was das alles Sie als MARK V Besitzer angeht. Es gibt gewisse Insider-Informationen, die Sie brauchen
können, um aus Kanal 3 das Letzte herauszukitzeln. Das gilt ganz besonders für Besitzer von MARK II C+ und MARK IV-Verstärkern,
die die Sounds ihrer alten Verstärker auf diesem Kanal suchen und sogar vielleicht Seite an Seite vergleichen wollen.
Damals, als ich den ganzen Tag II C+ Amps in unserer "Einbrennkammer" testete, fand ich immer, dass die Modelle ohne Graphic EQ
einen bestimmten Attack und eine gewisse Reinheit im Sound hatten, die den Modellen mit Graphic EQ fehlten. Der Sound hatte etwas
Offensives und einen ausgeprägten Druck, sie schienen straffer und zusammenhängender zu klingen. Zugegeben, wir produzierten
viel mehr Amps mit dem bordeigenen EQ als ohne – schätzungsweise 70%, aber nicht viele Menschen hatten die Gelegenheit, so
wie ich, Tag für Tag zu vergleichen. Die EQ-Modelle hatten den Vorteil der Klangformung, und ohne Zweifel war bei allen Sounds, die
den II C+ berühmt gemacht haben, der EQ ein integraler Bestandteil dieses Sounds. Wenn es aber um den geradlinigen Sound ging,
dann stand ich doch mehr auf die Modelle ohne EQ, vor allem wegen ihrer Geschwindigkeit und Kraft.
So kam es, dass ich ein zwanghafter, besessener Eigentümer von nicht weniger als acht der II C+ Simul-Class™ Reverb (ohne EQ)
Topteile wurde. Ich sortierte diese Amps aus Tausenden II C+ Amps als die Bestklingendsten (für mich, jedenfalls) aus. Innerhalb
dieser acht Verstärker fand ich sofort einen klaren Favoriten, den ich "Seine Hoheit", taufte und als Referenz-Modell verwendete,
damit unser Chef-Techniker und Archiv-Guru Michael Bendinelli ihn genau auf die anderen sieben Amps übertragen konnte. Alles
wurde vermessen, penibel erforscht (Poti-Werte, Widerstände, Kondensatoren und Transformatoren ausgewechselt usw.), dupliziert
und zum Schluss... klangen alle acht gleich! Nichtdestotrotz blieb "Seine Hoheit" meine goldene Referenz für den Ton des MARK II
C+ und für viele Jahre der Referenzamp für viele Serien, die noch folgen sollten, den MARK IV eingeschlossen.
In den nächsten zwei Jahrzehnten musste ich mich von manchen dieser magischen Amps verabschieden, weil ich Geld z.B. für
Studio-Equipment brauchte, meine Freunde bekamen dann immer das Vorkaufsrecht. "Seine Hoheit" aber ist geblieben und ist bis
zum heutigen Tag ein geheimnisvolles, lieblich singendes, feuerspuckendes Biest von einem Verstärker.
Als wir uns also an den Kanal 3 Sounds des MARK V heranmachten, gingen wir selbstverständlich zum Orakel – „Seiner Hoheit", –
und baten um Erlaubnis, seinem goldenen Ton huldigen zu dürfen – es willigte ein und die Arbeit fing an.
Bei den endlosen Vergleichen vieler originaler II C+ – sowohl mit, als auch ohne EQ – und dem goldenen Referenzamp fanden wir
heraus, dass wir nicht träumten. Es gab tatsächlich einen Unterschied im Ton zwischen Modellen mit und ohne EQ! Es lag letztendlich
an einem Koppelkondensator am Ende des EQs, der das Signal an die Treiberstufe weiterführt. Im EQ-Modell war dies ein großer
Kondensator, der sehr viel Tiefbässe durchließ und den Sound beleibter und langsamer machte. In meinem Amp, ohne EQ, war
dieser Kondensator kleiner und ließ nicht so viele Sub-Tiefen durch. Dadurch wurde der Sound schneller, er machte alles straffer und
eindringlicher. Da hatten wir es! Ein kleines Teil, aber es machte einen Riesenunterschied im Zeitverhalten.
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