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Einige Grundbegriffe Des Hubschrauberfliegens - GRAUPNER Jet Ranger Handbuch

Rumpfbausatz zu uni-mechanik 2000, uni-expert-mechanik, uni-expert-mechanik elektro oder starlet 50
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Jet Ranger

8. Einige Grundbegriffe des Hubschrauberfliegens

Die Bezeichnung Drehflügler sagt bereits, daß die auftriebserzeugenden Tragflächen sich beim
Hubschrauber drehen; daraus ergibt sich unter anderem, daß beim Hubschrauber keine Min-
destgeschwindigkeit erforderlich ist, er also in der Luft stehen kann.
8.1 Zyklische Rotorblattverstellung
Die zyklische Blattverstellung dient der Richtungssteuerung um die Quer- und Längsachse. Ein
Steuerkommando bewirkt an jedem Umlaufkreispunkt eine andere Blatteinstellung. Die Neigung
der Taumelscheibe ergibt bei dem vorliegenden System die Flugrichtung.
8.2 Kollektive Rotorblattverstellung (Pitch)
Sie dient der Steuerung in Richtung der Hochachse, also zum Heben und Senken. Beide Rotor-
blätter werden gleichzeitig um den gleichen Betrag in ihrer Anstellung verändert.
8.3 Drehmomentausgleich
Der drehende Rotor erzeugt ein Moment, das versucht, den ganzen Hubschrauber in entgegen-
gesetzter Richtung zu drehen. Dies muß genau ausgeglichen werden, was durch Blattverstel-
lung des Heckrotors geschieht. Mit dem Heckrotor wird gleichzeitig die Richtung um die Hoch-
achse gesteuert.
8.4 Schwebeflug
Dies ist der Zustand, in dem der Helikopter, ohne sich nach einer Richtung zu bewegen, an ei-
ner Stelle verharrend fliegt.
8.5 Bodeneffekt
Dieser tritt vom Boden aus abnehmend bis in eine Höhe auf, die etwa 1 - 1 1/2 Rotordurchmes-
ser entspricht. Er kommt dadurch zustande, daß der sich drehende, normalerweise frei abflie-
ßende Rotorluftstrahl auf ein Hindernis (dem Boden) auftrifft und ein "Luftpolster" bildet. Im Bo-
deneffekt kann ein Hubschrauber mehr Gewicht hochheben, dagegen nimmt die Lagestabilität
ab, so daß er um so mehr nach irgendeiner Seite "ausbrechen" möchte.
8.6 Steigflug
Die überschüssige Kraft, die nicht zum Schwebeflug benötigt wird, kann zum Steigflug ausge-
nutzt werden. Dabei benötigt der senkrechte Steigflug mehr Energie, als der schräge mit Vor-
wärtsbewegung. Aus diesem Grund ist bei gleicher Motorleistung beim schrägen Steigflug
schnelleres Steigen möglich.
8.7 Horizontalflug
Beim Horizontalflug mit etwa halber Höchstgeschwindigkeit benötigt ein Hubschrauber seine
geringste Antriebsleistung. Wurde er beim Schwebeflug exakt ausgetrimmt, dann ergibt sich
beim Vorwärtsflug eine Kurve. Dies ergibt sich aus folgender Tatsache: Auf der nach vorn dre-
henden Rotorseite ergibt sich durch die zusätzliche Windanströmgeschwindigkeit ein höherer
Auftrieb, als er auf der nach hinten drehenden Rotorseite, wo diese Anströmgeschwindigkeit
abgezogen werden muß. Somit ergibt sich eine Seitenneigung des Hubschraubers.
8.8 Sinkflug
Ist die Rotordrehzahl des Hubschraubers relativ gering und erfolgt der senkrechte Abstieg eines
Hubschraubers zu schnell, dann strömt nicht mehr genügend Luft durch den Rotor, es bildet
sich das sogenannte "Wirbelringstadium" und die Strömung am Blattprofil reißt ab. Dieser un-
kontrollierte Zustand kann zum Absturz führen. Ein schnelles Sinken ist deshalb nur mit ent-
sprechender Vorwärtsbewegung oder schnell drehendem Rotor möglich. Aus demselben Grund
ist beim Wenden des Hubschraubers vom Flug gegen den Wind zum Flug mit dem Wind Vor-
sicht geboten.
8.9 Schlagbewegung der Rotorblätter
Damit sich die Rotorebene beim Vorwärtsflug nicht so stark neigt, baut man in den Rotorkopf
das sogenannte Schlaggelenk ein. Das schneller angeströmte Blatt kann nach oben, das lang-
samer angeströmte geringfügig nach unten ausweichen, um so den Auftriebsunterschied zu
mindern. Bei Modellen hat sich das für beide Blätter gemeinsame Gelenk bewährt.
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