Projektierung Funktionale Sicherheit
6
Sicherheitstechnische Auflagen
6.3.7
Anforderungen an die externe Sicherheitssteuerung
188
Produkthandbuch – MOVIGEAR
Ohne Sicherheitsoption CS..A muss eine Sicherheitssteuerung oder ein Sicherheits-
schaltgerät eingesetzt werden. Die nachfolgenden Anforderungen gelten sinngemäß.
•
Die Sicherheitssteuerung sowie alle weiteren sicherheitsbezogenen Teilsysteme
müssen mindestens für die Sicherheitsklasse zugelassen sein, die im Gesamtsys-
tem für die jeweilige applikationsbezogene Sicherheits-Teilfunktion gefordert ist.
Folgende Tabelle zeigt beispielhaft die erforderliche Sicherheitsklasse der Sicherheits-
steuerung:
Applikation
Performance Level d gemäß
EN ISO 13849‑1, SIL 2 gemäß EN 62061
Performance Level e gemäß
EN ISO 13849‑1, SIL 3 gemäß EN 62061
•
Die Verdrahtung der Sicherheitssteuerung muss für die angestrebte Sicherheits-
klasse geeignet sein (siehe Herstellerdokumentation). Der STO-Eingang des Ge-
räts kann zweipolig (P-schaltend, PM-schaltend oder seriell P-schaltend) oder ein-
polig (P-schaltend) geschaltet werden.
•
Für die Schaltungsauslegung sind die für die Sicherheitssteuerung spezifizierten
Werte zwingend einzuhalten.
•
Am STO-Eingang des Geräts dürfen nur Schutzeinrichtungen mit Hintertretschutz
verwendet werden. Die Schutzeinrichtungen müssen über ein Sicherheitsschaltge-
rät oder eine Sicherheitssteuerung an die Sicherheitsoption CS..A angeschlossen
werden.
•
Zum Stillsetzen des Antriebs im Notfall gemäß EN 60204-1 müssen Not-Halt-Be-
fehlsgeber folgendermaßen am STO-Eingang des Geräts angeschlossen werden:
– über die Sicherheitsoption CS..A
– über ein Sicherheitsschaltgerät
– über eine Sicherheitssteuerung
•
Um den Schutz vor unerwartetem Wiederanlauf gemäß EN ISO 14118 zu gewähr-
leisten, muss das sichere Steuerungssystem so konzipiert sein und angeschlos-
sen werden, dass das Rückstellen des Befehlsgeräts allein zu keinem Wiederan-
lauf führt. Das heißt, ein Wiederanlauf darf nur nach einem manuellen Rückstellen
des Sicherheitskreises erfolgen.
•
Wenn kein Fehlerausschluss für die STO-Verdrahtung gemäß EN ISO 13849‑2
oder EN 61800‑5‑2 angewendet wird, muss die externe Sicherheitseinrichtung in-
nerhalb von 20 s je nach Anschlussart folgende Fehler bezüglich der STO‑Ver-
drahtung erkennen:
– Zweipolig P-schaltend:
Kurzschluss von 24 V an F_STO_P1 oder F_STO_P2 (Stuck-at 1)
Querschluss zwischen F_STO_P1 und F_STO_P2
– Zweipolig PM-schaltend:
Kurzschluss von 24 V an F_STO_P1 (Stuck-at 1)
Kurzschluss von 0 V an F_STO_M (Stuck-at 0)
– Zweikanalig seriell P-schaltend:
Ein Fehlerausschluss ist zwingend erforderlich
®
performance DFC
Anforderung an Sicherheitssteuerung
Performance Level d gemäß
EN ISO 13849‑1
SIL 2 gemäß EN 61508
Performance Level e gemäß
EN ISO 13849‑1
SIL 3 gemäß EN 61508